Walter Antz
Walter Antz (* 19. Juni 1888 in Kaiserslautern; † 15. Juli 1955 in Ansbach) war ein deutscher Polizeipräsident und bayerischer Staatsbeamter.
Leben
Nach seinem Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger im 22. bayerischen Infanterie-Regiment studierte Walter Antz Rechtswissenschaften und war vom 1. August 1912 bis zum 30. Juni 1919 Referendar. In diese Zeit fiel vom 3. August 1914 bis zum 12. Dezember 1918 auch sein Kriegsdienst.
Die Große Staatsprüfung bestand er 1919, war ab 1. Juni 1919 Akzessist bei der Regierung der Pfalz und hatte vom 1. Dezember 1919 bis zum 31. Oktober 1926 die Stelle eines Bezirksamtmanns in Zweibrücken inne. Indessen wurde er am 12. April 1923 von der Französischen Besatzung aus der Pfalz ausgewiesen und war danach Sachbearbeiter für die „Abwehr in der Pfalz“ im Bayerischen Staatskommissariat für die Pfalz in München. In dieser Eigenschaft war er maßgeblich an der Abwehr des Separatismus und an der sogenannten Pfalzbefreiung beteiligt, insbesondere an der Vorbereitung und Finanzierung des Speyerer Attentats vom 9. Januar 1924 auf pfälzische Separatisten und auf Heinz-Orbis, den damaligen „Ministerpräsidenten“ der „autonomen Pfalz“.
Am 11. Mai 1926 erhielt Antz von der interalliierten Rheinlandkommission die Genehmigung zur Rückkehr in die Pfalz, worauf er seine Tätigkeit am Bezirksamt Zweibrücken wieder aufnahm. Am 1. November 1926 wurde er Regierungsrat I. Klasse bei der Polizeidirektion München und am 1. Dezember 1930 Polizeidirektor in Ludwigshafen. Vom 25. Juli 1939 bis 23. März 1945 war er Polizeipräsident in Ludwigshafen.
Am 23. März 1945 geriet er in Gefangenschaft und war bis 1947 in England und Frankreich interniert. Daraus entlassen, wurde er in einem Spruchkammerverfahren in die Gruppe V, „Entlastete“ eingestuft.
Ab 1. Juni 1948 wirkte er als Rechtsrat in Nördlingen und ab 11. Mai 1949 als Regierungsdirektor in Ansbach. Ab 1. Juli 1950 bekleidete er das Amt des Regierungsvizepräsidenten und ging am 1. Juli 1953 in den Ruhestand.