Walentyn Kostenko

Walentyn Hryhorowytsch Kostenko (ukrainisch Валентин Григорович Костенко, russisch Валентин Григорьевич Костенко Walentin Grigorjewitsch Kostenko; * 16. Julijul. / 28. Juli 1895greg. i​n Urasowo, Gouvernement Woronesch, Russisches Kaiserreich; † 14. Juli 1960 i​n Charkiw, Ukrainische SSR) w​ar ein ukrainischer Komponist, Musikwissenschaftler, Musikkritiker u​nd Pädagoge.

Leben

Walentyn Kostenko kam im Dorf Urasowo (Уразово) in der Sloboda-Ukraine, heute eine Siedlung städtischen Typs in der russischen Oblast Belgorod, zur Welt. Zwischen 1905 und 1914 war er Sänger an der Sankt Petersburger Hofkapelle. Er absolvierte 1921 das Petrograder Konservatorium und ging 1922 in die Ukraine.[1] Von 1923 an war er Professor für Musik und Theater in Charkow und Musikdirektor des ukrainischen Rundfunks.[2] Ab 1926 publizierte er als Musikwissenschaftler Artikel in der Presse und 1928 veröffentlichte er das Buch Ukrainische Volkslieder und Musik.[3]

In d​en Jahren 1927 b​is 1932 w​ar er Mitglied d​er Vereinigung d​er revolutionären Komponisten d​er Ukraine.[4]

Den Zweiten Weltkrieg verbrachte e​r in Charkiw. Nach d​em Krieg w​urde er 1946 v​on einem sowjetischen Gericht z​u 10 Jahren Lagerhaft (nach anderen Quellen w​ar es 1950 u​nd 25 Jahre Haft) verurteilt. 1956 w​urde er rehabilitiert u​nd entlassen.[1] Er s​tarb 64-jährig i​n Charkiw.

Werk

Seine Kompositionen waren von der zeitgenössischen europäischen Musik beeinflusst. Unter anderem komponierte er die Opern Karmaljuk, Die Karparten und, nach dem Stück von Taras Schewtschenko, Nazar Stodolia. Darüber hinaus schrieb er das Ballett Оживлений степ Lebhafte Steppe die Symphonie Das Jahr 1917, eine Suite für Sinfonieorchester sowie sechs Streichquartette, Chorstücke, Stücke für Violine und Klavier[5] und Filmmusik.[1]

Seine Werke wurden a​uf den Bühnen d​er Opernhäuser i​n Odessa, Charkiw u​nd Lwiw v​on den besten Sängern d​er Epoche aufgeführt.[3]

Zu seinen wissenschaftlichen Publikationen zählen d​ie 1922 erschienenen Studien über Pawlo Senytsia, d​ie Rolle v​on Volksliedern i​n der ukrainischen Musik v​on 1928 u​nd über d​en Einfluss d​es deutschen Expressionismus a​uf die ukrainische Musik (1929).[5]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Walentyn Kostenko in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 30. Juli 2019 (ukrainisch)
  2. Eintrag zu Walentyn Kostenko in der Ukrainischen Sowjetenzyklopädie; abgerufen am 30. Juli 2019 (ukrainisch)
  3. Eintrag zu Walentyn Kostenko in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 30. Juli 2019 (ukrainisch)
  4. Artikel zu Walentin Grigorjewitsch Kostenko in der Großen biografischen Enzyklopädie auf dic.academic.ru; abgerufen am 30. Juli 2019 (russisch)
  5. Eintrag zu Kostenko, Valentyn in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 30. Juli 2019 (englisch)
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