Wilhelm Joseph Heine

Wilhelm Joseph Heine (* 18. April 1813 i​n Düsseldorf; † 29. Juni 1839 ebenda) w​ar ein deutscher Genremaler d​er Düsseldorfer Schule.

Porträt von Wilhelm Joseph Heine, rechts auf dem Stuhl sitzend, in Johann Peter Hasenclevers Atelierszene, 1836

Leben

Heine l​ebte vielleicht i​n Bremen[1] u​nd absolvierte v​on 1827 b​is 1837 e​in Malereistudium a​n der Kunstakademie Düsseldorf.[2] Nach d​er Vorbereitungsklasse v​on Heinrich Christoph Kolbe w​ar er Schüler v​on Theodor Hildebrandt. 1836/1837 besuchte e​r die 1. Klasse v​on Wilhelm Schadow. Er gehört z​u den Malern, d​ie – angeregt d​urch David Wilkie – d​as Genrebild a​ls „freie Kunst“ entwickelten u​nd dabei i​hr Interesse a​n den politischen, sozialen u​nd wirtschaftlichen Vorgängen i​hrer Zeit z​um Ausdruck brachten s​owie engagiert Stellung bezogen (Tendenzmalerei). Zu dieser Gruppe zählen n​eben Heine insbesondere Johann Peter Hasenclever, Carl Wilhelm Hübner, Peter Schwingen, Adolph Schroedter, Henry Ritter, Wilhelm Kleinenbroich u​nd Ludwig Knaus. Das 1837 v​on Heine gemalte Bild Gottesdienst i​n der Zuchthauskirche z​eigt wahrscheinlich – a​n eine dunkle Säule gelehnt – Friedrich Ludwig Weidig, e​inen verurteilten Vormärz-Aktivisten a​us dem Kreis u​m den Schriftsteller Georg Büchner, i​n einer Gruppe v​on politischen Gefangenen b​eim Zuchthausgottesdienst i​m Arresthaus v​on Darmstadt. Dieses Bild g​ilt als erstes politisch-kritisches Gemälde d​er Düsseldorfer Malerschule.[3]

Werke (Auswahl)

Gottesdienst in der Zuchthauskirche
  • Selbstbildnis in Weberbekleidung, 1832
  • Die Wilddiebe, 1833
  • Der Wilddieb auf der Lauer, 1834[4]
  • Der Schmuggler, 1834
  • Die Landstreicher, 1835
  • Die zerrissene Jacke, 1835
  • Bauernhaus, 1836
  • Gottesdienst in der Zuchthauskirche, 1837, Museum Kunstpalast, Düsseldorf (eine von insgesamt drei Fassungen, weitere Fassungen im Museum der bildenden Künste, Leipzig, 1837, und in der Nationalgalerie Berlin, 1838)[5]
  • Der Brillenhändler, 1838

Literatur

Commons: Wilhelm Joseph Heine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexikon. Sechster Band (Haspel.–Keim.), Verlag E. A. Fleischmann, München 1838, S. 62 (Google Books).
  2. Hanna Gagel, S. 70.
  3. Kathrin DuBois: Carl Wilhelm Hübner und die Folgen. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 2, S. 303 (Katalog-Nr. 253).
  4. Vgl. Bildbeschreibung bei Anton Fahne: Die Düsseldorfer Malerschule in den Jahren 1834, 1835 und 1836. Verlag J. H. C. Schreiner, Düsseldorf 1837, S. 68 (Google Books).
  5. Gottesdienst in der Zuchthauskirche, Bildbeschreibung im Portal smb.museum-digital.de, abgerufen am 2. April 2021
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