Werratalbrücke (B 62)
Die Werratalbrücke der Bundesstraße 62 ist ein geplantes Bauwerk über das Werratal bei Bad Salzungen. Der Baubeginn der etwa 40 Millionen Euro teuren und im Bundesverkehrswegeplan aufgeführten Brücke war für 2015 vorgesehen.
Mit dem ersten Preis eines Realisierungswettbewerbes wurde Anfang 2012 eine Stahlverbundkonstruktion mit unten liegender Fahrbahnplatte und Stützweiten von maximal 120 Metern ausgezeichnet.[1]
Nach Fertigstellung wird die Brücke mit einer Länge von rund 1600 m die Autobahnbrücke der A 71 bei Meiningen als längste Straßenbrücke Thüringens übertreffen.
Geschichte
Nachdem schon in den ersten Jahren nach der Wende mit dem ersten Bauabschnitt der Ortsumgehung Bad Salzungen begonnen wurde und die Bundesstraße 62 aus der engen Innenstadt von Bad Salzungen herausgenommen werden konnte, gestaltete sich die Fortführung quer durch das Werratal mit Herstellung der Verbindung zur Bundesstraße 19 schwierig.
Bei der Planung der Brücke standen sich finanzielle Gesichtspunkte sowie die Ansichten der Naturschützer konträr gegenüber. Die einfachste Variante, ein Damm quer durch das Werratal mit einer kleinen Brücke zur Werraüberführung hätte einen empfindlichen Naturraum zerschnitten. In den betroffenen Feuchtwiesen, welche an ein Kiesabbaufeld angrenzen, wurde zwischenzeitlich das Vorkommen des Wachtelkönigs bestätigt. Des Weiteren konnte ein ausreichender Wasserabfluss in Zeiten eines Werrahochwassers (siehe Hochwasser 1909) nicht uneingeschränkt nachgewiesen werden.
Mit den verschiedenen Randbedingungen, die abzuwägen waren, stiegen die geplanten Baukosten, so dass sich eine Realisierung immer weiter verzögerte. Die Brücke soll in Bad Salzungen in Höhe der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes beginnen, die jetzige Bundesstraße 62, die Gleisanlagen der Werrabahn und die Werra überqueren und schließlich in Höhe der Abfahrt Barchfeld-Nord in die B 19 einmünden.
Im Februar 2015 wurde das Planfeststellungsverfahren neu gestartet.[2] Im Ende 2016 geänderten Fernstraßenausbaugesetz ist die Brücke als Teil des 5. Bauabschnitts der Ortsumfahrung Bad Salzungen zusammen mit dem in Bau befindlichen 4. Bauabschnitt (Kaiseroda, Leimbach) in die Kategorie laufend und fest disponiert eingeordnet.[3][4] Nach Informationen der Südthüringer Zeitung hätte das Planfeststellungsverfahren im Laufe des Jahres 2017 abgeschlossen werden sollen.[5] Im Planfeststellungsverfahren lagen Unterlagen einer Planänderung bis Mitte Februar 2019 aus.[6] Der Planfeststellungsbeschluss ist am 15. Mai 2020 ergangen.[7] Laut Südthüringer Zeitung ist der Baubeginn für 2026 vorgesehen.[8]
Weblinks
- inSüdthüringen.de Größte Brücke Thüringens wird Werra-Aue überspannen vom 3. März 2012
- inSüdthüringen.de Neues Naturschutzgebiet vom 5. April 2011
- Bundesverkehrswegeplan 2003 (PDF; 3,3 MB)
Einzelnachweise
- Aktuelles aus der VIC-Unternehmensgruppe (Memento des Originals vom 15. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Politik informiert sich über Straßenbauprojekte. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Die CDU-Bundestagsabgeordneten aus Thüringen. Archiviert vom Original am 9. August 2017; abgerufen am 5. Mai 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bundesgesetzblatt. (PDF) Abgerufen am 5. Mai 2017.
- Übersichtskarte B 62 neu, OU Bad Salzungen 5. Bauabschnitt - Werraquerung. (PDF) Straßenbauverwaltung des Freistaates Thüringen, Oktober 2014, abgerufen am 5. Mai 2017.
- Südthüringer Zeitung, Ausgabe Bad Salzungen vom 10. Mai 2017, Seite 7: „Noch in diesem Jahr Baurecht für die Werraquerung“
- Onlinelesen – Bekanntmachung. Abgerufen am 7. April 2019.
- Werraquerung kommt 2026 – Thüringens größte Talbrücke entsteht. Abgerufen am 29. August 2020.
- Werraquerung wird gebaut. Abgerufen am 26. Juli 2020.