USS San Francisco (SSN-711)
Die USS San Francisco (SSN-711) ist ein Atom-U-Boot der United States Navy und gehört der Los-Angeles-Klasse an.
Die San Francisco 2004 in Apra Harbor, Guam | |
Übersicht | |
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Bestellung | 1. August 1975 |
Kiellegung | 26. Mai 1977 |
Stapellauf | 27. Oktober 1979 |
1. Dienstzeit | |
Indienststellung | 24. April 1981 |
Technische Daten | |
Verdrängung |
6300 Tonnen aufgetaucht, 7100 Tonnen getaucht |
Länge |
110,3 m |
Breite |
10 m |
Tiefgang |
9,7 m |
Tauchtiefe | ca. 300 m |
Besatzung |
12 Offiziere, 115 Mannschaften |
Antrieb |
Ein S6G-Reaktor |
Geschwindigkeit |
30+ Knoten |
Bewaffnung |
4 533-mm-Torpedorohre |
Geschichte
Bau
Die am 27. Oktober 1979 vom Stapel gelassene San Francisco wurde auf der Werft von Newport News Shipbuilding gebaut und am 24. April 1981 bei der United States Navy in Dienst gestellt.
Nach den Testfahrten vor der Ostküste der USA verlegte die San Francisco nach Pearl Harbor auf Hawaii. Dabei besuchte sie auch ihre Heimatstadt San Francisco.
Einsätze
In ihrer Zeit im Pazifik gewann die San Francisco 1986 und 1988 das Battle E für exzellente Bereitschaft, 1994 das T für exzellente taktische Operationen, außerdem die Meritorious Unit Commendation. Dazwischen, 1989 und 1990, verbrachte das Boot einige Monate auf der Pearl Harbor Naval Shipyard, wo sie mit neuester Sonar- und Feuerleittechnologie nachgerüstet wurde.
2000 verlegte die San Francisco an die Ostküste nach Norfolk, im Dezember 2002 dann zurück in den Pazifik nach Apra Harbor auf Guam.
Aufgrundlaufen
Am 8. Januar 2005 lief die San Francisco 350 nautische Meilen südlich von Guam mit voller Geschwindigkeit (ca. 35 Knoten) in 525 Fuß Tiefe gegen einen unterseeischen Berg. Dabei wurde der Bug des U-Bootes schwer beschädigt, der vordere Ballasttank aufgerissen und das Sonardom komplett zerstört. Das Boot konnte auftauchen und aus eigener Kraft an der Oberfläche nach Guam zurückkehren, wo es am 10. Januar ankam.
Jedoch war bereits ein Besatzungsmitglied, der 24-jährige Joseph Allen Ashley, am 9. Januar seinen Verletzungen erlegen. Beinahe alle Seeleute an Bord erlitten zumindest leichte Verletzungen, 29 davon mussten noch im Krankenhaus behandelt werden.
Ein Untersuchungsbericht zeigte später, dass die zur Navigation benutzte Seekarte den Berg nicht zeigte, er jedoch auf anderen Karten an Bord als Gefährliche Umgebung angedeutet war. Der Kapitän, Commander Kevin Mooney, wurde von seinem Kommando entbunden und an Land versetzt, weitere Offiziere erhielten Verweise, andere Besatzungsmitglieder wiederum Auszeichnungen für hervorragende Verhaltensweise in einer Notsituation.
Nach ersten Reparaturen in Guam, wo die Tauchtüchtigkeit wiederhergestellt wurde, fuhr das Boot an der Oberfläche unter eigener Kraft in die Puget Sound Naval Shipyard, wo die San Francisco ab Dezember 2006 im Trockendock komplett wiederhergestellt wurde. Da der nukleare Brennstoff des Reaktors erst kurz vor dem Unglück nachgefüllt worden war und noch bis 2017 reichte, entschied sich die Navy, das Boot zu reparieren. Dazu wurde der Bug des außerdienstgestellten Schwesterschiffs USS Honolulu (SSN-718) abgetrennt und an die San Francisco angeschweißt. Erst am 10. Oktober 2008 wurde die San Francisco wieder zu Wasser gelassen, im April 2009 verließ sie die Werft und wurde in San Diego stationiert. Die Kosten für die Reparatur sollen bei 134 Millionen US-Dollar gelegen haben.
Im November 2010 wurde die San Francisco wieder in Richtung Südost-Asien verlegt.
Siehe auch
Weblinks
- SSN-711 im Naval Vessel Register (engl.)
- offizielle Homepage (Memento vom 4. März 2008 im Internet Archive) (engl.)
- Ausführliche Berichte über die Grundberührung (engl.)
- Bericht über den Umbau zum Ausbildungsboot (engl.)