Träger (Statik)
Ein Träger ist im Bauingenieurwesen ein meist horizontal verlaufender, im Verhältnis zu seiner Länge schmaler und schlanker Balken, der die aufliegenden Lasten an Wände oder senkrechte Stützen ableitet. Anders als ein Bogen wird ein Träger vorwiegend auf Biegung belastet. Aufgrund der geringen Zugfestigkeit ist Stein als Material ungeeignet. Gefordert sind Werkstoffe mit hohen Zugfestigkeiten wie Holz, Metall oder Spannbeton.
Träger, die Maueröffnungen überspannen, nennt man Stürze.
In der Baustatik wird das Verhalten der Träger im Fachgebiet der Balkentheorie behandelt.
Beispiele
Die dorischen, ionischen und korinthischen Säulen der antiken griechischen Tempel stehen sehr dicht, da Steinbalken keine großen Spannweiten zulassen. Beim Parthenon in Athen überspannen die mächtigen Marmorträger lediglich eine Länge von 4 m. Das Dach selbst bestand aus Holz.
Brückenträger
Spezielle Träger für Brücken, die meist nach ihrem Erfinder oder ihrer Form benannt sind:
- Fischbauchträger, Pauliträger (nach Friedrich August von Pauli), Linsenträger, Lohseträger (nach Hermann Lohse); der sogenannte Nielsen-Lohse-Träger ist dagegen die in Japan übliche Bezeichnung für eine Netzwerkbogenbrücke, die aber weder etwas mit Hermann Lohse noch mit Octavius F. Nielsen zu tun hat.[1]
- Howeträger nach William Howe
- Polonceauträger[2] nach Camille Polonceau
- Schwedlerträger nach Johann Wilhelm Schwedler
- Halbparabelträger
- Langerscher Balken
- Vierendeelträger
- Gerberträger
Weitere Träger
Einzelnachweise
- Liste der längsten Nielsen-Lohse-Träger-Brücken
- Polonceau-Träger mit Bild siehe auch unter Die 72 Namen auf dem Eiffelturm