Umdasch
Umdasch ist eine international aktive Unternehmensgruppe im holz- und metallverarbeitenden Bereich. Der Hauptsitz ist in Amstetten in Niederösterreich.
Umdasch Group AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1868 |
Sitz | Amstetten, Österreich |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 8.793 (2020)[2] |
Umsatz | 1,41 Mrd. Euro (2020)[2] |
Branche | Betonschalungstechnik (Doka), Ladenbau (umdasch The Store Makers) |
Website | www.umdaschgroup.com |
Stand: 2020 |
Unternehmen
Das Unternehmen geht auf die 1868 gegründete Zimmerei Stefan Hopferwieser zurück und ist heute in mehr als 70 Ländern aktiv. Im Geschäftsjahr 2020 beschäftigten die Umdasch Group und ihre Unternehmen Doka, Umdasch The Store Makers und Umdasch Group Ventures im Jahresschnitt mehr als 8.700 Mitarbeiter.
Mit einem Jahresumsatz von 1,411 Milliarden Euro zählt die Umdasch Group zu den größten Unternehmen Österreichs. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete die Gruppe ein Konzernergebnis vor Steuern von 81 Millionen Euro.[2]
Doka ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Beton-Schalungstechnik.[3]
Umdasch The Store Makers ist aktiv in der Konzeption, Planung und Umsetzung von Ladenbau-Lösungen und Branding-Konzepten für Einzelhandelsunternehmen – inklusive der Integration von digitalen Elementen.[4]
Umdasch Group Ventures wurde Anfang 2017 gegründet. Das Ziel ist, potenzielle disruptive Entwicklungen in Bauprozessen und im Einzelhandel aufzuspüren, zu analysieren. Bei positiver Einschätzung will man sich an jungen Unternehmen beteiligen oder in Zusammenarbeit mit Dritten Geschäftsmodelle entwickeln.[5]
Eigentümer der Umdasch Group AG sind Hilde Umdasch und Alfred Umdasch. Hilde Umdasch ist auch Mitgründerin und Eigentümerin von bellaflora, der größten österreichischen Gartencenter-Kette. Wolfgang Litzlbauer ist seit 1. Juli 2021 Vorsitzender des Vorstands.
Kennzahlen
2020 betrug der konsolidierte Konzernumsatz 1,411 Milliarden Euro, davon wurden 86 % im Ausland erzielt.
Die Umdasch Group AG ist in mehr als 70 Ländern mit über 170 Vertriebsstandorten vertreten. Der Konzern beschäftigte 2020 weltweit im Durchschnitt 8.793 Mitarbeiter.[2]
Projekte
Das Leistungsspektrum von Doka reicht von der Bereitstellung von Schalungssystemen und Komponenten für den zivilen Hochbau bis hin zur Bereitstellung von technisch anspruchsvollen und flexiblen Schalungssystemen für den Brückenbau, Tunnelbau, Infrastrukturbau und Hochhausbau. Darüber hinaus werden Doka-Schalungssysteme für architektonisch anspruchsvolle Sichtbetonprojekte eingesetzt, die auf ein besonderes Betonbild Wert legen. Aktuelle Referenzprojekte der Doka umfassen das Hochhaus Exchange 106 in Kuala Lumpur, die Luxuswohnanlage The Hills in Dubai, den Wohn- und Bürokomplex Hudson Yards in New York sowie den SM Megamall Tower in Manila. Außerdem liefert Doka Schalungssysteme für den Bau weltweiter Tunnel, Kraftwerke und Brücken sowie den Wohnbau und gewerblichen Bau. So etwa für den 320 Meter langen Tunnel Galleria Stalvredo in den Schweizer Alpen, die Shanghai-Nantong Yangtze River Bridge in China, das Grand Egyptian Museum in Ägypten, die Greenline Metro in Qatar sowie das 695-MW-Wasserkraftwerk Keeyask in der kanadischen Provinz Manitoba.
umdasch The Store Makers realisiert ganzheitliche und anspruchsvolle Ladenbau-Lösungen für nationale und internationale Einzelhandelsunternehmen im Food- und Non-Food Retail-Business und ist insbesondere für Kunden aus den Bereichen Lebensmittel, Mode/Sport/Schuhen, Drogerien, Automotive, Retail Banking sowie im Travel Retail Geschäft aktiv. Von der Ladenbau-Planung und Konzeption über die Produktion und Umsetzung der Einrichtung bis zur Verantwortung der Montage sowie des Baumanagements ist umdasch The Store Makers ein ganzheitlich ausgerichteter Dienstleister – Digital Retail-Lösungen inklusive. Die Gruppe wurde bereits für globale Einzelhändler wie Harrods, Coach, Ferrari, Nike, Superdry, Bosch, Valiant Bank, Hudson’s Bay, Kastner & Öhler sowie Rewe, SPAR, dm drogerie markt, Bipa und zahlreichen Reformhäusern tätig.
Umdasch Group Ventures hat sich im Frühjahr 2017 mit 30 Prozent am US-amerikanischen Unternehmen Contour Crafting Corporation beteiligt, dem Technologieführer von industriell gefertigten, mobilen 3D-Baudruckern. Diese Roboter sind in der Lage, direkt vor Ort Gebäude und Infrastruktur zu drucken. Die Errichtungszeit kann dadurch signifikant reduziert werden. 2019 wurden die ersten erfolgreich entwickelten Geschäftsmodelle auf den Markt gebraucht. Die Contakt GmbH digitalisiert Bauprozesse, um deren Produktivität zu steigern. Die Neulandt GmbH vermarktet das mobile Fertigteilwerk zur Herstellung von leistbaren Wohnraum.[6]
Geschichte
Die Zimmerei wurde im Jahr 1868 von dem in Kollmitzberg geborenen Zimmerer Stefan Hopferwieser in Amstetten gegründet. Um die Jahrhundertwende übernahm sein Sohn Alfred Hopferwieser, der zu dieser Zeit Stadtzimmermeister und seit Jahren Mitarbeiter des elterlichen Unternehmens war, weitgehend die Führung der Geschäfte. Begünstigt durch die fortschreitende Industrialisierung und insbesondere durch die verkehrsbezogene Aufschließung der Wirtschaftsräume durch den Ausbau des Schienennetzes, konnte die Zimmerei in den Folgejahren durch Aufträge für die Errichtung von Brücken stark wachsen. Vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen bereits 100 Mitarbeiter. Angeschlossen an die Zimmerei war auch ein Sägewerk. Dieses arbeitete ursprünglich als Zulieferer für die Zimmerei wurde aber mit der Zeit immer mehr zu einem eigenen Geschäftsbereich ausgebaut, da sich auch der Holzexport im Verhältnis zur Bauwirtschaft stärker entwickelte.
Im Jahr 1931 starb Alfred Hopferwieser und seine Tochter Mathilde übernahm das Unternehmen. 1937 heiratete sie den aus Oberösterreich stammenden Josef Umdasch, der als Prokurist begann und 1941 als Gesellschafter in das Unternehmen einstieg.
In den Kriegsjahren erwarb die Firma ein großes Grundstück am Ostrand von Amstetten. Die dort errichteten Produktionsanlagen wurden aber 1945 durch Bombenangriffe fast gänzlich zerstört. Der gesamte Betrieb musste wieder neu aufgebaut werden. Als 1955 die Besatzungstruppen Österreich verlassen, ist der wesentliche Teil des Wiederaufbaus abgeschlossen. Die Periode der industriellen Fertigung von Holzprodukten begann. Mit der Bereitstellung von Schalungsplatten für die Errichtung von österreichischen Kraftwerksanlagen wurde der Grundstein für die Gründung der DOKA gelegt.
Mit der schnell fortschreitenden industriellen Entwicklung, steigendem Wohlstand und wachsenden Konsumbedürfnissen, gewinnt auch die industrielle Fertigung von genormten Ladeeinrichtung zunehmend an Bedeutung.
Mit der Gründung der Umdasch KG im Jahr 1961 begann ein neuer Abschnitt für die Entwicklung des Unternehmens.[7]
1968 wurde die unternehmenseigene Metallverarbeitung eröffnet. In den 1970er und 1980er Jahren folgte eine Periode der starken Expansion im In- und Ausland sowohl im Bereich Ladenbau, also auch im Bereich Schalungstechnik. Die Mitarbeiterzahl stieg auf 2000 an.
1990 verstarb Josef Umdasch mit 78 Jahren. Das Unternehmen wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, der seine Tochter Hilde Umdasch als Vorsitzende vorstand, unterstützt von ihrem Bruder Alfred Umdasch und Ernst Röck.
Die weiter fortschreitende Expansion des Unternehmens führte zur weiteren Ausweitung der Produktionskapazitäten, ein DOKA-Zweitwerk in St. Martin am Ybbsfelde wurde 1994 errichtet. 1999 wechselten Hilde Umdasch, Alfred Umdasch und Ernst Röck in den Aufsichtsrat. Fortan führte Reinhold Süßenbacher die Geschäfte, die internationale Expansion wurde weiter fortgesetzt.
2018 feierte das Unternehmen seinen 150-jährigen Geburtstag.[8]
Einzelnachweise
- Umdasch Grooup - Organigramm Organigramm (2020) auf der Webseite umdaschgroup.com. Abgerufen am 12. Juli 2021.
- Integrierter Geschäftsbericht 2020. In: Integrierter Geschäftsbericht 2020. Umdasch Group AG, abgerufen am 5. Juli 2021.
- Doka: The Formwork Experts. - Doka. Abgerufen am 6. Juli 2018.
- umdasch - We make successful STORES. In: umdasch The Store Makers. Abgerufen am 6. Juli 2018.
- Umdasch Group Ventures. In: Umdasch Group Ventures. Abgerufen am 6. Juli 2018.
- Dominik Laa: Doka Ventures steigt in 3D-Baudruck ein Artikel vom 12. Juni 2017 auf der Webseite 3druck.com. Abgerufen am 4. Mai 2021.
- Die Umdasch-Geschichte Übersicht auf der Webseite 150years.umdasch.com. Abgerufen am 4. Mai 2021.
- 150 Years Umdasch: Let's Celebrate Together - Home. Abgerufen am 26. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).