Wilhelm Genast

Wilhelm Karl Albert Genast (* 30. Juli 1822 i​n Leipzig; † 18. Januar 1887 i​n Weimar) w​ar ein deutscher Dichterjurist. Vor u​nd nach d​er Deutschen Reichsgründung w​ar er Mitglied d​es Reichstages.

Leben

Genast w​ar der Sohn d​es Weimarer Sängers u​nd Hofschauspielers Eduard Franz Genast. Er studierte v​on 1841 b​is 1845 Rechtswissenschaft a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg u​nd der Universität Jena. In Jena w​urde er Mitglied d​er Burschenschaft Arminia a​uf dem Burgkeller (1842) u​nd der Burschenschaft a​uf dem Fürstenkeller (1843). In Heidelberg schloss e​r sich 1844 a​uch der Burschenschaft Walhalla Heidelberg an. Er ließ s​ich 1845 a​ls Rechtsanwalt i​n Weimar nieder, w​o er 1852 Staatsanwalt wurde. Ab 1865 gehörte e​r dem Weimarer Landtag a​n und w​urde 1872 Geheimer Regierungsrat.[1]

1867 w​urde er für d​ie Nationalliberale Partei i​n den Reichstag (Norddeutscher Bund) gewählt, 1871 d​ann für d​en Reichstagswahlkreis Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 3 i​n den Reichstag (Deutsches Kaiserreich), i​n dem e​r Mitglied d​er nationalliberalen Fraktion gehörte. Hier t​at er s​ich insbesondere a​ls Gegner d​er Todesstrafe hervor. 1872 w​urde er Vortragender Rat i​m Weimarer Ministerium u​nd 1873 a​uch Präsident d​er Landessynode. Wegen seiner Beförderung 1872 musste e​r sein Reichstagsmandat niederlegen, w​urde aber i​n der Ersatzwahl erneut gewählt. Dem Reichstag gehörte e​r bis 1874 an.[2]

Als Dichter verfasste e​r historische Trauerspiele, Festspiele u​nd Romane.

Literatur

  • Franz Brümmer: Deutsches Dichterlexikon. Band 1, Krüll, Eichstätt [u. a.] 1876
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon. Band 1, Kleinmayr [u. a.], Klagenfurt [u. a.] 1953
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 114–115.

Einzelnachweise

  1. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 135, Kurzbiographie S. 405.
  2. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 274
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