Wahres Modell

In der Statistik ist das zugrundeliegende wahre Modell das eigentliche Modell in der Grundgesamtheit, welches die Antwortvariable und die relevanten unabhängigen Variablen in Beziehung zueinander setzt. Diese Beziehung wird durch eine additive Störgröße überlagert, für die angenommen wird, dass sie einen Erwartungswert von Null aufweist.[1] Die grundlegende Annahme des Modells ist, dass es linear in den Parametern ist.

Multiple lineare Regression

Gegeben s​ei das folgende multiple lineare Regressionsmodell:

 
 
 (1)
 

Hierbei ist die Anzahl der zu schätzenden unbekannten (wahren) Parameter . Die Regressionsparameter sind unbekannte, konstante Parameter des Interesses (sie gilt es zu schätzen) und ist eine unbeobachtbare Zufallsvariable, die Störgröße oder Fehlerterm genannt wird. Selbst wenn man die wahre Regressionsfunktion der Grundgesamtheit kennen würde, dann würde sich der beobachtete Wert der Zielgröße immer noch vom vorhergesagten Wert durch ein gewisses Ausmaß unterscheiden, was der Störgröße entspricht.

Formal handelt e​s sich b​ei der obigen Gleichung u​m das Modell i​n der Grundgesamtheit bzw. d​as Populationsmodell. Dies w​ird manchmal wahres Modell genannt, d​a mit d​er Annahme e​ines wahren Modells sichergestellt wird, d​ass man e​in Modell schätzt, w​as sich v​on (1) unterscheidet.[2]

Man könnte beispielsweise redundante unabhängige Variablen hinzufügen. Allerdings muss das Einbeziehen von redundanten unabhängigen Variablen nicht immer ein Spezifikationsfehler darstellen (von einem Spezifikationsfehler spricht man, wenn die Annahme, dass der Erwartungswert der Störgröße gleich Null ist verletzt ist). Beispielsweise könnte das zugrundeliegende wahre Modell gegeben sein durch . Das gewählte (spezifizierte) Modell (mit der irrelevanten unabhängigen Variablen ) könnte folgendes Modell sein: . Dass die Variable als irrelevant angenommen wird bedeutet, dass der wahre Wert von gleich Null ist (). Aus diesem Grund gilt: . In diesem Fall sind die KQ-Schätzer immer noch erwartungstreu für die wahren Werte und es liegt kein Spezifikationsfehler vor.

Einzelnachweise

  1. Jeffrey Marc Wooldridge: Introductory econometrics: A modern approach. 5. Auflage. Nelson Education, 2015, S. 859.
  2. Jeffrey Marc Wooldridge: Introductory econometrics: A modern approach. 5. Auflage. Nelson Education, 2015, S. 83.
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