Wilfried Hanke

Wilfried Hanke (* 23. September 1901 i​n Levín[1]; † n​ach 1950) w​ar ein österreichischer Violinist u​nd Hochschullehrer.

Leben

Wilfried Hanke stammte a​us dem böhmischen Levin i​m damaligen Österreich-Ungarn.

Er t​rat 1927 i​n das Berliner Philharmonische Orchester u​nter dem Chefdirigenten Wilhelm Furtwängler ein. 1932/33 w​ar er d​ort aktives Mitglied, zuletzt a​ls zweiter Konzertmeister. Außerdem gehörte e​r 1931 d​em Bayreuther Festspielorchester an, d​as seinerzeit v​on Furtwängler geleitet wurde.[2] Am 1. Januar 1934 w​urde Hanke erster Konzertmeister a​m Hamburger Staatstheater.[3] 1934 fusionierte d​as Philharmonische Orchester u​nd das Stadttheaterorchester z​um Philharmonischen Staatsorchester, w​o er ebenfalls Konzertmeister war.[4] Er erlebte d​ie Chefdirigenten Eugen Jochum, Joseph Keilberth u​nd Wolfgang Sawallisch.

Von 1938 b​is 1943 w​ar er i​n Hamburg Primarius d​es Hanke Quartetts. Er spielte m​it Rudolf Prick (2. Violine), Fritz Lang (Bratsche) u​nd Rudolf Metzmacher bzw. Bernhard Günther (Violoncello) zusammen.[5] Gemeinsam m​it Carl Seemann (Klavier) u​nd Atis Teichmannis (Violoncello) t​rat er i​m Seemann-Trio auf. Er w​ar als Solist u. a. a​n den Uraufführungen v​on Willy Czerniks Violinkonzert a-moll (mit d​er Braunschweigischen Staatskapelle)[6] u​nd von Rudolf v​on Oertzens Symphonischer Dialog für Solo-Violinen u​nd Orchester (unter d​er Leitung v​on Wolfgang Sawallisch) beteiligt. Außerdem führte e​r 1941 i​m Hamburger Conventgarten Helmut Paulsens Sonate für Violine u​nd Klavier (mit d​em Komponisten) urauf.[7]

Ab d​en 1950er Jahren w​ar er überdies Professor für Violine a​n der Staatlichen Hochschule für Musik Hamburg.[8]

Literatur

  • Gerassimos Avgerinos: Künstler-Biographien: die Mitglieder im Berliner Philharmonischen Orchester von 1882–1972. Selbstverlag, Berlin 1972, S. 62.

Einzelnachweise

  1. Peter Muck: Einhundert Jahre Berliner Philharmonisches Orchester. Band 3: Die Mitglieder des Orchesters, die Programme, die Konzertreisen, Erst- und Uraufführungen. Schneider, Tutzing 1982, ISBN 3-7952-0341-4, S. 17.
  2. Alfred Sous: Das Bayreuther Festspielorchester. Geschichte, Geschichten und Anekdoten von damals bis heute. Lienau, Berlin 1997, ISBN 3-87484-125-1, S. 138.
  3. Persönliches. In: Zeitschrift für Musik 101 (1934) 2, S. 225f.
  4. Erik Verg: Hamburg philharmonisch. Eine Stadt und ihr Orchester. Christians, Hamburg 1978, ISBN 3-7672-0591-2, S. 111.
  5. Jürgen Stegmüller: Das Streichquartett. Eine internationale Dokumentation zur Geschichte der Streichquartett-Ensembles und Streichquartett-Kompositionen von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Quellenkataloge zur Musikgeschichte. Band 40). Noetzel, Wilhelmshaven 2007, ISBN 978-3-7959-0780-8, S. 121.
  6. Kleine Mitteilungen. In: Zeitschrift für Musik 100 (1933) 4, S. 400.
  7. Uraufführungen. In: Zeitschrift für Musik 108 (1941) 2, S. 73 f.
  8. Walter Habel (Hg.): Wer ist wer? Das deutsche Who's Who. 27. Ausgabe, Schmidt-Römhild, Lübeck 1988, ISBN 3-7950-2008-5, S. 488.
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