Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes
Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V. (DFN-Verein) ist eine selbstverwaltete Organisation, die in Deutschland wissenschaftlich-technische Voraussetzungen für die Errichtung eines rechnergestützten Informations- und Kommunikationssystems für die Forschung auf der Basis öffentlicher Übertragungsnetze schaffen will.
Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes (DFN-Verein) | |
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Vorsitz: | Odej Kao |
Gründungsdatum | 1984[1] |
Sitz: | Berlin, Deutschland |
Website: | https://www.dfn.de/ |
Geschichte
Der Verein wurde 1984 von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und forschungsnahen Wirtschaftsunternehmen mit administrativer und finanzieller Anschubunterstützung durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) gegründet. Die satzungsgemäßen Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Verwaltungsrat und der Vorstand.
Vorstandsvorsitzender ist Odej Kao von der TU Berlin. Stellvertretende Vorsitzende sind Rainer Bockholt vom Hochschulrechenzentrum der Universität Bonn sowie Christian Zens, Kanzler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zahlreiche Hochschulen und öffentliche Forschungsinstitutionen sind Mitglied im DFN-Verein.[2]
Nach seiner Gründung unterstützte der Verein in der ersten Phase seine Mitglieder zunächst bei der Beschaffung von Hardware (im Allgemeinen X.25-Untervermittlungen) zum Anschluss an das DATEX-P-Netz der Deutschen Bundespost. Zugleich wurde die Möglichkeit geschaffen, über dieses Netz das EARN und damit das BITNET zu erreichen. Gleichzeitig wurden Bemühungen gestartet, bei allen Netzwerkaktivitäten Produkte zu bevorzugen, die sich strikt an das OSI-Referenzmodell hielten. So sollte im Bereich der deutschen Wissenschaftsinstitutionen nur X.400-kompatible Software für E-Mail verwendet werden. Mit der ständig steigenden Bedeutung des Internets und der TCP/IP-Protokollfamilie wurden diese Bestrebungen beendet.
Wissenschaftsnetze
Ab 1989/90 begann der DFN, eigene Netze zu betreiben. Alle vom DFN-Verein bereitgestellten Netze hatten bzw. haben stets das Kürzel WiN als Namen oder Namensbestandteil. Das erste eigene Netz WiN setzte auf dem X.25-Protokoll auf und war als Teilnetz des DATEX-P-Netzes der Deutschen Bundespost konzipiert. Die angeschlossenen Wissenschaftsinstitutionen hatten so die Möglichkeit, mit vertretbaren Kosten höherwertige Anschlüsse (bis 2 Mbit/s) zu betreiben.
Nach dem Fall der Mauer wurde das WiN in die DDR bzw. in die neuen Bundesländer hinein erweitert. Dieses erweiterte WiN trug den Namen ERWIN.
Danach wurden etwa alle fünf Jahre jeweils neue WiNs mit modernerer Technik und entsprechend erhöhter Bandbreite aufgebaut. Im Einzelnen waren dies in chronologischer Reihenfolge
- WiN (1989–1998)
- ERWIN (1990–1992)
- Breitband-Wissenschaftsnetz (B-WiN, 1996–2001)
- Gigabit-Wissenschaftsnetz (G-WiN, 2000–2005)
- X-WiN (seit 2006)
Internationale Kooperation
Da der DFN-Verein gegenüber seinen Mitgliedern als Internetdienstanbieter auftritt, ist das jeweilige Wissenschaftsnetz integraler Bestandteil des Internets. Es bestehen aber leistungsstarke Verbindungen zu den Forschungsnetzen der Partnerorganisationen im Ausland,[3] vor allem im Rahmen von GÉANT bzw. GÉANT2.[4] Das DFN ist der deutsche Partner des internationalen Netzwerks Eduroam.
Weblinks
- Website des DFN-Vereins, mit einer Übersicht über die Projekte auf dem Gebiet der Hochleistungsnetze
- Website des 6WiN (Memento vom 24. Juni 2009 im Internet Archive), dem nativen IPv6-Netzwerk des DFN
Einzelnachweise
- www.dfn.de. (PDF)
- Mitgliedsliste des DFN-Vereins
- Forschungsnetze der DFN-Partner im Ausland
- Webseite von GÉANT2 (Memento des Originals vom 3. Juli 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)