Vancouver Royals
Die Vancouver Royals waren eine Fußball-Franchise aus der kanadischen Stadt Vancouver, die 1968 an der Premierenspielzeit der North American Soccer League (NASL) teilnahm. Sie entstand aus der Fusion der zwei Franchisen der Vorgängerliga United Soccer Association (USA), den Vancouver Royal Canadians sowie den kalifornischen San Francisco Golden Gate Gales, die beide in der einzigen Spielzeit der USA 1967 – wie alle Teilnehmer der Liga – keine eigene Mannschaft hatten, sondern die jeweils komplett für die spielfreie Zeit in Europa eingekauften Kader des FC Sunderland (Vancouver) bzw. ADO Den Haag (San Francisco) auflaufen ließen.
USA
San Francisco Golden Gate Gales
Die Gales-Franchise wurde vom Geschäftsmann George Fleharty gegründet, dem auch Anteile der gleichzeitig gegründeten NHL-California Seals gehörten. Bei der Zuteilung der von den USA im Ausland angeworbenen Mannschaften wurde der Franchise ADO Den Haag zugeteilt. Gespielt wurde im Kezar Stadium, der damaligen Heimspielstätte des NFL-Clubs San Francisco 49ers.
Die Gales konnten sich sportlich gut behaupten; mit 25 erzielte der Club die ligaweit meisten Tore, mehr als die fünf Siege der Gales erreichte keine andere Mannschaft, wegen zwei Niederlagen mehr als Divisionskonkurrent Los Angeles Wolves verpasste man dennoch das Meisterschaftsspiel. Herausragende Spieler waren Henk Houwaart als zweitbester und Rene Pas fünftbester Torschütze der Liga. Mit einem Zuschauerschnitt von unter 5.500 lag man bedeutend unter dem Ligaschnitt von 7.900.[1]
Jahr | Liga | Siege | Niederlagen | Unentschieden | Punkte | Regular-Season | Play-Offs |
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1967 | USA | 5 | 4 | 3 | 13 | 2., Western Division | nicht qualifiziert |
Vancouver Royal Canadians
Bei der Zuteilung der importierten Mannschaften wurde der Franchise der englische Erstligist Fc Sunderland zugeteilt, der in der zweiten Hälfte der 60er Jahre stets gegen den Abstieg spielte. Als Vancouver Royal Canadians meist kurz Vancouver Canadians spielten sie im für die British Empire and Commonwealth Games 1954 erbauten Empire Stadium; das wie die meisten Stadien der USA-Liga nie auch nur ansatzweise gefüllt werden konnte; bei einer Kapazität von über 30.000 erreichte man lediglich einen Zuschauerschnitt von 7.019. Sportlich verlief die Saison sehr schlecht; 28 Gegentoren war die schlechteste Leistung der Liga, insgesamt wurde der Club nach Punkten, Siegen und Niederlagen jeweils drittschlechtester der Liga. Trotz des Abschneidens des Clubs wurde Jim Baxter in die All-Star-Elf der Liga gewählt.[1]
Jahr | Liga | Siege | Niederlagen | Unentschieden | Punkte | Regular-Season | Play-Offs |
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1967 | USA | 3 | 4 | 5 | 11 | 5., Western Division | nicht qualifiziert |
NASL
Während der Fusionsverhandlungen zwischen USA und ihrem Konkurrenten National Professional Soccer League (NPSL) wurde vereinbart, dass die Gales wegen der Nähe San Franciscos zur NPSL-Franchise Oakland Clippers und damit der Konkurrenz um Zuschauer nicht in der Stadt weiter bestehen dürfe, die Eigentümer der Gales erworben daher die Franchise in Vancouver, um beide zu fusionieren.[2]
Für die Saison 1968 wurde für beide Franchises je ein eigener Kader zusammengestellt, aus denen die beiden Trainer hervorragten, für San Francisco wurde Ferenc Puskás engagiert, während Vancouver vom späteren englischen Nationalcoach Bobby Robson als Spielertrainer betreut werden sollte. Als beide Clubs fusionierten wurde Puskás als Cheftrainer gewählt, während Robson, dem ein Assistenzposten zugedacht wurde, den Club im Januar 1968 verließ.[3] Hauptsächlich wegen Puskás' Zeit bei Real Madrid, in Kanada damals auch als Royal bekannt, wurde der Kurzname des Clubs von Canadians zu Royals gewechselt.[4]
Sportlich lief die Saison für Vancouver schlecht; obwohl der Luxemburger Henri Klein mit 20 Toren drittbester Torschütze der Liga wurde, wurden die Royals mit zwölf Siegen, bei fünf Unentschieden und 15 Niederlagen viertschlechteste Mannschaft ligaweit und letzter der eigenen Pacific Division. Auch wenn der Club mit 6.200 den drittbesten Zuschauerschnitt in der Spielzeit 1968 aufwies, wurden doch die für Kostendeckung nötigen circa 20.000 bei weitem verfehlt.[2]
Neben dem Ligaspielbetrieb spielten die Royals einige Freundschaftsspiele gegen ausländische Mannschaften auf Nordamerikatournee, so gewann man zwei und verlor eines von drei Spielen gegen den Verein Bonsucesso FC aus Rio de Janeiro, gegen zwei andere Clubs verlor man je ein Freundschaftsspiel; mit 4:1 gegen den argentinischen Racing Club Avellaneda,[5] sowie mit 2:1 gegen Borussia Dortmund;[2] vom schottischen Club Dunfermline Athletic trennte man sich torlos Unentschieden.[2]
Jahr | Liga | Siege | Niederlagen | Unentschieden | Punkte | Regular-Season | Play-Offs |
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1968 | NASL | 12 | 15 | 5 | 136[6] | 4., Pacific Division | nicht qualifiziert |
Einzelnachweise
- Steve Holroyd: „The Year in American Soccer – 1967“, The USA Soccer History Archives, (Stand 15. August 2008, besucht 22. Juli 2009).
- Steve Holroyd: „The Year in American Soccer – 1968“, The USA Soccer History Archives, (Stand 15. Juni 2008, besucht 22. Juli 2009).
- Bobby Robson: „Going underground“. Farewell but Not Goodbye. 2005, ISBN 0-340-82347-X, S. 61.
- Alan Twigg: Full-Time: A Soccer Story. 2008, ISBN 978-0-7710-8645-8, S. 1 4.
- NASL International Friendlies (Memento des Originals vom 7. Januar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Besucht 22. Juli 2009).
- Das Punktesystem der NASL wich sehr stark von traditionellen ab; für einen Sieg gab es sechs, für ein Unentschieden drei und eine Niederlage keinen Punkt, zusätzlich wurde jedes erzielte Tor bis einschließlich des dritten mit einem Extrapunkt gewertet.