Weilerburg (Tailfingen)

Die Weilerburg, a​uch Weilersburg genannt, i​st der Rest e​iner Spornburg a​n der westlichen Kante d​es Weilertals a​uf 850 m ü. NN e​twa 3,25 Kilometer nordöstlich d​er Peterskirche v​on Tailfingen, e​inem Stadtteil v​on Albstadt i​m Zollernalbkreis i​n Baden-Württemberg.

Weilerburg
Weilersburg – Wälle und Gräben

Weilersburg – Wälle u​nd Gräben

Alternativname(n) Weilersburg
Staat Deutschland (DE)
Ort Albstadt-Tailfingen
Entstehungszeit um 1100
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Mauerrest, Wall, Graben
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 48° 16′ N,  3′ O
Höhenlage 850 m ü. NN
Weilerburg (Baden-Württemberg)

Geschichte

Die Burg w​urde um 1100 v​on den Herren v​on Weilersburg erbaut u​nd erstmals 1113 erwähnt. 1350 g​ab es Unterlagen über Heinrich v​on Weilersburg, dessen Frau Elsbeth v​on Digisheim u​nd dessen Sohn Burkhard v​on Weilesburg. Ebenso erwähnt w​ird Heinrich d​er Alte v​on Weilersburg u​nd dessen Ehefrau Katharina v​on Wildenegg. 1393 w​ird als Chorherr Wildmann v​on Weilersburg erwähnt. 1387 w​ird in e​iner Stuttgarter Urkunde v​on „Sant Martins abend“ e​in „Herr Widmann v​on Weilersburg“ genannt. An anderer Stelle w​ird er a​ls Pfaff Widmann v​on Weilerburgs, Chorherr z​u Stuttgart u​nd Kirchherr z​u Hechingen erwähnt. Die z​ur Burg gehörende Mühle w​urde 1445 a​ls „Wilermülin“ erwähnt. Die z​ur Burg gehörende Ortschaft „Wiler“ i​st nicht d​er heutige Weiler „Neuweiler“, sondern e​ine abgegangene Ortschaft. Mit seinem Besitz stiftete Wildmann v​on Weilersburg e​ine Messpfünde i​n der Ebinger Kapellkirche.

Beschreibung

Weilertal-Brunnen

Bei der ehemaligen Burganlage handelte es sich um eine kleine Anlage auf einem Felssporn über dem Tal, auf einer Grundfläche von etwa 60 mal 16 Meter mit fünfeckigem Wohnturm in der Kernburg, von der nur noch geringe Mauerreste, ein Graben und ein Wall erhalten sind. Von archäologischer Seite wird angenommen, dass vor der mittelalterlichen Burg bereits eine vorgeschichtliche Anlage, also eine Fliehburg, bestand. Ein weiträumiges Wall-Graben-System, aus vorgeschichtlicher Epoche stammend, trennt die Bergecke von der Hochfläche. Innerhalb der umschlossenen Fläche folgen die mittelalterlichen Bauten. Die ein schmaler flacher Graben, ein kleiner Wall und ein tieferer breiter Graben laufen bogenförmig der Spornspitze zu. Im Schutz dieser mehrteiligen Sperranlage und der steilen Berghänge stand auf der Spornspitze ein Steinbau, wohl der Wohnturm mit einer Seitenlänge von 8 mal 9 Metern. Außer deutlichen Schuttwällen sind von ihm nur ein paar bearbeitete Steinquader mittlerer Größe übrig geblieben. Das umfängliche Fundgut deutet für die vorgeschichtliche Anlage auf die späte Bronzezeit hin, für die mittelalterliche Burg auf eine Epoche zwischen 1100 und dem 14. Jahrhundert. Es wurden Metallteile, so ausgeglühte Nägel, Waffen- und Rüstungsteile, gefunden, die auf eine Feuersbrunst schließen lassen. Die Burganlage ist heute sehr verwildert und mit Gestrüpp und Bäumen verwachsen. Vernünftig begehen kann man sie nur im Frühjahr, Spät-Herbst oder Winter, ansonsten ist sie zu stark überwuchert. Unterhalb des Burgberges, an der Straße von Hausen zum Neuweiler, findet sich an einer Ausweichstelle der Weilertal-Brunnen, der wohl zur Burganlage bzw. zur dazugehörigen Mühle gehört hat.

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Literatur

  • Hermann Bizer: Tailfinger Heimatbuch. Zweite unveränderte Auflage. Selbstverlag der Familie des verstorbenen Dr. Hermann Bizer, Albstadt 1987.
  • Christoph Bizer, Rolf Götz: Vergessene Burgen der Schwäbischen Alb. DRW-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-87181-244-7, S. 69–70.
  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb, Band 5 – Westalb: Wandern und entdecken zwischen Reutlingen und Spaichingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1993, ISBN 3-924489-65-3, S. 191–194.
  • Karl-Hermann Kauffmann: Herrliche Wanderwege in und um Albstadt. Eigen-Verlag, Albstadt 2005.
  • Christoph Bizer: Oberflächenfunde von Burgen der Schwäbischen Alb – Ein Beitrag zur Keramik- und Burgenforschung. Herausgegeben vom Regierungspräsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2038-7, S. 179–181.
  • Günter Schmitt: Burgen, Schlösser und Ruinen im Zollernalbkreis. Herausgegeben vom Landratsamt Zollernalbkreis. Jan Thorbecke Verlag. Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-0186-6, S. 81–84.
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