Transporthubschrauberregiment 30
Das Transporthubschrauberregiment 30 (TrspHubschrRgt 30) ist ein Heeresfliegerregiment der Bundeswehr. Es ist wie alle übrigen Heeresfliegerverbände der Division Schnelle Kräfte unterstellt und auf dem Heeresflugplatz Niederstetten stationiert. Daneben unterhält die 7. Staffel des Regiments zwei SAR-Kommandos auf den Fliegerhorsten Holzdorf und Nörvenich.
Transporthubschrauberregiment 30 | |
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Verbandsabzeichen | |
Aufstellung | 1. April 1971 (HFlg Rgt 30) 1. Oktober 2003 (THRgt 30) |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Heeresfliegertruppe |
Typ | Kampfunterstützungstruppen |
Unterstellung | Kommando Hubschrauber |
Standort | Niederstetten, Heeresflugplatz |
Auszeichnungen | Fahnenband Baden-Württemberg (2012) |
Netzauftritt | TrspHubschrRgt 30 |
Kommandeur | |
Kommandeur Transporthubschrauberregiment 30 | Oberst Peter Göhringer[1] |
Luftfahrzeuge | |
Transportflugzeug/ -hubschrauber |
NH90 Airbus H145 LUH SAR (nur für SAR) |
Auftrag
Das Regiment hat den Auftrag, Transportraum für die Unterstützung der Kampftruppen und zur Ausbildung und Übung bereitzustellen. Des Weiteren stellt es Einsatzkräfte für Einsätze im In- und Ausland. Es leistet aber auch Katastrophen- und Feuerlöschhilfe aus der Luft und führt Evakuierungseinsätze im Notfall durch.[2]
Geschichte
Das Regiment wurde am 1. April 1971 als leichtes Heerestransportfliegerregiment 30 in Fritzlar (Hessen) auf dem Heeresflugplatz Fritzlar (Georg-Friedrich-Kaserne) aufgestellt. Es entstand aus Teilen der Heeresfliegerbataillone 2, 5 und 12. Zum 1. Oktober 1979 wurde es im Rahmen der Heeresstruktur 4 neugegliedert und 1980 als leichtes Heeresfliegerregiment 30 auf den Heeresflugplatz Niederstetten verlegt, um den Flugplatz Fritzlar für die Neuaufstellung des späteren Kampfhubschrauberregiments 36 freizugeben. Das Regiment wurde am 1. Oktober 2003 im Rahmen des Projekts „Heer der Zukunft“ von Heeresfliegerregiment 30 in Transporthubschrauberregiment 30 umbenannt. Das Regiment verfügte zu dieser Zeit noch über den leichten Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am 17. Dezember 2013 erfolgte in Fritzlar die Außerdienststellung der Luftbeweglichen Brigade 1 durch den Brigadeführer Oberst Michael Mittelberg. Gleichzeitig wurden die verbleibenden Hubschrauberverbände des Heeres, das Transporthubschrauberregiment 10 mit dem Transporthubschrauber NH-90, das Transporthubschrauberregiment 30 mit dem Transporthubschrauber UH-1D sowie das Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar mit dem Unterstützungshubschrauber „Eurocopter Tiger“ der Division Luftbewegliche Operationen in Stadtallendorf unterstellt.[3] Zum 1. Januar 2014 erfolgte die Umbenennung der Division Luftbewegliche Operationen in Division Schnelle Kräfte.
Die in die Jahre gekommene Bell UH-1D sollte bereits ab Mitte 2014 durch den Transporthubschrauber NH90 abgelöst werden.[4] Den ersten von geplanten 36 Stück des NH90 wurde dann im Dezember 2014 dem Transporthubschrauberregiment 30 übergeben.[5]
Eine gemischte Heeresfliegerabteilung aus beiden mit NH90 ausgerüsteten Heeresfliegerregimentern sowie belgischen Kräften war 2017 und 2018 bei MINUSMA in Mali eingesetzt.
Im Juli 2019 waren vier NH90 mit Löschwasser-Außenlastbehältern zur Bekämpfung des Waldbrandes in Lübtheen eingesetzt.
Mit mehrjähriger Verzögerung erhielt die Bundeswehr von 2019 bis 2021 sieben neue Hubschrauber vom Typ Airbus H145 LUH SAR für den Such- und Rettungsdienst im Inland.[6] Damit wurden auch die letzten der über Jahrzehnte genutzten Bell UH-1D ersetzt.[7][8][9]
Gliederung
- Der Stabszug unterstützt den Regimentskommandeur und seinen Stab bei der Führung des Regiments.
- 1. (Stabs- und Versorgungs-) Staffel: Sie unterstützt den Stab bei der Führung und Versorgung des Regiments mit Betriebsstoff, Munition und Verpflegung.
- 2. (fliegende) Staffel: NH 90 Einsatzstaffel 1
- 3. (fliegende) Staffel: NH 90 Einsatzstaffel 2
- 4. (technische) Staffel: Luftfahrzeugtechnische Unterstützungs- und Flugbetriebsstoffstaffel
- 5. (technische) Staffel: Kontrolle und Wartung der Hubschrauber
- 6. (technische) Staffel: Instandsetzungsstaffel für Luftfahrzeuge und die notwendigen Bodendienstgeräte
- 7. (fliegende) Staffel: Die frühere EinsGrp UH-1D SAR führt den SAR-Flugbetrieb (Land) der Bundeswehr durch; seit 2020/21 mit der H145 anstelle der UH-1D (das SAR-Kommando in Niederstetten seit Juli 2020, das in Nörvenich seit Dezember 2020 und das in Holzdorf seit April 2021).[10][11]
Literatur
- Bernd Vetter, Frank Vetter: Die deutschen Heeresflieger: Geschichte, Typen und Verbände. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02146-3.
- Fritz Garben: Fünf Jahrzehnte Heeresflieger: Typen, Taktik und Geschichte(n). Stedinger-Verlag, Lemwerder 2006, ISBN 3-927697-45-1.
- Robert Busse: Bell UH-1D HUEY Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 3-613-03172-8.
Einzelnachweise
- Vita Kommandeur. In: Heer. 6. September 2016, archiviert vom Original am 7. November 2016; abgerufen am 6. November 2016.
- Transporthubschrauberregiment 30 – Auftrag. In: Heer. Abgerufen am 6. November 2016.
- Rene Hinz: Neuausrichtung geht voran – Heeresfliegerverbände werden neu unterstellt. www.deutschesheer.de, 18. Dezember 2013, abgerufen am 18. Dezember 2013.
- Sascha Bickel: Bis 2016 fast 170 Millionen Euro investiert. www.fnweb.de, 16. Juni 2012, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 3. Januar 2014.
- Thomas Glaudo: Erster „NH90“ in Niederstetten. www.deutschesheer.de, 18. Dezember 2014, abgerufen am 19. Juli 2015.
- 7 neue SAR-Hubschrauber für die Bundeswehr | rettungsdienst.de. In: rettungsdienst.de. Abgerufen am 27. März 2021.
- T. Wiegold: Bundestags-Haushälter billigen neuen SAR-Hubschrauber. www.augengeradeaus.de, 28. November 2018, abgerufen am 29. November 2018.
- Maximilian Kohl und Peter Müller: Neuer Hubschrauber für Such- und Rettungskräfte. In: Heer. 10. Dezember 2019, abgerufen am 2. Januar 2020.
- Bundeswehr: DER NEUE SAR-HUBSCHRAUBER. In: Heer. 11. Dezember 2019, abgerufen am 2. Januar 2020.
- Das erste SAR-Kommando der Bundeswehr fliegt die H145. Aerobuzz, 8. Juli 2020
- Das Heer verabschiedet eine Legende. Abgerufen am 13. April 2021.