Unterburg (Magdeburg)
Die Unterburg ist ein denkmalgeschütztes Kellergewölbe in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.
Lage
Es befindet sich in der Magdeburger Altstadt östlich der Sankt-Johannis-Kirche, unterhalb ihres Chors, jedoch quer zu ihr. Etwas weiter östlich verläuft das Knochenhauerufer. Ursprünglich gehörte die Unterburg zum Grundstück Knochenhauerufer 79, dem Haus Zur Unterburg.[1] Derzeit wird es zur südlich verlaufenden Johannisbergstraße gezählt. Nördlich verläuft der derzeit unbenannte, ursprünglich als Tannenberg benannte Stieg.
Anlage und Geschichte
Der auf das Mittelalter zurückgehende, vermutlich bereits im 12. Jahrhundert[2] entstandene zweischiffige Gewölbekeller ist 24 Meter lang und wird von einem Tonnengewölbe überspannt. Beide Schiffe sind mittels auf massigen Pfeilern ruhenden Rundbögen miteinander verbunden. Der Fußboden besteht aus Ziegelsteinen, darunter befindet sich aus dem 17. Jahrhundert stammender Bauschutt.
Der Keller gilt als Rest der mittelalterlichen Stadt Magdeburg, die 1631 zerstört worden war. Das Haus Zur Unterburg wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Grundstück ist heute Teil einer Parkanlage. Als Zugang zum Keller besteht eine Treppe, deren Eingang durch eine oberirdische Einhausung gesichert ist.
Im Jahr 2010 wurde der Keller im Zuge einer Arbeitsförderungsmaßnahme der GISE mbH von Schutt beräumt, gesichert und dokumentiert.[3] Es gab Ideen, den Keller als Ausstellungsraum insbesondere für die Geschichte des im Zweiten Weltkrieg zerstörten, als Knattergebirge bezeichneten Viertels zugänglich zu machen.[4] Derzeit (Stand 2016) ist die Unterburg jedoch weiterhin ungenutzt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist der Keller unter der Erfassungsnummer 094 76852 als Baudenkmal verzeichnet.[5]
Literatur
- Heinz Gerling: Denkmale der Stadt Magdeburg, Helmuth-Block-Verlag, Magdeburg 1991, ISBN 3910173136, Seite 98.
- Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 329.
Einzelnachweise
- Klaus Kramer, Magdeburger Häuserbuch, Stadtplanungsamt Magdeburg 2001, Seite 51
- Heinz Gerling: Denkmale der Stadt Magdeburg, Helmuth-Block-Verlag, Magdeburg 1991, ISBN 3910173136, Seite 98
- Stellungnahme der Verwaltung der Landeshauptstadt S0035/12 vom 31. Januar 2012
- Antrag A0176/11 der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Knattergebirge vom 20. Dezember 2011
- Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Magdeburg.pdf, Seite 2529