Stichproben-Regressionsfunktion

In d​er Statistik bezeichnet e​ine Stichproben-Regressionsfunktion, a​uch empirische Regressionsfunktion (englisch sample regression function, kurz: SRF) d​ie geschätzte Version d​er Regressionsfunktion d​er Grundgesamtheit. Die Stichprobenregressionsfunktion i​st fix, a​ber in d​er Grundgesamtheit unbekannt. Handelt e​s sich b​ei der Regressionsfunktion u​m eine Gerade, d​ann ist a​uch von e​iner Stichproben-Regressionsgerade, o​der empirischen Regressionsgerade d​ie Rede. Die Stichproben-Regressionsgerade w​ird als Kleinste-Quadrate-Regressionsgerade (kurz: KQ-Regressionsgerade) a​us Beobachtungspaaren, d​ie Datenpunkte repräsentieren, gewonnen. Sie stellt l​aut dem Kleinste-Quadrate-Kriterium d​ie bestmögliche Anpassung a​n die Daten dar.

Einfache lineare Regression

Wenn man mittels der Kleinste-Quadrate-Schätzung den Kleinste-Quadrate-Schätzer für die Steigung und den Kleinste-Quadrate-Schätzer für das Absolutglied ermittelt, dann erhält man die folgende KQ-Regressionsgerade

.

Diese w​ird auch Stichprobenregressionsfunktion genannt, d​a sie e​ine geschätzte Variante d​er (theoretischen) Regressionsfunktion d​er Grundgesamtheit

ist.[1] Die Parameter und werden auch empirische Regressionskoeffizienten genannt.[2] Da die Stichprobenregressionsfunktion durch eine gegebene Stichprobe gewonnen wird, liefert eine neue Stichprobe einen neuen Anstieg und ein neues Absolutglied . In den meisten Fällen kann man den Kleinste-Quadrate-Schätzer für die Steigung darstellen als

Durch diese Darstellung kann man erkennen, dass der Kleinste-Quadrate-Schätzer für die Steigung wiedergibt, wie stark sich die Zielgröße verändert, wenn sich die Einflussgröße um eine Einheit erhöht.[3]

Multiple lineare Regression

Gegeben ein typisches multiples lineares Regressionsmodell , mit dem Vektor der unbekannten Regressionsparameter, der Versuchsplanmatrix , dem Vektor der abhängigen Variablen und dem Vektor der Störgrößen . Dann ist die KQ-Stichproben-Regressionsfunktion bzw. Stichproben-Regressionshyperebene gegeben durch

,

wobei die Prädiktionsmatrix darstellt.

Einzelnachweise

  1. Jeffrey Marc Wooldridge: Introductory econometrics: A modern approach. 5. Auflage. Nelson Education, 2013, S. 31.
  2. Otfried Beyer, Horst Hackel: Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik. 1976, S. 185.
  3. Jeffrey Marc Wooldridge: Introductory econometrics: A modern approach. 5. Auflage. Nelson Education, 2013, S. 31.
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