Wasserburg Gauangelloch

Die Wasserburg Gauangelloch, a​uch Bettendorfsches Schloss genannt, i​st die Ruine e​iner Wasserburg i​m Schlossgarten 1 i​n Gauangelloch, e​inem Stadtteil v​on Leimen i​m Rhein-Neckar-Kreis i​n Baden-Württemberg.

Wasserburg Gauangelloch
ehem. Burg Gauangelloch (ca. 1980)

ehem. Burg Gauangelloch (ca. 1980)

Alternativname(n) Bettendorfsches Schloss
Staat Deutschland (DE)
Ort Leimen-Gauangelloch
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Wohngebäude, Scheune
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 49° 20′ N,  45′ O
Wasserburg Gauangelloch (Baden-Württemberg)

Geschichte

Vermutlich w​urde die Wasserburg a​m Angelbach i​n Gauangelloch v​on Hans I. v​on Angelach-Braubach erbaut. Sie w​urde 1369 erstmals erwähnt u​nd kam 1450 u​nd 1476 i​n zwei Hälften i​n den Besitz d​er Freiherren v​on Bettendorf.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zerstört und 1665 durch Johann Philipp und Helena von Bettendorf wieder aufgebaut. Sie ist im 18. Jahrhundert verfallen und wurde 1823 größtenteils abgebrochen, wobei ein einfacher Wohnbau erhalten blieb und restauriert wurde. Franz Ludwig von Bettendorf stellte den Keller der Burg zur Verfügung, um darauf 1824, nach der Zerstörung der Burg, aus deren Bausteinen errichtet eine Burgkapelle zu errichten, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Gotteshaus diente und anschließend in eine Scheuer umgebaut wurde. Die spitzbogige Eingangstür, bei der drei Bettendorfsche Wappensteine eingemauert wurden, stammte noch vom alten gotischen Schloßbau her. Der eine dieser Wappensteine zeigte zwei verschlungene Bettendorfsche-Ringe und folgende Inschrift:

IOHANN PHILIPP C. P. RAT V. ST. V. HELENA
BEIDE GEB VON BETTENDORF
BAVTEN DIS SCHLOSS WIDER MIT GOTTES HILF AVF AN. 1665.

Die enthaltenen Abkürzungen interpretierte Chronist Carl Stocker a​ls "Churpfälzischer Rat u​nd Stäbler".[1]

Heutige Nutzung

Wohngebäude und Schlossgarten

Heute befindet s​ich im ehemaligen Wohngebäude u​nd im Schlossgarten d​ie „Galerie i​m Schlossgarten“, d​ie ganzjährig afrikanische Skulpturen z​eigt und wechselnde Ausstellungen afrikanischer Künstler durchführt.

Einzelnachweise

  1. Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Chronik von Gauangelloch und Ochsenbach. Heidelberg 1864.

Literatur

  • Ludwig H. Hildebrandt: Wüstungen im südwestlichen Rhein-Neckar-Kreis im Spiegel urkundlicher Nachrichten und archäologischer Funde. In: Archäologie und Wüstungsforschung im Kraichgau, Heimatverein Kraichgau, Sonderveröffentlichung 18, Ubstadt-Weiher 1997, S. 105, Anm. 169.
  • Max Miller (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). Kröner, Stuttgart 1965, DNB 456882928.
  • Adolf von Oechelhäuser, Franz Xaver Kraus (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 8,2: Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg). J.C.B. Mohr-Verlag, Tübingen 1913, S. 29f. Digitalisat
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