Via Publica von Brüssel nach Prag
Die Via Publica (Volksstraße, später Poststraße oder Handelsstraße) wurde erstmals 839 in einem Diplom Kaiser Ludwigs des Frommen erwähnt. Diese Altstraße führte von Brüssel in Flandern über Frankfurt, Würzburg und Nürnberg bis Prag in Böhmen.
Im Mittelalter verband sie die Handelsstädte Köln, Frankfurt, Nürnberg und Regensburg. Die Steinerne Brücke in Regensburg (1135–1146), die Innbrücke in Passau (1143), die Lahnbrücke in Limburg (1341 vollendet) und die Mainbrücken in Würzburg (1133), Frankfurt (vor 1222) und Kitzingen (vor 1300) gehören zu den ältesten Steinbrücken Mitteleuropas und zeugen von der historischen Bedeutung dieser Fernstraße.
Im Jahr 1615 wurde der Generalerbpostmeister Lamoral von Taxis durch Kaiser Matthias beauftragt, einen Postkurs von Brüssel, über Frankfurt und Nürnberg, nach Prag einzurichten. Hierfür wurde die Via Publica zur Poststraße ausgebaut.
Heute ist die Bundesstraße 8 größtenteils identisch mit dieser Altstraße. Die mittelalterlichen Handelswege führten zumeist nicht durch die sumpfigen und nach Regenfällen unpassierbaren Täler, sondern über die trockenen Höhenstraßen.
Ein Teil der Via Publica wird auch als Mauspfad bezeichnet.
- Postkurse 1711
- Alte Lahnbrücke in Limburg, hier überquerte die Via Publica die Lahn
- Mainbrücke in Würzburg (um 1900)