Wassili Iwanowitsch Sternberg
Wassili Iwanowitsch Sternberg (russisch Василий Иванович Штернберг Wassili Iwanowitsch Schternberg, ukrainisch Василь Іванович Штернберг Wassyl Iwanowytsch Schternberh; * 31. Januarjul. / 12. Februar 1818greg. in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 8. September 1845 in Rom, Italien) war ein russischer Maler der Romantik. Er war einer der Gründer der ukrainischen Genre- und Landschaftsmalerei.[1]
Leben
Wassili Sternberg kam als Sohn eines Beamten in Sankt Petersburg zur Welt. Er studierte an der Kaiserlichen Kunstakademie Sankt Petersburg und wurde 1835 in die Liste der staatlichen Akademiker aufgenommen. Sein Lehrer in der Klasse der Landschafts- und perspektivischen Malerei war Maxim Worobjow.[2] Während des Studiums zeigte sich auch sein außergewöhnliches Talent eines Karikaturisten, mit dem er Dozenten und Freunde, zu denen der Schriftsteller Taras Schewtschenko und der Komponist Michail Glinka zählten, beeindruckte.[3]
Zwischen 1836 und 1838 arbeitete er jeden Sommer in der Ukraine. Er war dort Gast auf dem Landgut von Grigorі S. Tarnowskyj in Katschaniwka im Gouvernement Tschernigow. Während seiner Reisen in der Ukraine machte er sich mit den ukrainischen Volksweisen und der Natur vertraut und reproduzierte dies meisterhaft in seinen Bleistiftzeichnungen, Aquarellen und Gemälden.[2] Diese prämierten Werke, meist Landschaften und Alltagsszenen[4], fanden sogar gefallen beim russischen Kaiser Nikolaus I., der eines seiner Gemälde für seine Frau Alexandra Fjodorowna[2] (andere Quellen nennen seine Tochter Marija Romanowa als Empfängerin) kaufte.
Sternberg war einer der engsten Freunde von Taras Schewtschenko.[1] 1840 zeichnete er das Frontispiz für die Erstausgabe von Schewtschenkos Gedichtsammlung Kobsar sowie mehrere Porträts des ukrainischen Dichters. Schewtschenko widmet ihm im Kobsar das Gedicht Iwan Pidkowa (Іван Підкова).[5]
1839/1840 nahm Sternberg an einer Expedition des Gouverneurs des Gouvernements Orenburg, dem Grafen Wassili Alexejewitsch Perowski (1795–1857) teil. Während er den Ural, Baschkortostan und die Provinz Orenburg bereiste, machte er zahlreiche Skizzen und Zeichnungen aus dem Leben und den Sitten der Menschen der bereisten Orte.
Anschließend ging er als pensionierter Akademiker nach Italien und ließ sich in Rom nieder, wo er 1845 27-jährig starb.[2][1]
Werke (Auswahl)
Titel[2] | Jahr | |
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Ярмарка в местечке Ичне | Jahrmarkt im Städtchen Itschnja | |
Освящение пасх в Малороссии | Osterweihe in Kleinrussland | 1838 |
Игра в жмурки в усадьбе Г. С. Тарновского | Versteckspiel im Landgut von G. S. Tarnowski | |
Усадьба Г.С. Тарновского в Качановке | Landgut G. S. Tarnowski in Katschaniwka | 1837 |
Мельница в степи | Mühle in der Steppe | |
Пастушок | Junger Hirte | 1836–38 |
Малороссийский шинок | Kleinrussische Schänke | 1837 |
Выдубецкий монастырь близ Киева | Wydubezki-Kloster in der Nähe von Kiew | |
Переправа через Днепр под Киевом | Überquerung des Dnepr bei Kiew | 1837 |
Вид в Киеве | Ansicht von Kiew | |
Вид на Подол в Киеве | Ansicht von Podil in Kiew | 1837 |
Итальянки у водоема | Italienische Frauen am Teich | |
Итальянец-простолюдин | Italienischer Bürger | |
Римские пифферари | Römischer Pifferari | |
Итальянские крестьяне, играющие в карты, в остерии | Italienische Bauern beim Kartenspiel in einer Osteria | |
Этюд головы молодого итальянца | Studie zum Kopf eines jungen Italieners | |
Этюд головы старика-итальянца | Studie zum Kopf eines alten Italieners | |
Озеро Неми | Nemisee | |
В окрестностях Альбано | In der Umgebung von Albano | |
Этюд листьев | Studie zu Blättern |
Die Werke von Sternberg befinden sich unter anderem im Nationalen Kunstmuseum der Ukraine und im Nationalen Taras-Schewtschenko-Museum in Kiew, in den Museen der Städte Sumy, Sankt Petersburg und im Puschkin-Museum und der Tretjakow-Galerie in Moskau.
- Jahrmarkt im Städtchen Itschnja (Messe in der Ukraine); erste Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Aksolds Grab; 1837
- Kleinrussische Schänke (1837)
Weblinks
- Gemälde von Sternberg auf fine-art-images.net
- Gemälde von Sternberg auf petroart.ru
- Biografie Wassili Sternberg auf rusartnet.com (englisch)
Einzelnachweise
- Eintrag zu Wassili Sternberg in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 9. April 2018 (ukrainisch)
- Eintrag zu Wassili Sternberg im Brockhaus-Efron; abgerufen am 9. April 2018 (russisch)
- Wassilij Iwanowitsch (Wilhelm) Sternberg auf dorotheum.com Oktober 2013; abgerufen am 9. April 2018
- Wassili Sternberg auf museum.net.ua; abgerufen am 9. April 2018 (ukrainisch)
- Eintrag zu Wassili Sternberg in der Ukrainischen Sowjetenzyklopädie; abgerufen am 9. April 2018 (ukrainisch)