Thorsten Wehner
Thorsten Wehner (* 16. August 1967 in Bergkamen, Westfalen) ist ein deutscher Politiker (SPD) und war von 2006 bis 2016 Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz.
Biografie
Wehner absolvierte 1987 sein Abitur und leistete anschließend Zivildienst. Von 1989 bis 1992 studierte er Physik an der Universität Dortmund. Von 1994 bis 1999 studierte er Mathematik mit Nebenfach Betriebswirtschaftslehre an der Fernuniversität in Hagen, brach das Studium aber vor Erlangen des Diploms ab.[1] Im selben Zeitraum arbeitete Wehner als Mitarbeiter des Landeskontrollverbandes e.V. in der Milchwirtschaft. Anschließend wurde er Wissenschaftlicher Assistent an der Fernuni Hagen. Von 2004 bis zu seiner Wahl in den Landtag 2006 war er freiberuflicher Dozent für Mathematik.[2]
Wehner ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Wehner ist Vorsitzender der Stiftung Europa-Haus Marienberg (Stand: 2015).
Politik
Wehner ist seit 1998 SPD-Mitglied. Ab 2002 war er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Wissen. 2003 wurde er Mitglied des geschäftsführenden SPD-Kreisvorstands Altenkirchen. Seit 2004 ist er Mitglied des Verbandsgemeinderats Wissen und Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion in Wissen. Vom 18. Mai 2006 bis 1. Dezember 2016 war Wehner Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag für den Wahlkreis Altenkirchen/Westerwald (Wahlkreis 2).[3] Er gehörte u. a. den Ausschüssen für Bildung und Jugend sowie für Landwirtschaft und Weinbau an. Außerdem war er Beauftragter für Gentechnik der SPD-Landtagsfraktion.
Kontroversen
Betrugsverdacht
Am 1. Februar 2016 hob der rheinland-pfälzische Landtag die politische Immunität des Abgeordneten Wehner auf und machte so den Weg frei für Ermittlungen wegen Betrugsvorwürfen in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Arbeiterwohlfahrt Kreisverbands Altenkirchen e. V.[4] Wehner stand zur Landtagswahl 2016 für seinen Wahlkreis wieder als SPD Direktkandidat zur Wahl, konnte jedoch seine Kandidatur aus rechtlichen Gründen nicht mehr zurückziehen. Möglich wäre, im Fall eines gewonnenen Mandats, allenfalls ein späterer Verzicht.[5]
Falsche Angaben im Lebenslauf
Am 11. November räumte er gegenüber der Rhein-Zeitung ein, dass er entgegen den Angaben im Handbuch des Landtags kein Diplom-Mathematiker sei, da er sein Studium abgebrochen habe.[1][6] Wehner kündigte an, sein Mandat niederzulegen, um Schaden von der rheinland-pfälzischen SPD und der SPD-Landtagsfraktion abzuwenden.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Oliver Riegen, Jens Albes (dpa): Druck auf SPD-Abgeordneten wächst. (Memento vom 16. November 2016 im Internet Archive) Pfälzischer Merkur, 15. November 2016.
- Ärger für SPD-Abgeordneten: Thorsten Wehners Diplom gibt es nicht. Rhein-Zeitung, 12. November 2016, abgerufen am 15. November 2016.
- Landtag Rheinland-Pfalz – Ausgeschiedene/Nachrücker. In: www.landtag.rlp.de. Landtag Rheinland-Pfalz, abgerufen am 7. Dezember 2016.
- Harald Kruse: Ermittlungen bei AWO Kreisverbänden im Raum Westerwald. 1. Folgemitteilung -2050 Js 38426/15. (Nicht mehr online verfügbar.) Staatsanwaltschaft Koblenz, 1. Februar 2016, archiviert vom Original am 13. Februar 2016; abgerufen am 15. November 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ermittlungen gegen SPD-Landtagsabgeordneten Wehner. dpa-Meldung bei Focus Online, 1. Februar 2016, abgerufen am 15. November 2016.
Möglicher Betrug bei AWO: Ermittlungen gegen SPD-Abgeordneten Wehner. SWR Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz, 1. Februar 2016, abgerufen am 15. November 2016. - Falscher Titel – SPD-Abgeordneter Wehner in der Kritik. Die Welt, 12. November 2016, abgerufen am 15. November 2016.
- Thorsten Wehner: Falscher Diplomtitel – SPD-Abgeordneter gibt Mandat ab - WELT. In: DIE WELT. Abgerufen am 7. Dezember 2016.