Werder (merseburgisches Adelsgeschlecht)

Werder i​st der Name e​ines ausgestorbenen Adelsgeschlechts, d​as der Merseburger Ministerialität entstammte.

Wappen derer von Werder

Geschichte

Das Geschlecht nannte sich nach einem Gut bei Merseburg, das später durch Kauf an die Bischöfe von Merseburg kam (heute Neumarkt).[1] Ritter Conrad von Werder lebte 1327; Ulrich 1332, Hans 1378, dessen Söhne Conrad und Richard 1409. Die Familie besaß Güter in Roßbach und Tragarth.[2]

Epitaph für Johann III. von Werder im Merseburger Dom

Wohl a​us dieser Familie stammte d​er Kanonist Hermann d​e Insula. 1381 w​urde er i​n Bologna z​um doctor decretorum promoviert. Bald darauf wirkte e​r an d​er Prager Universität, danach i​n Wien. Er w​ar daneben Scholaster a​m Domstift Meißen. Schließlich w​urde er Auditor a​n der römischen Rota u​nd legte e​ine Sammlung v​on Entscheidungen dieses Gerichts an. Am 16. Juni 1390 w​ird er a​ls verstorben genannt.[3] Ebenfalls a​n der Rota tätig w​ar der spätere Bischof v​on Merseburg Johannes v​on Werder († 1466),[4] s​ein Epitaph i​m Merseburger Dom z​eigt das Familienwappen. Sein Verwandter Peter v​on Werder w​ar Domscholaster, später Domthesaurar i​n Magdeburg, e​r starb 1466 a​ls Domkantor i​n Merseburg.[5]

Das Geschlecht erlosch m​it Johann Carl v​on Werder a​uf Roßbach († 1794) i​m Mannesstamm.

Wappen

Das Wappen z​eigt in Gold e​inen springenden Bock. Auf d​em Helm m​it schwarz-goldenen Helmdecken d​er Bock wachsend.

Persönlichkeiten

Anmerkungen

  1. Petrus Albinus: Historia Von dem Uralten Geschlechte Derer Hoch- und Wohlgebohrnen Des Heiligen Römischen Reichs Graffen und Herren Von Werthern […]. Leipzig 1705, S. 2, Anm. (c) (digital.slub-dresden.de).
  2. George Adalbert von Mülverstedt: Der abgestorbene Adel der Provinz Sachsen, ausschließlich der Altmark. Nürnberg 1884 (J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. Band 6 Abtheilung 6), S. 183 und Tafel 119.
  3. Peter Moraw: Die Juristenuniversität in Prag (1372-1419), verfassungs- und sozialgeschichtlich betrachtet. In: Johannes Fried (Hrsg.): Schulen und Studium im sozialen Wandel des hohen und späten Mittelalters. Sigmaringen 1986 (Vorträge und Forschungen 30), S. 439–486, hier S. 477 (journals.ub.uni-heidelberg.de); Hermann de Insula (RAG-ID: ngRH5g678SJ47gnhlR8gcPdI). In: RAG, Repertorium Academicum Germanicum. Abgerufen am 23. Mai 2019.; Gero Dolezalek: Die handschriftliche Verbreitung von Rechtsprechungssammlungen der Rota. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 58 (1972), S. 1–106, hier S. 15–17 (Digizeitschriften); Heinrich Kochendörffer: Päpstliche Kurialen während des grossen Schismas. In: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. 30, 1905, S. 549–601, hier S. 594 (Digizeitschriften).
  4. Clemens Brodkorb: Werder, Johannes von. In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1996, ISBN 3-428-08422-5, S. 748.
  5. Gottfried Wentz und Berent Schwineköper: Das Erzbistum Magdeburg. Band 1, Teil 1. Das Domstift St. Moritz in Magdeburg (= Germania sacra Abt. 1, 4,1,1). Berlin 1972, ISBN 3-11-001811-X, S. 379 (personendatenbank.germania-sacra.de).
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