Triglav-Pippau
Der Triglav-Pippau (Crepis terglouensis) ist eine Pflanzenart der Gattung Pippau (Crepis) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er ist nach dem Triglav, höchster Berg der Julischen Alpen und Sloweniens benannt.
Triglav-Pippau | ||||||||||||
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Triglav-Pippau (Crepis terglouensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crepis terglouensis | ||||||||||||
(L.) A.Kern. |
Beschreibung
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 3 und 10 Zentimetern. Sie besitzt einen beblätterten, einkopfigen Stängel, der unter dem Blütenkopf verdickt ist. Die fiederteiligen Laubblätter mit geflügelten Stielen besitzen breit dreieckige Lappen.
Der körbchenförmige Blütenstand sitzt endständig und einen Durchmesser von etwa 5 Zentimeter. Er enthält goldgelbe Zungenblüten, die doppelt so lang wie die Hülle sind. Die Hülle ist halbkugelig mit abstehenden schwarzen Haaren.
Blütezeit ist von Juli bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[1]
Vorkommen
Der Triglav-Pippau gedeiht auf Rasen und Karbonat(fein)schutthalden zwischen 1800 und 2800 Meter über NN. Er ist eine Charakterart des Crepidetum terglouensis aus dem Verband Thlaspeion rotundifolii.[1]
Die Art ist in den Ostalpen von der Schweiz bis Niederösterreich verbreitet. In Österreich in den nördlichen Kalkalpen häufig, sehr selten in Niederösterreich, in den südlichen Kalkalpen zerstreut und in den Zentralalpen selten. Fehlt in Osttirol, Wien und im Burgenland. Das Gesamtverbreitungsgebiet umfasst die Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Deutschland, Italien und Slowenien.[2] Der Triglav-Pippau steigt im Tiroler Teil der Allgäuer Alpen auf Kleinschutt westlich des Biberkopfs bis zu 2300 m Meereshöhe auf.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]
Ökologie
Der Triglav-Pippau ist ein liechtliebender Schuttpionier. Seine Blüten werden durch Insekten bestäubt.[1]
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 994.
- Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Crepis terglouensis In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 678.
- Crepis terglouensis (Hacq.) A. Kern. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. März 2021.
Weblinks
- Crepis terglouensis (Hacq.) Kern., Triglau-Pippau. FloraWeb.de
- Triglav-Pippau. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Pippau Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)