Wichte (Morschen)

Wichte i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Morschen i​m nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Wichte
Gemeinde Morschen
Wappen von Wichte
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 1,01 km²
Einwohner: 245 (2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 242 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Altmorschen
Postleitzahl: 34326
Vorwahl: 05664

Geographie

Wichte l​iegt im nordöstlichen Knüllgebirge i​m Tal d​er Wichte, e​inem linken, westlichen Zufluss d​er Fulda. Höchste Erhebung i​st neben d​em Großen Steinkopf (449 m) d​er Sengeberg (420 m).

Durch d​en Ort verläuft d​ie Landesstraße 3225. Die Trasse d​er Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg durchquert d​en Westteil d​er Gemarkung i​m Sengebergtunnel (2807 m) u​nd über d​ie Heidelbach-Talbrücke (390 m).

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wichte erfolgte im Jahr 1197 unter dem Namen Wichten in einer Urkunde des Klosters Spieskappel.[2] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Wihte (1235), Wychethe (1540) und Wichte (1585).

Das Kloster Spieskappel w​urde 1235 Besitzer d​es Dorfes u​nd hatte a​uch das Patronat über d​ie Kirche inne. 1237 erhielt d​as Kloster Kappel v​on den Grafen v​on Ziegenhain d​as Marktrecht für Wichte. Spätestens a​b 1266 w​ar Wichte Pfarrdorf.

1282 verkaufte d​as Kloster Kappel d​ie Gerichtsbarkeit u​nd Teile seines Besitzes i​n Wichte a​n das Kloster Haydau. 1362 verkaufte d​as Kloster Kappel a​uch die restlichen Teile seines Besitzes a​n das Kloster Haydau.[3]

Gebietsreform

Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin Selbständige Gemeinde Wichte im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Gemeinde Altmorschen eingegliedert.[2] Die Gemeinde Morschen wurde im am 1. Januar 1974 kraft Landesgesetz durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Altmorschen, Heina, Konnefeld und Neumorschen gebildet.[4] Altenmorschen wurde Sitz der Gemeindeverwaltung. Gleichzeitig mit dem Zusammenschluss zur Gemeinde Morchen wechselte diese in den neu gebildeten Schwalm-Eder-Kreis.[5] Für alle ehemaligen Gemeinden von Morchen wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

 1585:19 Haushaltungen
 1747:29 Haushaltungen
Wichte: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2014
Jahr  Einwohner
1834
 
292
1840
 
312
1846
 
328
1852
 
393
1858
 
288
1864
 
295
1871
 
248
1875
 
276
1885
 
276
1895
 
258
1905
 
236
1910
 
247
1925
 
289
1939
 
228
1946
 
377
1950
 
363
1956
 
335
1961
 
298
1967
 
296
1970
 
304
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
267
2014
 
245
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [5]; Gemeinde Morschen:[1]; Zensus 2011[7]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

 1885:275 evangelische (= 99,64 %), ein katholischer (= 0,36 %) Einwohner
 1961:277 evangelische (= 92,95 %), 21 katholische (= 7,05 %) Einwohner

Wappen

Beschreibung: „In Silber e​ine rotblättrige Frauenschuhblüte m​it goldenem Kelch, dessen Rand grün abgefasst ist.“

Das Wappen w​urde vom Heraldiker Heinz Ritt a​us Bad Nauheim gestaltet u​nd am 26. August 1970 d​urch das Hessische Ministerium d​es Innern genehmigt.[8]

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Kurzportraits der Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Morschen, archiviert vom Original am 19. Dezember 2014;.
  2. Wichte, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 29. Mai 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 6. August 2015.
  3. Wichte – Regiowiki. In: regiowiki.hna.de. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, §§ 14 und 27 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405–406.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 4 MB (download)) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Morchen, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  8. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Wichte, Landkreis Melsungen vom 26. August 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 37, S. 1785, Punkt 1670 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,9 MB]).

Literatur

Commons: Wichte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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