VBV – Vorsorgekasse
Die VBV – Vorsorgekasse AG ist die größte Vorsorgekasse in Österreich.[1] Sie ist eine Gesellschaft der VBV-Gruppe, einem Finanzdienstleistungsunternehmen im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge in Österreich.
Allgemeines
Die VBV – Vorsorgekasse wurde am 28. Juni 2002[2] als gemeinsame Tochter der Vereinigten Pensionskasse AG und der BVP-Pensionskassen AG gegründet (aus den Anfangsbuchstaben dieser Gesellschaften entstand die Kurzform VBV).
Der operative Geschäftsbetrieb der Vorsorgekasse begann im Jahr 2003. Die Gesellschaft firmierte zu Beginn als Mitarbeitervorsorgekasse. Durch eine Gesetzesnovelle, die die Selbständigen in das Abfertigungsgesetz mit einbezieht, änderte sich der Firmenwortlaut mit 1. Januar 2008 von VBV Mitarbeitervorsorgekasse auf VBV Vorsorgekasse.
Die VBV betreut in Österreich Arbeitnehmer sowie Unternehmen und Selbständige im Bereich der obligatorischen betrieblichen Vorsorge. Sie vertreibt das Vorsorgeprodukt über Finanzdienstleister (Banken und Versicherungen) sowie österreichweite Maklerkooperationen. Bei der VBV - Vorsorgekasse wird Nachhaltigkeit als ein zentraler Teil der Unternehmensstrategie ausgelobt.
Jede Vorsorgekasse in Österreich erhält eine Leitzahl (diese definiert die Vorsorgekasse und ist vergleichbar mit der Bankleitzahl bei Kreditinstituten). Die Leitzahl der VBV – Vorsorgekasse ist 71.600.
Konzernstruktur und Beteiligungen
Die VBV – Vorsorgekasse ist eine von sieben Gesellschaften der VBV-Gruppe[3].
Folgende Aktionäre sind an der VBV - Vorsorgekasse direkt beteiligt: VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG (91 %), Merkur Versicherung AG (3 %), Wüstenrot Versicherungs AG (3 %), Vorsorge der österreichischen Gemeindebediensteten (3 %).
Über die Beteiligung an der VBV - Betrieblichen Altersvorsorge AG sind indirekt an der Vorsorgekasse beteiligt: Erste Group Bank AG, Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group, Österreichische Beamtenversicherung V.a.G, UniCredit Bank Austria AG, DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group, Grazer Wechselseitige Versicherung AG, 3-Banken Beteiligung Gesellschaft m.b.H., Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Kärntner Sparkasse Aktiengesellschaft, Allgemeine Sparkasse Oberösterreich Bankaktiengesellschaft, Hypo Tirol Bank AG, Vorarlberger Landes-Versicherung V.a.G., Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG, Tiroler Versicherung V.a.G, Bankhaus Carl Spängler & Co AG, Austrian Anadi Bank AG, Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG, Landes-Hypothekenbank Steiermark AG, Kärntner Landesversicherung a. G.[4]
Aufgabe der Vorsorgekassen
Die Aufgabe der betrieblichen Vorsorgekasse ist die sichere Verwaltung und Veranlagung jener Beiträge, die nach dem Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz (BMSVG)[5] zu leisten sind.
- Für nach dem 1. Januar 2003 geschlossene Dienstverhältnisse zahlt der Arbeitgeber 1,53 % des Bruttoentgelts ab dem 2. Beschäftigungsmonat über die Gebietskrankenkasse in die ausgewählte Vorsorgekasse ein.
- Seit 1. Januar 2008 wurde das System der betrieblichen Vorsorge auch für freie Dienstnehmer, Selbständige und Freie Berufe geöffnet. Seit 1. Januar 2010 können auch Ziviltechniker an der Selbständigenvorsorge teilnehmen. Der Beitragssatz bei den Selbständigen beträgt ebenfalls 1,53 % (gedeckelt durch die Höchstbeitragsgrundlage).
Vorsorgekassen gewähren eine Bruttokapitalgarantie auf die einbezahlten Beiträge. Diese können unter bestimmten, gesetzlich klar definierten Voraussetzungen ausbezahlt werden; im Regelfall stellen sie einen wichtigen Beitrag zur zweiten Säule der Pensionsvorsorge dar (es besteht die Möglichkeit einer lebenslangen steuerfreien Zusatzrente).
Die der Veranlagungsgemeinschaft zugeflossenen Beiträge stehen auf persönlichen Konten im wirtschaftlichen Eigentum der Anwartschaftsberechtigten.
Circa 425.000 Selbständige und Freiberufler sowie rund 3,5 Millionen Dienstnehmer leisten Beiträge im Rahmen von insgesamt acht Vorsorgekassen.[6] Das Obligatorium für Dienstnehmer, freie Dienstnehmer und Selbständige hat deshalb schon eine hohe Marktdurchdringung.
Das österreichische System der betrieblichen Vorsorgekassen ist in Europa einzigartig. Die Betrieblichen Vorsorgekassen gehören zu den Vorzeigemodellen in Europa, da durch das Rucksackprinzip die erworbenen Ansprüche mitgenommen werden können und somit jeder Arbeitnehmer eine Abfertigung erhält. Auch die Unternehmer können sich in diesem System auf eine soziale Absicherung verlassen.[7]
Auszeichnungen & Zertifikate
Die VBV-Vorsorgekasse konnte sich im Jahr 2020 über zahlreiche Auszeichnungen für gelebte Nachhaltigkeit und Top-Qualität freuen. So wurde die VBV im Rahmen des „Staatspreises Unternehmensqualität 2020“ mit dem Sonderpreis für „Exzellenz in verantwortungsvoller Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.[8] Zudem trägt die VBV-Vorsorgekasse seit 2020 die europaweit anerkannte Zertifizierung „Recognised for Excellence – 6 Star“ auf Basis der Messung ihrer Unternehmensqualität nach dem EFQM-Modell. 2021 erzielte der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht, den dieser beim „Austrian Sustainability Reporting Award“ (ASRA)[9] bereits zum zweiten Mal in Folge belegte, den ersten Platz.
Für die Nachhaltigkeit in der Veranlagung wurden wir mit dem Gold-Zertifikat der Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) ausgezeichnet. Die VBV erhielt 2009 als erste und einzige Vorsorgekasse das Premium-Zertifikat der ÖGUT und seit 2010 das daraus hervorgegangene Gold-Zertifikat. Damit wurde die VBV auch in allen Folgejahren ausgezeichnet – 2020 bereits zum zehnten Mal in Folge.
- Staatspreis Unternehmensqualität 2020
- Aufnahme in PRI Leaders Gruppe 2019
- Staatspreis Unternehmensqualität 2019
- VKI Testsieger 2016, 2017, 2018
- Staatspreis Unternehmensqualität 2017
- Recognised for Excellence 5 Star 2018
- Austrian Sustainability Reporting Award 2016, 2017, 2018
- Klimaschutzpreis 2017
- ÖGUT-Gold 2004 – 2018 (jährliche Auszeichnung)
- Leitbetriebe
- ISO14001:2015
- EMAS
- Österreichisches Umweltzeichen
- ÖkoBusinessPlan
- ÖGUT-RIS 2016
- Green Brand Austria
- UN PRI
- Montreal Carbon Pledge
- yourSRI.com
- Mehrfache Auszeichnung (2. Platz) bei greatplacetowork.at
Weblinks
Einzelnachweise
- GPA Homepage, BVK-Vergleich
- VBV – Vorsorgekasse: Seit 15 Jahren Vorreiter in nachhaltiger Veranlagung. Abgerufen am 27. März 2019 (englisch).
- VBV: Unternehmens-Profil. Abgerufen am 30. Januar 2019.
- VBV: Aktionäre. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
- Betriebliches Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz
- Plattform der Vorsorgekassen
- Dr. Fritz Janda: Betriebliche Vorsorgekassen in Österreich. Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen, 2018, abgerufen am 27. März 2019.
- StP Unternehmensqualität. Abgerufen am 2. November 2021.
- ASRA - Austrian Sustainability Reporting Award. Abgerufen am 2. November 2021 (deutsch).