Walter Strolz
Walter Strolz (* 17. November 1927 in Schoppernau (Vorarlberg)) ist ein österreichischer Verlagslektor, Schriftsteller und Philosoph. Er ist ein Urenkel Franz Michael Felders sowie ein Neffe Franz Michel Willams.[1]
Leben
1943 wurde Strolz zur Wehrmacht eingezogen. Durch einen Handdurchschuss wurde er schließlich von der Front entlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er bis 1948 an der Handelsakademie Mehrerau in Bregenz. Die Reifeprüfung legte er jedoch am Bundesgymnasium Bregenz ab. Anschließend begann er in Innsbruck Germanistik, Philosophie und Geschichte zu studieren.[2] Seine Dissertation verfasste er 1954 über das Thema „Hölderlin und der Beruf des Dichters“.[2]
Zwischen 1954 und 1958 war Strolz als Lektor beim Tyrolia Verlag in Innsbruck tätig. In diesen Zeitraum fallen auch die ersten Essays und Rezensionen aus seiner Feder zu philosophischen wie auch religiösen Fragen. Nachdem er das Manuskript seines ersten Buches „Der vergessene Ursprung“ im Jahre 1959 an den Verlag Herder in Freiburg im Breisgau gesandt hatte, bekam er neben einer Zusage, das Werk zu veröffentlichen, auch das Angebot, das Cheflektorat des Verlags zu übernehmen, welches er von 1959 bis 1964 ausübte. 1965 erschien schließlich sein zweites Buch „Menschsein als Gottesfrage“, worin er sich den Gottesbeweisen der neuzeitlichen Metaphysik widmete. Strolz‘ Überlegungen übten auf den Existenzphilosophen Martin Heidegger eine große Faszination aus, was auch der darauffolgende intensive Briefwechsel zwischen 1965 und 1974 bezeugt. In den Jahren 1965 bis 1970 war er wissenschaftlicher Leiter des Dialogunternehmens des Verlags Herder. Auf die ökumenische bzw. interkulturelle Philosophie legte er schlussendlich auch zeitlebens sein Hauptaugenmerk. Von 1970 bis 1992 war Walter Strolz bei der NZZ als ständiger Mitarbeiter beschäftigt, wobei er in erster Linie Essays und Rezensionen verfasste – u. a. über Dichtung, Johann Wolfgang von Goethe, Martin Heidegger und William Shakespeare. Des Weiteren wurden in der „Herder-Korrespondenz“, im „Rheinischen Merkur“, in „Die Welt“ und sonstigen Zeitschriften Essays von Strolz publiziert. Das autobiographische Werk Franz Michael Felders mit dem Titel „Aus meinem Leben“ veröffentlichte er 1974. 1988 schied er aus dem Verlag Herder aus, weshalb er mit seiner Frau nach Innsbruck zurückkehrte, wo er fortan als freier Schriftsteller arbeitete. Seinen Vorlass überließ er schließlich 2004 der Vorarlberger Landesbibliothek. Seit 2008 lebt Walter Strolz mit seiner Familie in Wien.
Werke (Auswahl)
- Hölderlin und der Beruf des Dichters (1954)
- Der vergessene Ursprung (1959)
- Menschsein als Gottesfrage (1965)
- Goethes versteckte Sprachphilosophie (1981)
- Heilswege der Weltreligionen (3 Bände; 1984–1987)
Als Herausgeber
- Ernst Bloch. Wegzeichen der Hoffnung (1967)
- Franz Michael Felder: Sämtliche Werke, Bd. 4: Aus meinem Leben (1974)
Ehrungen und Auszeichnungen
- Seit 1970 angeführt bei Kürschners Deutschem Gelehrten-Kalender
- Theodor-Körner-Preis (1972)
Einzelnachweise
- Walter Strolz: Das Werk des Franz Michel Willam. Versuch einer wissenschaftlichen Würdigung in natürlicher Absicht. Beihefte des Franz-Michael-Felder-Vereins 4, Vorarlberger Literarische Gesellschaft, Bregenz 1981, S. 3.
- Nachlassverzeichnis - W. Strolz. Abgerufen am 13. März 2018.
Weblinks
- Literatur von und über Walter Strolz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlass im Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek.