Wald-Storchschnabel
Der Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) gehört zur Gattung der Storchschnäbel (Geranium) aus der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae).
Wald-Storchschnabel | ||||||||||||
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Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Geranium sylvaticum | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Der Wald-Storchschnabel ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 70 Zentimetern. Die Laubblätter sind kräftig grün und fiederspaltig gelappt. Sie blüht von Mai bis Juni mit 22 bis 30 Millimeter großen dunkel bläulich- bis rötlichpurpurnen Blüten, die eine weiße Mitte haben. Die oberen Stängelteile, die Blüten und die Kelchblätter sind mit Drüsenhaaren besetzt. Je nördlicher man diese Pflanzenart in Nordosteuropa antrifft, desto häufiger findet man auch Formen mit rosafarbenen oder weißen Blüten. Die Frucht hat die typische storchschnabelartige Gestalt.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 28[1].
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa bis Westsibirien.[2] Der Wald-Storchschnabel ist in präalpinen sowie in küstennahen nordischen Bereichen heimisch. Er wächst bevorzugt in montanen bis subalpinen Wiesen und Hochstaudenfluren, Wald- und Gebüschsäumen aber auch bei Hecken, in Wiesen, an Ufern und Felsstandorten. In den Allgäuer Alpen steigt er im Gipfelbereich des Rauheck in Bayern bis zu 2300 m Meereshöhe auf[3].
Er ist in Mitteleuropa eine schwache Charakterart der Klasse der subalpinen Hochstaudenfluren (Betulo-Adenostyletea); kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Goldhaferwiese (Polygono-Trisetion) als Trennart, Gierschgesellschaften (Aegopodion), Mesotherme Saumgesellschaften (Trifolion medii) oder Hartholz-Auenwäldern (Alno-Ulmion), dort in der Assoziation Grauerlen-Auewald (Alnetum incanae) vor.[1][4] Er ist eine Begleitart der Assoziation Hasen-Laserkraut-Saum (Bupleuro longifolii-Laserpitetum latifolii) im Verband der xerothermen Saumgesellschaften (Geranion sanguinei). Diese montane Saumgesellschaft erstreckt sich in Hochlagen von der Schwäbischen Alb bis zum Steigerwald. Neben den namensgebenden Charakterarten Breitblättriges Laserkraut und Langblättriges Hasenohr bestimmen Wald-Witwenblume, Berg-Distel, Blaugrüne Segge, Hasenlattich, Große Bibernelle und Ochsenauge das Bild der Assoziation.[5]
Verwendung
Der Wald-Storchschnabel ist seit 1623 in Kultur. Er wird zerstreut in Naturgärten und Staudenrabatten angepflanzt und gedeiht in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat und Teilung. Es gibt mehrere Sorten wie z. B. Album, die sich durch weiße Blüten auszeichnet. Eine weitere Sorte Meran besitzt dunkelblaue Blüten.[6]
Literatur
- Peter Frederick Yeo: Geranium. Eugen Ulmer Verlag, 1988, ISBN 3-8001-6362-4.
- Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot ... Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, ISBN 978-3-423-34412-8, S. 40–41.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 625. ISBN 3-8001-3131-5
- Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3, S. 493.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 166.
- Geranium sylvaticum. FloraWeb.de
- Heinrich E. Weber: Gebüsche, Hecken, Krautsäume. Ulmer Verlag 2003, ISBN 3-8001-4163-9, S. 180 f.
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 376.
Weblinks
- Geranium sylvaticum. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Geranium sylvaticum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. November 2015.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)