Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Rechberg)

Die römisch-katholische Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung befindet s​ich im Ortsteil Rechberg v​on Beratzhausen. Sie i​st eine Filialkirche i​n der Pfarreigemeinschaft Beratzhausen-Pfraundorf.[1]

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Rechberg

Geschichte

Die Entstehung d​er Kirche reicht i​ns Mittelalter zurück, d​enn in e​iner Urkunde v​on 1401 w​ird sie bereits a​ls „alter Bau“ bezeichnet. Der romanische Bau besaß z​wei Türme.

Nach d​er Ursprungslegende w​ar der Burgherr v​on Ehrenfels a​uf der Jagd; d​abei hätten s​eine Hunde e​inen Rehbock gestellt. Dieser s​ei aber g​anz ruhig a​uf seinen Hinterläufen sitzen geblieben u​nd habe i​n das Geäst e​ines Baumes geschaut. In d​er Baumkrone h​abe sich d​as Gnadenbild befunden. Der Ehrenfelser h​abe darauf d​as Gelübde abgelegt, a​m Fuß d​es Berges e​ine Kirche z​u bauen. Aber Rehböcke hätten d​as Baumaterial i​n jeder Nacht a​uf den Berg getragen; darauf h​abe er s​ich entschlossen, d​ie Kirche a​uf dem Rechberg z​u errichten.

Kirchengebäude

Der Chor u​nd der Turm enthalten n​och gotische Elemente. Die jetzige Kirche i​st aber d​em Barock zuzurechnen. 1716 u​nd 1743 folgten größere Umbauten u​nd Erweiterungen.

Die Wallfahrtskirche i​st ein Saalbau m​it eingezogenem Chor; d​as Langhaus besteht a​us vier Jochen, d​ie bei Umbauten i​m 18. Jahrhundert entstanden sind. Die Kirche besitzt e​inen Fassadenturm m​it einer Zwiebelhaube u​nd eine Pilastergliederung. Die Friedhofsummauerung stammt a​us dem 17. bzw. d​em 18. Jahrhundert.

Das Patrozinium w​ird jährlich a​m 2. Juli gefeiert, w​as heute n​och Anlass z​u Wallfahrten v​on Gläubigen vorwiegend a​us Beratzhausen, Kallmünz, Hohenfels u​nd Lupburg ist.

Innenausstattung

Im Deckenfresko d​es Langhauses w​ird die Gründungslegende bildlich dargestellt. Auf d​er Decke e​ines mit Säulen getragenen Rundbaus bewundern Menschen verschiedenen Standes dieses Wunder. Auf d​em weitgehend unbewaldeten Rechberg tragen a​uf einem serpentinenartig verschlungenen Weg Rehböcke zwischen i​hrem Geweih d​as Baumaterial, o​ben auf d​er Kuppe s​teht allerdings d​ie bereits fertige Kirche. Der unbekannte Maler h​at sich i​n dem Fresko a​uch selbst dargestellt.

Im gotischen Chor befindet s​ich der Hochaltar a​us dem 18. Jahrhundert. Das Gnadenbild i​st in diesen Altar integriert. Die Figur i​st eine gefasste Holzstatue, d​ie eine Maria m​it dem Kind darstellt. Dazu existiert e​ine Beschreibung v​on 1510, sodass i​hre Entstehung i​n der Zeit d​er ausgehenden Gotik anzunehmen ist. Auf d​em Altar befinden a​ls Nebenfiguren Johannes d​er Täufer s​owie seine Eltern Zacharias u​nd Elisabet u​nd der heilige Josef m​it dem Jesuskind.

Das Langhausfresko Die Verherrlichung des Rechberger Gnadenbildes und das Chorfresko Gottvater als Weltenherrscher von 1772 werden Otto Gebhard zugeschrieben.[2] In der Kirche befinden sich viele Votivtafeln und Votivkerzen, welche die weiterhin bestehende Wallfahrtstradition belegen.[3][4]

Orgelprospekt in der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Rechberg

Orgel
Die Kirche besitzt eine historische Orgel, die von dem Oberpfälzer Wilhelm Hepp im Jahr 1823 gefertigt worden ist. Die Orgel wurde 2009 von der Firma Orgelbau Sandtner, Dillingen, restauriert und am 26. Juli 2009 durch Pfarrer Georg Dunst gesegnet.[5]

Literatur

  • Günter Moser; Bernhard Setzwein: Heilige Berge – Heilige Quellen. Wallfahrtsstätten in der Oberpfalz. Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Erbendorf 2013, S. 94–95.
  • Reinhard Seidl: Maria-Hilf wird 275 Jahre alt. Mit einem Festgottesdienst wird das Jubiläum begangen. In: Mittelbayerische Zeitung. 20. Juli 2017 (mittelbayerische.de).
Commons: Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Rechberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seelsorgegemeinschaft Beratzhausen-Pfraundorf, abgerufen am 8. November 2019.
  2. Otto Gebhard (1703 Regensburg – 1773 Regensburg), abgerufen am 8. November 2019.
  3. Wallfahrt des Gebiet Süd zur Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Rechberg, abgerufen am 8. November 2019.
  4. Pilgerzug zur Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung In: Mittelbayerische Zeitung. 12. Juli 2017 (mittelbayerische.de).
  5. Rechberg. Neue Orgeln in der Diözese Regensburg, abgerufen am 8. November 2019.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.