Tsing-Hua-Nationaluniversität
Die Tsing-Hua-Nationaluniversität (chinesisch 國立清華大學 / 国立清华大学, Pinyin Guólì Qīnghuá Dàxué, Tongyong Pinyin Guólì Cinghuá Dàsyué, Abk.: NTHU) ist eine Forschungsuniversität in Hsinchu, Taiwan.
Tsing-Hua-Nationaluniversität (國立清華大學) | |
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Motto | 自強不息 厚德載物 Selbstdisziplin und Sozialengagement |
Gründung | 1911 (in Peking) 1956[1] (Neukonstituierung in Taiwan) |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Taiwan, Hsinchu |
Land | Republik China (Taiwan) |
Präsident | Hong Hocheng (賀陳弘) |
Studierende | 14.758 (2020)[2] |
Professoren | 808 (2016)[3] |
Website | englischsprachige Seite der Universität |
Ihr Schwerpunkt liegt auf technologienahen und naturwissenschaftlichen Studiengängen. Die Universität hat 7 Colleges, 17 Departments und 18 unabhängige Institute, die auf einem großzügigen Campus-Gelände angesiedelt sind. Die Universität, die ein starkes Postgraduierten-Programm hat, beschäftigt über 600 Professoren in Vollzeit. Für den asiatischen Raum strebt die Universität eine Stellung wie das MIT in den USA an. Im QS-Ranking 2021 belegte sie weltweit den 168. und in Asien den 32. Platz.[4] In unmittelbarer Nähe zum Campus der Universität liegt der Science Park von Hsinchu, mit dem die Universität eng verbunden ist. Der Science Park gilt als das taiwanesische Silicon Valley mit einer hohen Konzentration wichtiger Unternehmen aus der High-Tech-Branche (v. a. Halbleiter). Die ebenfalls in Hsinchu liegende Chiao-Tung-Nationaluniversität steht in starkem Konkurrenzkampf mit ihr seit der Gründung beider Schulen. Die Rivalitäten zeigen sich besonders im jährlichen Mei-Chu-Turnier / Mei-Zhu-Turnier (梅竹賽 / 梅竹赛, Méi-Zhú-Sài), einer Serie von Sport- und Spielwettkämpfen im März. Das Verhältnis wird auch gerne mit Athen (NTHU) und Sparta (NCTU) verglichen oder mit Cambridge und Oxford.
Geschichte
Ursprünglich war die NTHU die Tsinghua-Universität (chinesisch 清華大學 / 清华大学, Pinyin Qīnghuá Dàxué, Tongyong Pinyin Cinghuá Dàsyué) (1911 in Peking gegründet) und eine Vorbereitungsschule für chinesische Studenten, die von der Regierung zum Studium in die USA geschickt werden sollten, aber 1925 wurde sie in eine Universität umgewandelt. 1937 zu Beginn des Antijapanischen Kriegs wurde sie mit der Peking-Universität und der Nankai-Universität zusammengeschlossen. Sie formierte 1937 als Temporäre Changsha Universität in Changsha, das 1938 zur Kampfzone wurde, und 1938–45 nach Verlegung nach Kunming dann als Vereinigte Südwest-Universität[5]. Nach dem Weltkrieg wurden alle drei Universitäten wieder nach Beijing bzw. Tianjin zurückverlegt. Ein Teil der Belegschaft widersetzte sich diesem und zog nach Hsinchu. 1955 wurde ihr erstes Institut für Nuklearwissenschaften mit dem Konstruktionsbeginn eines Nuklearreaktors gegründet. Auf diese geht das College für Nuklearforschung zurück. Daraus entstand die NTHU, die am 1. Januar 1956 offiziell ihren Betrieb aufnahm[6]. Beide Tsing-Hua-Universitäten sind nicht mehr miteinander verbunden, behaupten aber jeweils, die wahre Tsing-Hua-Universität zu sein. Das Verhältnis hat sich allerdings entspannt und die Universitäten bemühen sich um eine Kooperation. Am 1. November 2016 wurde die Nationale Pädagogische Universität Hsinchu (NHCUE) in die NTHU integriert.[7]
Studierende
Im Herbst 2016 lernten an der Universität 16.547 Studierende und Doktoranden. 9.006 waren noch vor dem ersten Abschluss (undergraduates), 5.808 arbeiteten auf einen Master hin und 1.736 waren Doktoranden.[8] Sie wurden von 808 Lehrenden unterrichtet.[3]
Universitätseinrichtungen
Verwaltung
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College für Ingenieurwissenschaften |
College für Naturwissenschaften |
College für Elektrotechnik und Informatik |
College für Geisteswissenschaften |
College für Biowissenschaften |
College für Nuklearforschung |
College für Technologiemanagement
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Kommission für Allgemeine Bildung |
Präsidenten
Im Folgenden sind die bisherigen Präsidenten der NTHU mit Amtsdauer aufgelistet.[9]
- Mei Yi-Chi (梅貽琦): 1956–1962
- Chen Ke-Chung (陳可忠): 1962–1969
- Yen Cheng-Hsing (閻振興): 1969–1970
- Shu Shien-Siu (徐賢修): 1970–1975
- Ming-Che Chang (張明哲): 1975–1981
- Mao Gao-wen (毛高文): 1981–1987
- Liu Chao-shiuan (劉兆玄): 1987–1993
- Richard Chia-Tung Lee (李家同): 1993–1994
- Shen Junshan (沈君山, *1932 †2018): 1994–1997
- Chen Xiong (陳信雄): 1997–1998
- Liu Chung-laung (劉炯朗): Februar 1998 – Februar 2002
- Frank Hsia-San Shu (徐遐生): Februar 2002 – Februar 2006
- Chen Wen-Tsuen (陳文村): Februar 2006 – Februar 2010
- Chen Lih-Juann (陳力俊): Februar 2010 – Januar 2014
- Hong Hocheng[10] (賀陳弘): seit Februar 2014
Bekannte Alumni
- Yuan T. Lee, erhielt 1961 seinen Master, 1986 Nobelpreis für Chemie
- Chen Yung-Jui
- H. T. Kung
- Chen Ning Yang, erhielt 1944[11] seinen Master an der NTHU, 1957 den Nobelpreis für Physik.
- Tsung-Dao Lee, erhielt 1945[12] seinen Master an der NTHU, 1957 den Nobelpreis für Physik.
- Shiing-Shen Chern, Graduiertenstudent 1930–34[13] der Mathematik, 1984 Preisträger des Wolf-Preis.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- Geschichte NTHU (Memento des Originals vom 10. April 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- National Tsing Hua University. In: THE World University Ranking. Times Higher Education, 18. September 2020, abgerufen am 7. Januar 2021 (englisch).
- National Tsing Hua University. In: APRU. Abgerufen am 7. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
- National Tsing Hua University. 16. Juli 2015, abgerufen am 21. Juni 2020 (englisch).
- Historie der Tsinghua-Universität
- Ausführliche Geschichte der NTHU (nur in chinesisch)
- PTS News Network Artikel zur Genehmigung durch MOST (Ministerium für Wissenschaft und Technik)
- National Tsing Hua University | Academic Ranking of World Universities - 2020 | Shanghai Ranking - 2020. Abgerufen am 7. Januar 2021.
- Präsidenten der NTHU (Memento des Originals vom 16. Januar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Biographie Hong Hocheng
- Biographie Chen-Ning Yang
- Biographie Tsung-Dao Lee
- Biographie Shiing-Shen Chern