Westhofen (Schwerte)

Westhofen ist ein Stadtteil von Schwerte, Kreis Unna. Er hat rund 6000 Einwohner und liegt nördlich der Ruhr. Flussabwärts mündet die Lenne in die Ruhr. Westhofen ist für das Westhofener Kreuz namensgebend, wo sich die Autobahnen A 1 und A 45 kreuzen.

Westhofen
Stadt Schwerte
Ehemaliges Gemeindewappen
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 58239
Vorwahl: 02304
Evangelische Kirche und Altstadtkern
Evangelische Kirche und Altstadtkern
1790
Amtshaus (bis 1975)

Geschichte

Westhofen ging aus fünf befestigten Höfen hervor, die vermutlich um das Jahr 500 von den Brukterern gegründet worden waren. Der Name leitet sich von veste hofede (feste Höfe) ab. Im Jahr 775 besuchte Karl der Große Westhofen, als er die oberhalb Westhofens gelegene sächsische Sigiburg, heute Hohensyburg, belagerte und schließlich einnahm. Er erhob die Siedlung Westhofen in den Stand eines Reichshofs.

Wappen Amt Westhofen

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Reichshof Westhofen im Jahr 1228. Im Mittelalter war Westhofen Teil der Grafschaft Mark vor allem durch Landwirtschaft und Handwerk geprägt und eine der Hansestädte. Auch der Ursprung des Westhofener Brauchtums Sup Peiter geht auf diese Zeit zurück. Im Jahr 1324 wurde Westhofen von dem damaligen Landesherren Graf Engelbert II. zu einer Freiheit erklärt, was den Bewohnern Privilegien, wie die niedere Gerichtsbarkeit und die Wahl eines Bürgermeisters zugestand. Dieser Status wurde 1723 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I., zu dessen Herrschaftsbereich die Grafschaft Mark inzwischen gehörte, aufgehoben: Er erließ ein „Rathäusliches Reglement“ für Westhofen, das die Selbstverwaltung beendete. Die Bürger leisteten bis 1734 elf Jahre lang vergeblich Widerstand gegen das Vorhaben.

Nach dem Wiener Kongress und der Neuordnung der preußischen Verwaltungsstrukturen 1815 wurde Westhofen als Titularstadt Teil des Kreises Dortmund (ab 1875 Landkreis Dortmund) im Regierungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen. Durch die Preußische Landgemeindeordnung wurden Gemeinden zu Ämtern zusammenfasst. Zum ehemaligen Amt Westhofen gehörten die Gemeinden:

Im Jahr 1887 kam das Amt Westhofen zum neu gebildeten Kreis Hörde, nach dessen Auflösung 1929 dann zum Kreis Iserlohn. Am 1. Januar 1975[1] schließlich erfolgte die Eingemeindung des Hauptteils der Stadt Westhofen (6,71 km² mit damals 5279 Einwohnern) nach Schwerte, das seitdem zum Kreis Unna gehört. Der Ortsteil Buchholz (1,70 km² mit damals 625 Einwohnern) wurde nach Dortmund umgegliedert.[2]

Im Jahr 1987 hatte der Schwerter Ortsteil Westhofen insgesamt 5550 Einwohner.[3]

Politik

Wappen

Das Wappen von Westhofen zeigt den Deutschen Reichsadler in schwarz, mit roten Klauen und Schnabel auf gelbem (goldenen) Schild. Das Wappen geht zurück auf den von Karl dem Großen gegründeten Reichshof Westhofen.

Kirchen

In Westhofen finden sich die katholische St.-Petrus-Kirche und eine evangelische Kirche.

Evangelische Kirche

Das evangelische Pfarramt Westhofen ist für Westhofen und das benachbarte Garenfeld zuständig und gehört zum evangelischen Kirchenkreis Iserlohn.

Katholische Kirche

Der Pfarrbezirk St. Petrus in Westhofen ist Teil der Gemeinde St. Marien in Schwerte (Mitte), über diese gehört St. Petrus dem Gemeindeverband Dortmund und dem Dekanat Unna des Erzbistums Paderborn an. Der Wirkungskreis des Pfarrbezirk St. Petrus Westhofen erstreckt sich auf Westhofen und aus Historischen Gründen auf Dortmund Buchholz.

Zugehörige Einrichtungen

An die katholische Kirche schließen sich ein Kindergarten und ein Gemeindehaus an.

Geschichte der Kirchengemeinde St. Petrus

1954 wurde die St.-Petrus-Kirche gebaut.

Von 1957 an war St. Petrus eine Pfarrvikarie und somit eine eigenständige Kirchengemeinde.

Im Jahre 1971 wurde sie unter Hans Haas, einem Kirchenbaumeister aus Aachen, erweitert.

1993 wurde durch einen Umbau im Anbau von 1971 eine kleine Werktagskapelle geschaffen.

2005 fand eine neue Orgel Heim in St. Petrus, die alte zog in die Kapelle des St.-Marien-Krankenhauses in Schwerte (Mitte) um.

Im Jahr 2013 wurde die Pfarrvikarie St.-Petrus-Westhofen aufgelöst und in die erweiterte Pfarrei St. Marien in Schwerte (Mitte) eingeführt. Dies führte zu ihrem heutigen Namen Katholische Kirchengemeinde St. Marien Schwerte Pfarrbezirk St. Petrus Westhofen.[4]

Namensgebung

Der Name St. Petrus leitet sich von dem Namen der Kirche St. Peter zu Syburg ab, da diese früher als katholische Kirche für Westhofen mit Zuständig war, aber da die St.-Peter-Kirche nach der Reformation evangelisch wurde, brauchte es, als die Katholiken nach Westhofen zurückkehrten, eine neue Kirche, dies war zunächst die St.-Barbara-Kapelle und später die St.-Petrus-Kirche.

Wirtschaft

In Westhofen befindet sich die Zentrale von Blumen Risse, einem der größten Blumen-Einzelhandelsunternehmen Deutschlands.

Am nahen Ebberg liegt ein Naturfreundehaus.

Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Westhofen (Westf), inzwischen als Westhofen (Ruhr) beschildert

Der Bahnhof Westhofen (Westf) (EWEF)[5] liegt an der Bahnstrecke Hagen–Hamm. Seit 1979 fahren die Züge hier ohne Halt durch.[6] Im ÖPNV wird Westhofen von der Buslinie 594 (DB Rheinlandbus, alle 30 bis 60 Minuten) und dem Nachtbus N32 (VKU, nur am Wochenende) erschlossen.

Am nördlich gelegenen Westhofener Kreuz kreuzen sich A 1 und A 45.

Schule

In Westhofen befindet sich die Reichshofgrundschule[7], an welcher zwischen 230 und 240 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.

Reichshofschule

Sportstätten

  • Turnhalle an der Reichshofgrundschule
  • Sportplatz an der Wasserstraße (Heimat des VfB Westhofen 1919 e.V.)
  • Turnhalle an der Wasserstraße
  • Tennisanlage des TSG Westhofen 1979/85 e.V.

Literatur

  • Leopold Schütte: Westfälischer Städteatlas; Band VI, 5. Teilband: Stadtmappe Westhofen. Dortmund/Altenbeken 1999, ISBN 3-89115-148-9.
Commons: Westhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 334.
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 124, 151.
  3. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990, S. 282.
  4. Schwerterkirchen.de - Über uns - Pfarrbezirk St. Petrus, Westhofen. Abgerufen am 10. November 2020.
  5. Abkürzungen der Betriebsstellen
  6. Mit der Eisenbahn von Schwerte nach Hagen
  7. Reichshofschule Westhofen. Abgerufen am 10. November 2020.
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