Wildstrubelhütte

Die Wildstrubelhütte i​st eine Hütte d​es Schweizer Alpen-Clubs (SAC) a​uf 2793 m ü. M. i​m Simmental i​m Berner Oberland. Die höchstgelegene Klubhütte i​m westlichen Berner Oberland befindet s​ich südlich unterhalb d​es Weisshorn-Westgrates i​m Wildstrubelmassiv u​nd westlich d​es Plaine-Morte-Gletschers.

Wildstrubelhütte
SAC-Hütte
Wildstrubelhütten

Wildstrubelhütten

Lage Wildstrubelmassiv, westlich des Plaine-Morte-Gletschers; Berner Oberland; Talort: Lenk
Geographische Lage: 602239 / 136845
Höhenlage 2793 m ü. M.
Wildstrubelhütte (Schweiz)
Besitzer SAC-Sektion Kaiseregg und Wildhorn
Erbaut 1902
Bautyp Hütte; Stein/Holz
Erschließung Bergwege von Lenk und Crans-sur-Sierre aus
Beherbergung 0 Betten, 68 Lager
Winterraum 8 Lager
Weblink Wildstrubelhütte
Hüttenverzeichnis SAC

Die Wildstrubelhütten gehören d​en SAC-Sektionen Kaiseregg u​nd Wildhorn u​nd werden v​on ihnen gemeinsam gewartet. Sie verfügen über 68 Schlafplätze u​nd sind e​in beliebtes Ziel für Bergwanderer, Skitourengeher u​nd geübte Mountainbiker.

Geschichte

Die e​rste Wildstrubelhütte w​urde 1902 a​ls Rohrbachhaus m​it 18 Schlafplätzen zwischen d​em Weisshorn u​nd Rohrbachstein (2900 m) v​on Wilhelm Hildebrand[1] gebaut. 1907 erstellte e​r ein zweites, komfortableres Rohrbachhaus a​m jetzigen Standort (2794 m) u​nd schenkte 1915 b​eide Gebäude d​er Sektion Bern d​es SACs.

Die n​eue Wildstrubelhütte w​urde 1927 v​on der SAC-Sektion Bern 100 Meter nördlich d​es Rohrbachhauses für 42 Gäste gebaut (2793 m) u​nd das a​lte Rohrbachhaus v​on 1902 abgebrochen. Die Sektion Bern modernisierte d​as Rohrbachhaus i​n den Jahren 1974/1975.

Die Wildstrubelhütte u​nd das Rohrbachhaus wurden i​m Jahr 2000 v​on den SAC-Sektionen Kaiseregg u​nd Wildhorn übernommen, d​ie 2004/2005 d​ie Wildstrubelhütte m​it einem Neubau verlängerten. Im Rohrbachhaus befinden s​ich heute e​in Bouldernraum, e​in Kurslokal u​nd eine Unterkunft für Hunde. 2017 w​urde im Rohrbachhaus e​in Familienzimmer eingerichtet u​nd ein zusätzlicher Wassertank eingebaut.[2][3][4]

Bewartungszeiten

  • Skitourensaison: Mitte Februar bis Anfangs Mai
  • Sommersaison: Ende Juni bis Mitte Oktober

Zustiege im Sommer

Vom Berner Oberland

  • Iffigenalp via Blattihütte – Stierenläger – Rawilsee in 3 ¾ Stunden
  • Simmenfälle via Fuhseehüttli – Tierbergsattel – Rawilsee in 6 Stunden
  • Wildhornhütte via SchnidejochRawilpass in 5 Stunden

Vom Wallis

  • Crans-Montana mit der Bahn zum Point de la Plaine Morte via Weisshornlücke in 1 ½ Stunden
  • Cry d’Er via Col de Pochet und Weisshornlücke in 3 Stunden
  • Cabane des Audannes via Col des Eaux Froides, Rawilpass in 5 Stunden
  • Lac de Tseuzier via Plan des Roses, Rawilpass 3 ½ Stunden

Zustiege im Winter

Vom Berner Oberland

  • Lenk – Iffigenalp – Wildhornhütte – Schnidehorn (und/oder Schnidenjoch) – Rawilpass.
  • Gsteig – Glaciers 3000 (Skigebiet) – Geltenhütte – Wildhorn – Rawilpass.
  • KanderstegGemmipass – Lämmerenhütte – Wildstrubel – Plaine Morte.
  • AdelbodenEngstligenalp – Wildstrubel – Plaine Morte.

Vom Wallis

  • Crans-Montana – Pointe de la Plaine Morte (Skigebiet) – Weisshornlücke.
  • Anzère – Cabane des Audannes – Wildhorn (oder Col des Eaux froides) – Rawilpass.
  • Leukerbad – Gemmipass – Lämmerenhütte – Wildstrubel – Plaine Morte.

Öffentlicher Verkehr

Im Sommer

  • Von Bern mit dem Zug Richtung Lenk. Umsteigen in Zweisimmen. Ab dem Bahnhof Lenk weiter mit dem Bus Richtung Iffigenalp oder Simmenfälle.
  • Von Sion mit dem Zug bis Sierre. Umsteigen auf das Funiculair nach Montana. Ca. 10 Minuten Fussweg zur Talstation der CMA-Bahn.

Im Winter

  • Von Bern mit dem Zug Richtung Lenk. Umsteigen in Zweisimmen. Ab dem Bahnhof Lenk weiter mit dem Alpentaxi Richtung Iffigenalp (033 733 33 33). Die Strasse zur Iffigenalp ist im Winter (bis zirka Mitte April) gesperrt.
  • Von Sion mit dem Zug bis Sierre. Umsteigen auf das Funiculair nach Montana. Rund 10 Minuten Fussweg zur Talstation der CMA-Bahn.

Wanderungen

  • Von der Gondelstation Plaine Morte (Wallis) – Weisshornlücke 2852 m – Wildstrubelhütte in 1 ½ Stunden.
  • Wisshore (2948 m) in 25 Minuten von der Hütte über Schutt auf den Gipfel
  • Rundwanderung Rawilseeli – Stiereläger – Rawilpass – Hütte (markiert, mit Kinder geeignet) in 3 ½ Stunden
  • Anspruchsvolle 2-Tageswanderung: Iffigenalp – Wildstrubelhütte – Tierbergsattel – FluhseehütteSimmenfälle[5]

Alpine Bergtouren

  • Rohrbachstein (2950 m) 1 Stunde von der Wildstrubelhütte (Schwierigkeitsgrad T5-)
  • Mittaghorn (2686 m) in 2 ½ Stunden von der Hütte bis auf den Gipfel (T3/T4, Wegspuren)
  • Wetzsteinhorn (2798 m) in 3 bis 3 ½ Stunden von der Hütte (T4)
  • Firstli (2703 m) in 4 ½ Stunden von der Hütte (T4)

Klettern

  • Klettergarten (Schwierigkeitsgrade von 3a bis 6b)
  • Gletscherhorn Nordwand (SS-) (Schwierigkeit IV/V)

Skitouren

  • Wildstrubel
  • Wildhorn
  • Mittaghorn
  • Weisshorn
  • Rohrbachstein
  • Die wilden W’s: Skitouren Haute Route von Les Diablerets nach Kandersteg.[6]

Literatur

  • Landeskarten der Schweiz: 1:25’000 Swisstopo: Blatt 1266 Lenk und 1267 Gemmi
  • Landeskarte der Schweiz 1:50’000 Swisstopo: Blatt 263 Wildstrubel
Commons: Wildstrubelhütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Von grossen Alpweiden und ihren Besitzern. Zeitschrift Heimatschutz, Band 63, 1968: Der deutsche Industrielle Wilhelm Hildebrand (1854–1947) war Besitzer der Iffigenalp und weiteren grossen Alpweiden. Er war seit 1901 Bürger von Zweisimmen und Ehrenmitglied des SAC Sektion Bern
  2. Wildstrubelhütte: Geschichte
  3. Webseite der SAC Sektion Wildhorn
  4. Nike-Kulturerbe: Denkmaltag 2012
  5. Wegwandern: Iffigenalp – Wildstrubelhütte – Tierbergsattel – Fluhseehütte – Simmenfälle
  6. Geltenhütte: «Die wilden W»: Arpelistock – Wildhorn – Wildstrubel
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