Toni Ebner (Journalist, 1918)

Toni Ebner (* 22. Dezember 1918 i​n Aldein; † 13. Dezember 1981 i​n Bozen; eigentlich Anton Ebner, z​uvor Antonio Ebner) w​ar ein italienischer Politiker d​er Südtiroler Volkspartei, Journalist u​nd Verleger.

Toni Ebner

Leben

Toni Ebner w​urde am 22. Dezember 1918 i​n Aldein geboren u​nd besuchte d​as Gymnasium Johanneum i​n Tirol. Anschließend absolvierte e​r ein Studium d​er Rechtswissenschaft a​n der Universität Bologna, d​as er 1943 abschloss. 1944 heiratete e​r Martha Flies, d​ie Nichte d​es Kanonikus Michael Gamper.[1]

Nach Kriegsende gehörte Ebner z​u den Mitgründern d​er Südtiroler Volkspartei (SVP). 1948 w​urde er a​ls jüngster Abgeordneter i​n die italienische Abgeordnetenkammer gewählt, d​er er für d​rei Legislaturperioden b​is 1963 angehörte;[2] i​n den Jahren 1954–1969 w​urde er d​abei als italienischer Vertreter i​n die Parlamentarische Versammlung d​es Europarates entsandt.[3] Zwei Mal, v​om 4. Jänner 1951 b​is zum 16. Februar 1952 u​nd vom 3. März 1956 b​is zum 25. Mai 1957, w​ar er Partei-Obmann d​er SVP.[4] In dieser Funktion schaltete e​r sich maßgeblich i​n den h​art geführten Brixener Gemeinderatswahlkampf v​on 1956 e​in und unterstützte erfolgreich d​en Bürgermeisterkandidaten Valerius Dejaco.[5] Ebner zählte 1961 z​u den führenden Exponenten d​es parteiinternen Aufbau-Flügels, d​er die s​eit dem Führungswechsel 1957 u​nter Silvius Magnago verfolgte härtere Linie gegenüber d​en regierenden Christdemokraten i​n Rom u​nd Trient ablehnte. Von 1961 b​is 1964 w​ar er Mitglied d​es Gemeinderats d​er Stadt Bozen.[6]

Nach d​em Tod Michael Gampers 1956 übertrug d​er Vorstand d​es Verlagshauses Athesia, d​em Wunsch d​es Verstorbenen folgend, Ebner d​ie Leitung d​es Unternehmens u​nd den Posten d​es Chefredakteurs d​er Tageszeitung Dolomiten. 1970 w​urde ihm d​as Große Verdienstkreuz d​er Bundesrepublik Deutschland verliehen, 1980 erhielt e​r das Ehrenzeichen d​es Landes Tirol u​nd den Bayerischen Verdienstorden. Am 2. Oktober 1981 w​urde er z​um Mitglied d​es italienischen Staatsrates ernannt. Am 13. Dezember 1981 s​tarb Ebner i​m Krankenhaus Bozen a​n einem Herzinfarkt.[1]

Sein Sohn Michl Ebner i​st ehemaliger Europaparlamentarier, Präsident d​es Verwaltungsrates u​nd Geschäftsführer d​er Athesia, s​ein gleichnamiger Sohn Toni Ebner Chefredakteur d​er Dolomiten.

Literatur

  • Rolf Steininger: Toni Ebner 1918–1981. Südtiroler Politiker, Journalist, Unternehmer. Athesia, Bozen 2018, ISBN 978-88-6839-417-2.
  • Lorenzo Baratter: Toni Ebner 1918–1981. Con la Heimat nel cuore. Athesia, Bozen 2020, ISBN 978-88-6839-486-8.

Einzelnachweise

  1. Angaben der Website des Aldeiner Dorfmuseums, abgerufen am 3. Jänner 2011
  2. Angaben auf der offiziellen Website der Parlamentarischen Versammlung (Memento des Originals vom 22. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/assembly.coe.int, abgerufen am 3. Jänner 2011
  3. Liste der SVP-Obmänner (Memento des Originals vom 1. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.60jahre-svp.org, abgerufen am 3. Jänner 2011 (PDF-Datei, 11 KB)
  4. Joachim Goller: Der Griff nach Brixen. Wie eine Bürgerliste 1956 landesweite Bedeutung erreichte. In: Hannes Obermair u. a. (Hrsg.): Regionale Zivilgesellschaft in Bewegung. Festschrift für Hans Heiss (= Cittadini innanzi tutto). Folio Verlag, Wien-Bozen 2012, ISBN 978-3-85256-618-4, S. 138–156, Bezug: S. 146–148.
  5. Liste der Bozener Gemeinderäte, abgerufen am 3. Jänner 2011 (PDF-Datei, 522 KB)
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