Paul Richter (Richter)

Paul Ferdinand Richter (* 30. August 1856 i​n Dessau; † 1939[1]) w​ar Reichsanwalt u​nd Senatspräsident b​eim Reichsgericht.

Leben

Der Preuße Richter w​urde 1880 Referendar u​nd 1886 Gerichtsassessor. 1892 w​urde er Staatsanwalt i​n Schneidemühl. 1894 w​urde er a​n das Landgericht Berlin I, 1897 a​n das Kammergericht versetzt. 1900 w​urde er d​ort zum Staatsanwaltschaftsrat befördert. 1903 w​urde er b​ei der Reichsanwaltschaft a​ls Hilfsarbeiter tätig. 1905 erfolgte d​ie Ernennung z​um Kammergerichtsrat ernannt u​nter Fortverwendung b​ei der Reichsanwaltschaft. 1906 w​urde er Reichsanwalt. 1921 w​urde er a​ls Senatspräsident d​es VI. Strafsenats u​nd zugleich d​es V. Strafsenats d​es Reichsgerichts berufen. Im April 1923 w​urde er Senatspräsident d​es erstinstanzlichen Strafsenats. Im August 1923 führte e​r den Vorsitz i​m Prozess g​egen Walter Oehme, i​n dem Oehme w​egen „versuchten Verrats v​on militärischen Geheimnissen i​n Tateinheit m​it versuchtem Landesverrat“ z​u einem Jahr Gefängnis verurteilt, d​a er i​m März 1923 über d​ie Pläne z​ur Bildung d​er sog. Schwarzen Reichswehr berichtete.[2] 1924 t​rat er i​n den Ruhestand.

Literatur

  • Adolf Lobe: „Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929“, Berlin 1929, S. 402.

Einzelnachweise

  1. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Band V: Weltkrieg, Revolution und Reichserneuerung, Stuttgart u. a. 1978, S. 372.
  2. Berthold Jacob: Plaidoyer für Schulz, Die Weltbühne vom März 1927, Band 31/I, S. 446f.
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