Wiener Platz (Rostock)
Der Wiener Platz ist ein Gebäudeensemble im Stadtteil Reutershagen von Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Die Platzanlage liegt im Bereich der westlichen Stadterweiterung, die mit Unterbrechungen infolge des Zweiten Weltkriegs in den Jahren 1938 bis 1948 entstand und steht unter Denkmalschutz.
Geschichte und Architektur
Der Wiener Platz und die angrenzenden Straßenzüge wurden als Ostmarkviertel von 1938 bis 1940 nach einem Entwurf von Hans Beggerow begonnen und erst 1948 vollendet. Sie bestehen aus zwei- bis dreigeschossigen Sichtbacksteinbauwerken mit Ziegeldach in einer norddeutschen Variante des Heimatschutzstils. Die Platzgestaltung wird durch Kolonnaden sowie Erker und Giebel bereichert. Die angrenzenden Straßenzüge (Innsbrucker Straße, Kantstraße) sind nur zweigeschossig bebaut. Die Häuser werden zum Teil durch Portalrisalite mit barockisierenden Schweifgiebeln betont.
Ursprünglich waren die Häuser als Wohnungen für die Beschäftigten der damals schnell wachsenden Heinkel-Flugzeugwerke vorgesehen. Am 9. August 1941 wurde das Richtfest in Anwesenheit von Ernst Heinkel und Albert Speer gefeiert. Die Heinkelwerke in Marienehe waren zu Fuß zu erreichen. Am Platz gab es Läden für den täglichen Bedarf. Zur Wohnung gehörte jeweils anteilig eine Gartenparzelle am Haus.[1] Die Bauwerke werden auch heute zumeist als Wohngebäude genutzt und werden im Platzbereich durch Läden und Arztpraxen ergänzt. Durch die etwas versteckte, ruhige Lage westlich der Kunsthalle Rostock am Schwanenteich gehört der Wiener Platz zu den attraktivsten innenstadtnahen Wohnbereichen in Rostock.
Galerie
Literatur
- Gerd Baier, Heinrich Trost: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion. Herausgegeben von der Arbeitsstelle Schwerin des Instituts für Denkmalpflege. Henschel, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3, S. 430–431.
Einzelnachweise
- Hans Heinrich Schimler: Richtfest am Wiener Platz. In: Rostocker Zorenappels Nr. 6, 2012. Redieck & Schade, Rostock 2012, ISBN 978-3-942673-20-4, S. 76–77.