Toolkit
Als Toolkit (englisch für Werkzeugsatz) bezeichnet man eine Sammlung unterschiedlicher Werkzeuge, die für einen spezialisierten Einsatzzweck hergestellt, benutzt und häufig auch gemeinsam aufbewahrt werden.
Insbesondere Softwarewerkzeuge, aber nicht nur solche, werden häufig synonym mit englischsprachigen Titeln wie Werkzeugset beziehungsweise Toolset oder Toolsuite bezeichnet, auch mit Toolbox ist oft nicht nur die Box (ein Werkzeugkasten), sondern im Wesentlichen dessen Inhalt gemeint. Dabei sind der Begriff Toolkit und Ähnliches häufig Teil der Produktbezeichnung dieser Werkzeugsammlungen.
Beispiele
Mechanische Werkzeuge
Zweckspezifische Sammlungen solcher Werkzeuge werden meist handwerklich genutzt, zum Beispiel:
- in oder an Fahrzeugen (wie Kfz, Motorräder, Fahrräder usw.) mitgeführte Werkzeuge und Hilfsmittel – beispielsweise mit individuell passenden Schraubenschlüsseln, Ersatz für Verschleißteile (wie zum Beispiel Ventile, Sicherungen, Leuchtmittel), sowie Werkzeuge für die Reifenreparatur und Ähnliches
- zur Reparatur bestimmter Kfz-Modelle sowie von Heizungsanlagen und anderen Maschinen
- zur Reparatur von Uhren, Computern und anderen Geräten
- zur Lederbearbeitung
- von Elektronikern und Elektrikern benötigte Spezialwerkzeuge
Softwarewerkzeuge
Der Duden definiert „Toolkit“ softwarebezogen als „Sammlungen von ergänzenden Programmeinheiten“.[1]
Häufig werden solche Werkzeugsammlungen in der Informationstechnik und zur Softwareentwicklung eingesetzt und je nach Hersteller oft mit Toolkit bezeichnet. Solche Software-Sets sind Programmierwerkzeuge oder Dienstprogramme für unterschiedliche Zwecke, je nach Systemumgebung in der Form von Programmbibliotheken. Sie können beispielsweise genutzt werden:
- zur Herstellung grafischer Benutzeroberflächen, siehe GUI-Toolkit,
- zum Einsatz neuer Programmversionen (Installations-/Deployment-Toolkits),
- zur Netzwerküberwachung,
- zur Fehlerdiagnose und/oder System-/Daten-Wiederherstellung; siehe auch Recovery Toolbox.
Außerhalb der Softwareentwicklung werden derartige Programmsammlungen als Anwendungssoftware zur Bearbeitung/Lösung interdisziplinärer Aufgabenstellungen eingesetzt. Beispielanwendungen:
- Projektmanagement und Risikomanagement
- Das Herstellen, Bearbeiten, Nachbearbeiten und Konvertieren von Videofilmen und Grafikdateien – Rastergrafiken (zum Beispiel Fotos), Vektorgrafiken und 3D-Grafiken und Animationen
- Das Brennen oder Kopieren von CDs und DVDs
Als Hilfsmittel zur Prozessoptimierung wird eine besondere Art von Toolkits angeboten und mit Toolchain (englisch chain = „Kette“) bezeichnet – eine Menge interagierender, in ihrer Einsatzfolge vernetzter Werkzeuge zur Lösung eines Gesamtproblems mit einem durchgängigen Arbeitsfluss und zur Verbesserung der Wirksamkeit (Effektivität) und Wirtschaftlichkeit (Effizienz) des Problemlösungsprozesses.
Siehe auch
- Tool, ein einzelnes Werkzeug
- Integrierte Entwicklungsumgebung, eine Sammlung aufeinander abgestimmter Software-Entwicklungswerkzeuge
- Liste der Artikel, die „Toolkit“ enthalten
Einzelnachweise
- Toolbox, die und Toolkit, der oder das. In: Duden Rechtschreibung (abgerufen 11. April 2017).
- Lernen und Arbeiten in der informellen Wirtschaft auf giz.de
- Toolkit Meinungsfreiheit der Unesco
- Safer Internet Programm der Europäischen Kommission, YPRT Toolkit