Werner Hennig (Künstler)
Werner Hennig (* 29. April 1935 in Düsseldorf; † 19. Juli 2014 in Leipzig) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben und Werk
Der Vater Hennigs hatte in Düsseldorf einen Malerbetrieb. Henning besuchte die Volksschule und machte in Düsseldorf von 1952 bis 1954 eine Lehre als Gebrauchsgrafiker. Von 1954 bis 1955 lebte er in Paris, wo er sich intensiv mit Zeichnung und Malerei beschäftigte. Dann bereiste er bis 1956 Italien. Nach der Rückkehr arbeitete er einige Zeit im väterlichen Betrieb. Denn zog er nach Berlin und studierte Malerei an der Hochschule der Künste. Zu seinen Lehrern gehörten unter anderem Hans Jaenisch und Peter Janssen. 1961 siedelte Hennig in die DDR über. In Leipzig ließ er sich als freischaffender Maler und Grafiker nieder und wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.
Hier traf er auf die erste Generation der späteren „Leipziger Schule“. In den 1960er und 1970er Jahren verdiente Hennig seinen Lebensunterhalt als Gebrauchsgrafiker, insbesondere für die zwei Mal jährlich stattfindende Leipziger Messe. Die übrige Zeit nutzte er für Handzeichnungen und Grafik, die der mit Hennig befreundete Kunsthistoriker Henry Schumann als „Phantastischen Realismus“ charakterisierte. Der Kunstkritiker Lothar Lang konstatierte „eine Neigung zur Meditation, zum strukturellen Aufbau und zur Phantastik“[1]
Hennig gehörte, unter anderem mit Arno Rink und Peter Sylvester, zu den Künstlern, die 1972 den unabhängigen Zusammenschluss bildender Künstler, Förderer und Sammler „Leipziger Grafikbörse“ gründeten und leitete die Arbeitsgruppe für deren jährliche Auktionen. Henning war 1972/1973 und 1977/1978 auf den Kunstausstellungen der DDR vertreten. Anfang der 1990er Jahre erkrankte er schwer, und sein Licht- und Farbempfinden waren stark beeinträchtigt. Um die Jahrtausendwende kam es zu einer Besserung seines Zustandes. Auch längere Aufenthalte bei seinem Bruder auf Lanzarote wirkten sich positiv aus. Bis zu seinem Ableben widmete sich Henning in Leipzig intensiv der Tafelmalerei und dem Aquarell.[2]
Werke (Auswahl)
- Porträt Feliks Edmundowitzsch Dzierzynski (Tafelbild, Öl, Eitempera; 1969; 1972/1973 ausgestellt auf der VII. Kunstausstellung der DDR)[3]
- Unser Leben heute (12 Tafelbilder, Öl; 1975 bis 1984; zum Teil 1977/1978 ausgestellt auf der VIII. Kunstausstellung der DDR. Im Bestand des Kunstfonds des Freistaats Sachsen)[4]
- Rosenkrieg (Pinselzeichnung, Tempera in Schwarz; 1976; im Bestand des Lindenau-Museums Altenburg/Thüringen)[5]
- Eklyptik II (Radierung; im Bestand des Lindenau-Museums Altenburg/Thüringen)[5]
- Esagila (Lithographie; im Bestand des Lindenau-Museum Altenburg/Thüringen)[5]
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1982 Dresden, Galerie West (Malerei, Handzeichnungen, Druckgrafik)
Literatur (Auswahl)
- Henry Schumann: Ateliergespräche. VEB E. A. Seemann-Verlag, Leipzig, 1976
- Hennig, Werner. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, S. 346
Einzelnachweise
- Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983; S. 128.
- Hennig Index. In: wernerhennig.de. Abgerufen am 1. November 2020.
- Porträt Feliks Edmundowitzsch Dzierzynski. In: deutschefotothek.de. Deutsche Fotothek, abgerufen am 1. November 2020.
- Werner Hennig. Unser Leben heute,zwölfteilig. 1975 - 1984 - Kunst in der DDR / Werke. In: bildatlas-ddr-kunst.de. Abgerufen am 1. November 2020.
- Bildindex der Kunst & Architektur