Kärntner Sparkasse
Die Kärntner Sparkasse AG ist ein Bankunternehmen mit Sitz in Klagenfurt am Wörthersee. Gegründet wurde die Kärntner Sparkasse 1835 in der Kärntner Landeshauptstadt. Seit den 1990er Jahren hat das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit auch über die Landesgrenzen hinaus in den erweiterten Heimmarkt Slowenien ausgeweitet. Der Konzern der Kärntner Sparkasse betreibt insgesamt 59 Filialen, davon 49 in Kärnten und 10 in Slowenien. Den italienischen Kunden der Kärntner Sparkasse stehen als Beratungsstandorte die Filiale in Villach Moritschstraße zur Verfügung.
Kärntner Sparkasse AG | |
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Staat | Österreich |
Sitz | Neuer Platz 14, 9020 Klagenfurt |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Bankleitzahl | 20706[1] |
BIC | KSPKAT2KXXX[1] |
Gründung | 12. Februar 1835 |
Verband | Österreichischer Sparkassenverband |
Website | www.kspk.at |
Geschäftsdaten 2019 | |
Bilanzsumme | 5,5 Mrd. Euro |
Mitarbeiter | über 800 |
Geschäftsstellen | 59 |
Leitung | |
Vorstand | Gabriele Semmelrock-Werzer, Mag. Siegfried Huber |
Liste der Sparkassen in Österreich |
Die Kärntner Sparkasse ist eine Aktiengesellschaft, deren Aktien sich zu 75 % (minus eine Aktie) im Besitz der Privatstiftung Kärntner Sparkasse befinden. Die übrigen 25 % + eine Aktie hält die Erste Bank, das Leitinstitut der österreichischen Sparkassengruppe.
Geschichte
Gegründet wurde der gemeinnützige Sparkassenverein als 7. in Österreich 1835 in Klagenfurt. Die „Kärntnerische Sparkasse“, wie das Institut genannt wurde, verstand ihre Geschäftstätigkeit im Wesentlichen als Beitrag zur Hebung der Volkswohlfahrt. Einerseits sollte Beziehern kleiner Einkommen die Möglichkeit zur Vorsorge für Notzeiten oder Alter gegeben werden, zum anderen beabsichtigte man, Hypothekarkredite zur Finanzierung feuersicherer Hausdächer bereitzustellen.
Der rasante wirtschaftliche Erfolg der ersten Jahre zeigt, dass man mit diesem Geschäftsmodell tatsächlich den Bedürfnissen weiter Teile der Bevölkerung entgegenkam. Bis 1868 blieb die Kärntner Sparkasse das einzige Geldinstitut im Land, das den kleinen Sparern die Möglichkeit zur Bildung von Sparguthaben bot. Zudem wurde mit der Errichtung der Alterssparkasse 1894 das Angebot ausgeweitet: Zur Aufbesserung der „Notgroschen“ steuerte die Sparkasse einen Zinszuschuss bei.
1844 wurden die Gemeinnützigkeit der Sparkassen in Österreich im „Sparcassenregulativ“ gesetzlich festgeschrieben und geregelt. Obwohl die Gründungsstatuten die Ausschüttung von Geldern für gemeinnützige Zwecke bereits vorsahen, schloss sich die Kärntner Sparkasse dem neuen Statut an.
Eine 1848 erfolgte gesetzliche Änderung ermöglichte es, die Geschäftstätigkeit auf weitere Kundenschichten wie Bauern und Gewerbetreibende auszudehnen und trug wesentlich zum Wachstum des Instituts bei. Aus den erwirtschafteten Überschüssen konnten essentielle Beiträge zur Entwicklung des wissenschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens im Land Kärnten geleistet werden. Unter anderem wurden die finanziellen Mittel zur Errichtung des Kärntner Landesmuseums, des Konzerthauses und zahlreicher anderer sozialer und Bildungseinrichtungen durch die Kärntner Sparkasse bereitgestellt.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Sparkassengebäude in der Bahnhofstraße durch einen Bombentreffer zerstört. Die Tresore und Buchungsunterlagen wurden von den verbliebenen wenigen Mitarbeitern teilweise mit bloßen Händen aus dem Keller ausgegraben und der Sitz der Sparkasse in das im Jahre 1928 angekaufte Haus Klagenfurt, Neuer Platz 14, verlegt, um eine „Notversorgung“ sicherzustellen. Kurzfristig wurde sogar überlegt, die Sparkasse zu liquidieren. Der junge Sparkassendirektor Gustav Gfrerer sorgte gemeinsam mit den wenigen Mitarbeitern für einen Neubeginn.
1947 wurde der Name auf die Firmenbezeichnung „Kärntner Sparkasse“ geändert. Mit der Übernahme der ersten Filiale in Spittal an der Drau im Jahr 1930 hatte die Sparkasse begonnen, sich über Klagenfurt hinaus auszuweiten. In den 1950er Jahren expandierte das Unternehmen auf den gesamten Kärntner Raum: Es erfolgten Fusionen mit kleineren Stadtsparkassen und Gründungen zahlreicher neuer Filialstandorte.
Eine Rolle als Impulsgeber moderner Entwicklungen spielte die Kärntner Sparkasse nicht nur durch die Förderung technischer und sozialer Innovationen – im eigenen Haus ging man in vielen Bereichen mit gutem Beispiel voran. So war die Kärntner Sparkasse 1927 eines der ersten Bankinstitute österreichweit, die ihr gesamtes Spareinlagengeschäft auf Buchungsmaschinen umstellte. Auch im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung erwies sich die Kärntner Sparkasse als Pionier: 1969 nahm das Haus als erstes Geldinstitut in Kärnten ein eigenes Rechenzentrum in Betrieb.
Neue Wege ging man auch in der Kundenbetreuung: Für die Einführung eines Produktangebotes speziell für Jugendliche 1983 wurde die Kärntner Sparkasse von der Kärntner Landesregierung als „besonders jugendfreundlicher Betrieb“ ausgezeichnet. Moderne Betreuungstools wie der elektronische Finanzcheck und erfolgreiche Ausbildungsprozesse wie die N3 wurden im Haus entwickelt.
Modernisierungen und Anpassungen an rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen wurden bis in die Weiterentwicklung der Struktur hinein vorgenommen – so erfolgte 1990 die Trennung von Sparkassenverein und operativem Bankgeschäft, das in eine AG eingebracht wurde. Am 11. Jänner 1999 gründete der Verein Kärntner Sparkasse die weltweit erste Sparkassen-Privatstiftung. Sie übernahm die Aufgaben der Verwaltung des Aktienbesitzes und der Förderung gemeinwohlorientierter Projekte.[2]
Privatstiftung Kärntner Sparkasse
Die Privatstiftung Kärntner Sparkasse wurde am 11. Jänner 1999 in Klagenfurt begründet. Die Geschäftstätigkeit der Stiftung besteht in der Verwaltung der Beteiligung an der Kärntner Sparkasse Aktiengesellschaft. Sie hält derzeit einen Anteil von rund 75 % am Aktienkapital der Kärntner Sparkasse AG.
Der Stiftungszweck der Privatstiftung Kärntner Sparkasse ist die subsidiäre und subsistierende Förderung der Entwicklung der Talente und Fähigkeiten der Menschen in Kärnten und im wirtschaftlichen Tätigkeitsgebiet der Kärntner Sparkasse AG.
Dabei werden folgende Förderbereiche unterschieden:
- Bereich 1: Jugendförderung
- Bereich 2: Kultur und Soziales
- Bereich 3: Wissenschaft und Forschung
- Bereich 4: Innovation und Wirtschaft
- Bereich 5: Freie Vergabe durch den Vorstand
Begünstigte der Privatstiftung Kärntner Sparkasse sind Organisationen und Institutionen, deren Aufgabenbereich ausschließlich die Verfolgung gemeinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zwecke ist.
Die Stiftung Kärntner Sparkasse fördert jedes Jahr zahlreiche Projekte im Land Kärnten. Ein Schwerpunkt der Fördertätigkeit ist der Bereich Jugendförderung. Hier werden sowohl sportliche Aktivitäten im Nachwuchsbereich wie auch namhafte Schulwettbewerbe wie beispielsweise innovation@school gefördert. Im Bereich Kultur und Soziales bestehen unter anderem Kooperationen mit den Komödienspielen Porcia, dem Carinthischen Sommer sowie Vereinen wie dem Musikverein Kärnten, der Arbeitsvereinigung der Sozialhilfeverbände Kärntens, dem Schulheim Josefinum, der Caritas Kärnten und viele weiteren. Im Bereich Wissenschaft und Forschung ist die Privatstiftung Kärntner Sparkasse einer der größten privaten Förderer der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und auch der FH Kärnten. Im Bereich Innovation und Wirtschaft wird mit dem Makerspace Carinthia wird ein weiteres Projekt in Kärnten durch die Kärntner Sparkasse unterstützt.
Spark 7 – Die Jugendcommunity in der Kärntner Sparkasse
spark7 ist die Jugendcommunity der Sparkassen. Über eine spezielle Internet-Plattform und in den Geschäftsstellen der Kärntner Sparkasse sind spark7-Leistungen für alle Jugendlichen Kärntens zugänglich. Aktuelle Informationen aber auch Vorteile und Ermäßigungen für Kunden werden über die Plattform spark7 kommuniziert.
Weblinks
Einzelnachweise
- Abfrage für BLZ 20706. In: SEPA-Zahlungsverkehrs-Verzeichnis der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). (Neuladen des Browsers erforderlich.)
- Wir über uns. Abgerufen am 4. Mai 2020.