Vera Kluth
Vera Margot Ursula Kluth (* 11. April 1925 in Berlin-Charlottenburg[1]) ist eine deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin.
Leben
Vera Kluth wurde als Tochter des Architekten Paul Kluth und seiner Frau Alwine (geb. Stünckel) geboren. Schon mit 5 Jahren nahm sie Tanzunterricht bei Harald Kreutzberg. Sie absolvierte eine Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin unter Maria Koppenhöfer und bestand im Juli 1944 die Eignungsprüfung der Reichstheaterkammer in der Kunstgattung Schauspiel. 1947 gab sie in Annaberg-Buchholz ihr Bühnendebüt. Weitere Theaterengagements führten sie nach Magdeburg, Dessau, Leipzig und Berlin. Dort spielte sie zunächst am Berliner Ensemble. Ab 1959 gehörte sie dann im Westen der Stadt zum Ensemble der Vaganten Bühne.[2] Gelegentlich übernahm sie selbst die Spielleitung, so bei der Inszenierung von Sartres Geschlossene Gesellschaft, mit der sie mit den Vaganten an kleineren Bühnen in West-Deutschland gastierte.[3]
Mit der Rolle der La Pontia in Bernado Albas Haus am Pfalztheater Kaiserslautern nahm Kluth 1979 ihren Abschied von der Bühne.[4]
Vera Kluth spielte in Film- und Fernsehproduktionen wie in Carlo Rolas Thriller Der stille Herr Genardy, der Didi-Hallervorden-Komödie Mein Gott, Willi!, Bastian Terhorsts Kurzfilm Das Freudenhaus und übernahm Gastrollen in Fernsehserien und -reihen wie Tatort, Liebling Kreuzberg, Alles was Recht ist und Drei Damen vom Grill.
Außerdem arbeitete sie umfangreich als Sprecherin für Hörspiel und Filmsynchronisation.
Vera Kluth ist nicht identisch mit der Malerin und Graphikerin gleichen Namens (* 1934).
Filmografie (Auswahl)
- 1960: Waldhausstraße 20; Regie: John Olden
- 1974: Lohn und Liebe; Regie: Marianne Lüdcke, Ingo Kratisch
- 1976: Das Hochzeitsfest; Regie: Karl Fruchtmann; Rolle: Emyly White
- 1976: Der Umsetzer; Regie: Benno Trautmann, Antonia Lerch
- 1978: Die Ratten; Regie: Rudolf Noelte; Rolle: Frau Fellgiebel
- 1978: Tatort – Sterne für den Orient; Regie: Günter Gräwert
- 1979: Tatort – Ein Schuß zuviel; Regie: Hartmut Griesmayr; Rolle: Frau Jakobs
- 1980: Mein Gott, Willi!; Regie: Ralf Gregan
- 1980: Es wäre nett, wenn du vor mir stirbst; Regie: Lisa Kristwaldt, Richard Hey; Rolle: Cellistin
- 1981: Die zweite Haut; Regie: Frank Beyer
- 1982: Besuch von drüben; Rolle: Frau Bachholz
- 1982: Leben im Winter; Regie: Hartmut Griesmayr; Rolle: Anna
- 1982: Die Stunde des Löwen; Regie: Hartmut Griesmayr
- 1982: Wer raucht die Letzte?; Regie: Hartmut Griesmayr; Rolle: Maria Hüttich
- 1982: Treibjagd; Regie: Hans Bernd Müller, mit Ulrich Faulhaber, Christoph Eichhorn, SR.
- 1983: Tatort – Fluppys Masche
- 1986: Liebling Kreuzberg – Kleine Fische; Rolle: Staatsanwältin Belfert
- 1986: Alles was Recht ist – Musik liegt in der Luft; Rolle: Sigrid Keil
- 1987: Wartesaal zum kleinen Glück – Der goldene Löffel; Rolle: Emmy
- 1990: So viel Glück... zum Nulltarif; Regie: Susanne Abel; Rolle: Klofrau Edith
- 1991: Tatort – Blutwurstwalzer
- 1997: Der stille Herr Genardy
- 2000: Ben & Maria – Liebe auf den zweiten Blick; Regie: Uwe Janson; Rolle: Pensionswirtin
- 2001: Freudenhaus, Kurzfilm
- 2001: Victor, der Schutzengel – Die zweite Chance; Regie: Michael Wenning
- 2006: Surprise! 12 Filme von Veit Helmer
- 2014: Quatsch und die Nasenbärbande; Regie: Veit Helmer
Hörspiele (Auswahl)
- 1952: Der Biberpelz; Regie: Wilhelm Semmelroth, mit Berta Drews, Erich Dunskus, NWDR.
- 1957: Eine Chance für Humbsch; Regie: Hans Bernd Müller, mit Günter Pfitzmann, Gudrun Genest, SWF.
- 1959: Weihnachten war's; Regie: Lothar Schluck, mit Karen Wellmann, Renée Stobrawa, RIAS.
- 1962: Vorstadtkönig; Regie: Erich Köhler, mit Katharina Wesse, Hans Krull, SFB.
- 1969: Sonniger Nachmittag; Regie: Friedhelm von Petersson, mit Paul Edwin Roth, Friedrich W. Bauschulte, SFB.
- 1970: Ein Trauerfall; Regie: Wolfgang Wölfer, mit Renate Danz, Joachim Nottke, SFB.
- 1977: Geschnetzelte Freitage; Regie: Wolfgang Wölfer, mit Annetraut Lutz, Helga Kraus, NDR.
- 1980: Fröhliche Endzeit; Regie: Hans Bernd Müller, mit Rudi Schmitt, Joachim Pukaß, SFB.
- 1982: Treibjagd; SR.
- 1986: Der moderne Tod der Maria Mall; Regie: Ursula Weck, mit Katharina Brauren, Erich Schwarz, SFB.
- 1987: Am Ende des Weges ... Die Reise von Günther Anders; Regie: Hans Bernd Müller, mit Hans-Helmut Dickow, SFB.
- 1987: Für Mama zum Muttertag; Regie: Ulli Herzog, mit Wolfgang Condrus, Regina Lemnitz, SFB.
- 1988: Pointer und die Herren im Dunkeln; Regie: Bernd Lau, mit Thomas Ahrens, Jockel Tschiersch, SFB.
- 1988: Guten Tag, Lieber Wal; Regie: Ulli Herzog, mit Helmut Heyne, Friedhelm Ptok, SFB.
- 1988: Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist; Regie: Norbert Schaeffer, mit Gottfried John, Monica Hansen, SWR.
- 1988: 24 Täter hat der Tag; Regie: Angelika Maiworm, mit Arnold Marquis, Manfred Lehmann, SFB.
- 1988: Unser Vater der du bist in der Hölle; Regie: Waclaw Stawny, mit Roland Schäfer, NPR Washington / SFB
- 1989: Kucksi – Das Seehundbaby; Regie: Ulli Herzog, mit Hubertus Bengsch, Hermann Ebeling, SFB.
- 1989: Das Klingeln an der Wohnungstür; Regie: Werner Klein, mit Christian Brückner, Maren Kroymann, SFB.
- 1989: Begräbnis erster Klasse; Regie: Walter Adler, mit Heinz Heribert Czerniak, Peter Simonischek, SFB.
- 1989: Search/Auf der Suche; Regie: Ludwig Schultze, mit Peter Matić, Hans W. Hamacher, SFB.
- 1989: Drachenflügel; Regie: Ulli Herzog, mit Christian Brückner, Maren Kroymann, SFB.
- 1990: Schöneberg (pick up); Regie: Angelika Maiworm, mit Christian Brückner, Gudrun Genest, SFB.
- 1993: Nix; Regie: Barbara Schäfer, mit Bernd Michael Lade, Hansjürgen Hürrig, SFB.
Weblinks
- Vera Kluth in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- vollständiger Name und Geburtsangaben nach Piet Hein Honig, Hanns-Georg Rodek: 100001. Die Showbusiness-Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts. Showbiz-Data-Verlag, Villingen-Schwenningen 1992, ISBN 3-929009-01-5, S. 519; in anderen Quellen, u. a. in der imdb, wird 1920 als Geburtsjahr angegeben.
- https://freudenhaus-derkurzfilm.jungefilmszene.de/content/darsteller.htm
- Ch. L. V.: Nicht als Vorbild, als Beispiel aufgeführt. In: Saarbrücker Zeitung. 13. März 1959.
- er: "Ich will eine Fassade..." – Pfalztheater bot in Zweibrücken eine beeindruckende Aufführung. In: Pfälzischer Merkur. Nr. 132, 10. Juni 1979.