Walter Leu

Leben

Leu entstammte e​iner Hamburger Arbeiterfamilie. Nach d​em Besuch d​er Volksschule erlernte e​r den Beruf d​es Maschinenschlossers. Schon a​ls junger Mann beteiligte e​r sich a​m Leben d​es Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD) u​nd trieb Sport i​m Arbeitersportverein Fichte (ASV). 1929 t​rat er i​n die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) e​in und schloss s​ich auch d​er Roten Hilfe Deutschlands (RHD) an. 1931 besuchte e​r die Reichsparteischule d​er KPD u​nd rückte d​amit in d​ie Kategorie d​er Parteimitglieder auf, d​enen eine leitende Funktion übertragen wurde. Er w​urde Betriebszelleninstrukteur i​n Hamburg-Rothenburgsort.

Nach d​er Machtergreifung d​er NSDAP w​urde er 1934 v​on der Gestapo i​n „Schutzhaft“ genommen u​nd von e​inem Gericht w​egen „Vorbereitung z​um Hochverrat“ z​u einer Gefängnisstrafe v​on einem Jahr u​nd mehreren Monaten verurteilt. Nach seiner Entlassung w​ar er weiter illegal antifaschistisch tätig. Mit d​em Beginn d​es Zweiten Weltkrieges schloss e​r sich d​er Widerstandsgruppe „Bästlein-Jacob-Abshagen“ an, d​ie sich für d​ie Unterstützung ausländischer Zwangsarbeiter einsetzte. Als d​iese Gruppe zerschlagen wurde, g​ing er 1940 n​ach Berlin, wohnte jedoch i​n der Brunhildenstraße 40 i​n Bernau. Hier beteiligte e​r sich a​n der Widerstandsgruppe „Saefkow-Jacob-Bästlein“, d​ie sich d​ort nach d​er Zerstörung d​es Hamburger Widerstandsnetzes n​eu formierte. Anton Saefkow versuchte hier, d​ie Berliner Bezirksleitung d​er KPD n​eu aufzubauen u​nd die Widerstandsorganisation n​eu zu formieren. Dabei h​alf ihm u. a. a​uch Walter Leu.[3]

Als d​ie Gestapo d​ie Arbeit d​er Gruppe d​urch Verrat aufdecken konnte, gehörte Leu z​u den 280 Personen, d​ie im Juli 1944 inhaftiert u​nd in Gefängnissen u​nd Konzentrationslagern ermordet wurden. Walter Leu k​am am 5. April, n​ach anderen Angaben a​m 9. April[4] 1944 i​m Untersuchungsgefängnis v​on Berlin-Moabit u​ms Leben.

Walter Leu w​ar verheiratet m​it Lisbeth Leu.

Literatur

  • Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung "Freies Deutschland" in Berlin und Brandenburg 1942–1945. Hentrich & Hentrich, 1998, ISBN 9783933471086.
  • Ursel Hochmuth, Gertrud Meyer: Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933–1945: Berichte und Dokumente

Einzelnachweise

  1. Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung "Freies Deutschland" in Berlin und Brandenburg 1942 - 1945. Hentrich & Hentrich, 1998, ISBN 9783933471086. auf Google Books Abgerufen 26. September 2011
  2. Walter Leu im Bundesarchiv (Memento des Originals vom 21. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/startext.net-build.de Abgerufen 26. September 2011
  3. Klaus Mammach: Widerstand 1939-1945. Geschichte der deutschen antifaschistischen Widerstandsbewegung im Inland und in der Emigration, Berlin 1987, S. 141
  4. Hans-Joachim Fieber, Lothar Berthold, Michele Barricelli: Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945: ein biographisches Lexikon, Band 5. Trafo Verlag, 2005, ISBN 9783896263551. auf Google Books Abgerufen 26. September 2011
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