Wasserturm Elmshorn
Der Elmshorner Wasserturm an der Jahnstraße wurde 1902 errichtet. Der 43,5 m hohe Wasserturm ist ein eingetragenes Kulturdenkmal.
Wasserturm Elmshorn | |
---|---|
Daten | |
Denkmalschutz: | Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung |
Baujahr: | 1902 |
Turmhöhe: | 43,5 m |
Nutzhöhe: | 39,5 m |
Behälterart: | Intze 1 |
Volumen des Behälters: | 550 m³ |
Stilllegung: | 1989 |
Ursprüngliche Nutzung: | Städtische Wasserversorgung |
Heutige Nutzung: | Café, Kerzenzieherei |
Bau
Der sich nach oben verjüngende Schaft besteht aus Backstein und weist jeweils in Höhe der Fensteröffnungen einen umlaufenden Streifen Ziermauerwerk aus glasierten Steinen auf. Er schließt nach oben ab mit einem First aus reliefartig vorspringenden Backsteinen und Formsteinen. Im Bereich des Wassertanks kommt mit Backstein gefülltes Eisenfachwerk zum Einsatz.
Beim Wassertank handelt es sich um einen Intze-1-Behälter mit einem Fassungsvermögen von 550 m³. Er besteht aus genietetem Stahl und ruht auf einem Granitring.
→ Näheres zu den Behälterformen im Hauptartikel Wasserturm
Ursprüngliche Nutzung
Der Turm wurde 1902 von der Neumünsteraner Firma Licht-, Kraft- und Wasserwerke gebaut, basierend auf einem Konzept des Ingenieurs Maibaum. Gleichzeitig entstand in den Liether Dünen das erste städtische Wasserwerk. Der Antrieb der Wasserpumpen erfolgte mit Gasmotoren. Das Rohrnetz war zunächst 22.000 Meter lang. Die neu gebauten Anlagen sicherten die Wasserversorgung für knapp die Hälfte der Elmshorner Haushalte. Der Turm erfüllte bis 1989 seine Funktion als Wasserspeicher und Garant eines gleichmäßigen Wasserdrucks. Dann wurde er durch moderne Technologien überflüssig und stand jahrelang leer.
Heutige Nutzung
2003 ging das Bauwerk für den symbolischen Preis von 50 Cent in Privateigentum über. Nach Entwürfen des Architekten Jan-Peter Witte wurde im Eingangsbereich eine Kerzenzieherei mit Gastronomie eingerichtet. Dazu hat man eine Galerie-Ebene eingezogen, um die Geschosshöhe von 6 m optisch zu verringern. Eine steile Holztreppe ist durch eine Wendeltreppe ersetzt worden, ein zusätzlicher Eingang musste geschaffen werden. Die Umbaukosten beliefen sich auf mehr als 206.000 Euro. Die Stiftung zur Erhaltung von Kulturdenkmalen in Elmshorn steuerte Fördergelder in Höhe von 17.950 Euro bei.
Galerie
- Ziermauerwerk: glasierte Backsteine und abschließender Fries
- Der genietete Wassertank ruht auf einem Granitring.
Quellen
- Elmshorner Nachrichten.
- Hamburger Abendblatt.
- Bärbel Böhnke: Spurensuche. Baugeschichtliche Stadtrundgänge (= Beiträge zur Elmshorner Geschichte. Bd. 8, ISSN 0937-3403). Stadt Elmshorn, Elmshorn 1995.
- Jens U. Schmidt: Wassertürme in Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten um die Wasserversorgung im Norden und ihre auffälligsten Bauten. Regia-Verlag, Cottbus 2008, ISBN 978-3-939656-71-5.
Weblinks
- Wasserturm Elmshorn
- Ausführliche Informationen zum Wasserturm (Memento vom 17. August 2009 im Internet Archive)