Tombstone
Tombstone ist eine ehemalige „Boomtown“ im Süden Arizonas in den Vereinigten Staaten nahe der mexikanischen Grenze im Cochise County. Die Wüstenstadt liegt etwa 100 km südöstlich von Tucson an der Arizona State Route 80.
Tombstone | |
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Allen Street in Tombstone | |
Lage im County und in Arizona | |
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Basisdaten | |
Gründung: | 5. März 1879 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Arizona |
County: | Cochise County |
Koordinaten: | 31° 43′ N, 110° 4′ W |
Zeitzone: | Mountain Standard Time (UTC−7) |
Einwohner: | 1.308 (Stand: 2020) |
Fläche: | 11,1 km² (ca. 4 mi²) davon 11,1 km² (ca. 4 mi²) Land |
Höhe: | 1384 m |
Postleitzahl: | 85638 |
Vorwahl: | +1 520 |
FIPS: | 04-74400 |
GNIS-ID: | 0012590 |
Website: | www.cityoftombstoneaz.gov |
Bürgermeister: | Don Aiton |
Gräber auf dem Boot Hill |
Geschichte
Die Stadt wurde am 5. März 1879 von dem Geologen Edward Lawrence Schieffelin gegründet, der hier im Februar 1878[1] eine reiche Silberlagerstätte entdeckte.[2][3] Auch den Namen hat die Stadt von ihm erhalten, denn sein Freund und Scout Al Sieber sagte zu ihm, er würde dort nichts außer seinem eigenen Grabstein (engl. Tombstone) finden. Die Stadt zählte in ihren Glanzzeiten 15.000 Einwohner. Heute sind es noch 1600 Menschen, die hauptsächlich vom Tourismus leben. Im April wird jährlich mit einer Feier des Gründungstages gedacht.[4]
Tombstone war um 1880 Schauplatz verschiedener berühmter Schießereien, unter anderem der Schießerei am O. K. Corral mit den Earp-Brüdern und Doc Holliday am 26. Oktober 1881. Auf dem Friedhof Boot Hill finden sich die Gräber bekannter und unbekannterer Opfer jener Zeiten. Viele Städte des Frontier hatten einen Boot Hill. Dort wurde begraben, wer "mit den Stiefeln an" starb, also auf der Durchreise, bei Schießereien oder Lynchungen. Viele der Grabsteine mit berühmten Aufschriften sind jedoch Fälschungen, da man bereits früh das touristische Potential erkannte und der Geschichte etwas nachhalf.
Heute ist die Stadt eine Touristenattraktion mit verkehrsberuhigter Allen Street. Sie wirbt mit dem Slogan „The town too tough to die“ (Die Stadt, die zu hartnäckig ist, um zu sterben). Täglich wird unter Einsatz vieler Platzpatronen unter anderem auch die Schießerei von Wyatt Earp mit den Clantons und McLaurys nachgestellt. Historische und historisch nachgebaute Saloons vermitteln das Flair einer alten Westernstadt, die Schauplatz vieler Westernfilme wie zum Beispiel Faustrecht der Prärie war.
Sehenswürdigkeiten
1885 wurde in Tombstone eine Rosa banksiae gepflanzt, die inzwischen einen Stammumfang von 3,5 m hat und ein Laubdach, das 800 m2 überdeckt. Sie gilt als eines der größten und ältesten Rosenexemplare weltweit. Die Bewohner von Tombstone gaben ihr den Namen „Shady Lady“[5] in Anlehnung an den englischen Artnamen „Lady Bank's Rose“, da es unter ihrem Laubdach immer angenehm kühl bleibt.
Seit 1959 befindet sich in der Stadt der Tombstone Courthouse State Historic Park[6] im Rahmen eines Museums mit allen Stationen der damaligen Gerichtsbarkeit vom Sheriff-Office über Gerichtssäle und dem Gefängnistrakt bis zu den Galgen.
Tombstone als Typlokalität
Die Umgebung von Tombstone und die naheliegenden, gleichnamigen Tombstone Hills sind als metallreiche Erzlagerstätte ein bekanntes Fundgebiet für viele Mineralarten und ihre Varietäten. Insgesamt konnten hier bisher (Stand: 2013) rund 200 Minerale und Varietäten gefunden werden. Tombstone selbst gilt zudem für die Minerale Emmonsit und Kryptomelan als Typlokalität (erster Fundort) und der District Tombstone für die weiteren acht Minerale Backit, Dugganit, Fairbankit, Girdit, Khinit, Oboyerit, Schieffelinit und Winstanleyit.[7]
Literatur
- Wm. B. Shillingberg: Tombstone, A.T.: A History of Early Mining, Milling, and Mayhem. University of Oklahoma Press, Norman 2016, ISBN 978-0-8061-5399-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Jane Eppinga: Images of America, TOMBSTONE, Arcadia Publishing, 2003, ISBN 0-7385-2096-9, unter „Introduction“
- Historical Events of Tombstone, Arizona 1877, August 1 Prospector Edward Lawrence Schieffelin stakes his first mining claim in the area. He names it Tombstone. 1879, Mar 5 The townsite of Tombstone was plotted.
- Silver Skeletons by Oren Arnold "Whar you goin’, Ed?" Al Sieber asked his friend who was saddling a mule, one day in 1877. “Just out a ways, looking for stones,” Ed Schieffelin replied. “Don't you know this country's full of Indians? Only stone you'll find will be your tombstone.” But Ed rode out, alone. Next day his mule suddenly shied at something white. Ed dismounted. There on the hillside lay the skeletons of two men! Moreover, their outstretched arms touched a pile of silver nuggets. Excitedly Ed looked around, found the source of the ore, then rushed home to file his claim. In a few months he was a millionaire and a city of 15,000 people had sprung up there, wildest, toughest boom town in Western history. Its name? Remembering his friend's prophesy, Ed Schieffelin grinned to himself on that discovery day and said: “I'll name this place Tombstone.” Thus Tombstone, Arizona, and its newspaper The Epitaph, have become famous the world ’round.
Ed Schieffelin (2) had been told by the famed civilian scout, Al Sieber, that the only valuable rock he would find in the hills southeast of the San Pedro River would be his tombstone. As a result that was what Schiefflin decided to name his silver strike. - Events in Tombstone Foundersday April 2010
- Tombstone’s Shady Lady
- Tombstone Courthouse State Historic Park
- Mindat - Typlokalität Tombstone und Tombstone District (Fundortbeschreibung und Mineralliste)