Thomas Rath (Fußballspieler)
Thomas Rath (* 26. Juli 1970 in Schwedt/Oder) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er spielte sowohl im DFV- als auch im DFB-Spielbetrieb in der höchsten Spielklasse und war DFV- und DFB-Nachwuchs-Nationalspieler.
Thomas Rath | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 26. Juli 1970 | |
Geburtsort | Schwedt/Oder, DDR | |
Position | Angriff, Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
–1987 | BSG Chemie PCK Schwedt | |
1987–1988 | FC Vorwärts Frankfurt | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1988–1991 | FC Vorwärts Frankfurt | 81 (22) |
1991–1992 | Hertha BSC | 28 (5) |
1992–1995 | Dynamo Dresden | 75 (6) |
1995–1997 | SC Freiburg | 36 (2) |
1997–2000 | VfB Leipzig | 3 (0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1988–1989 | DDR-Junioren | 4 (2) |
1991 | Deutschland U-21 | 2 (1) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Laufbahn als Fußballspieler
Nachwuchs
Rath kam 1987 als 17-Jähriger von der BSG Chemie PCK Schwedt zur Juniorenoberliga-Mannschaft des FC Vorwärts Frankfurt (Oder), dem Fußballschwerpunkt der DDR-Armeesportvereinigung Vorwärts. In der Saison 1987/88 wurde er aber auch bereits im Männerbereich eingesetzt, er absolvierte sieben Punktspiele mit der 2. Mannschaft des FCV in der zweitklassigen DDR-Liga. Anfang 1988 wurde Rath in den Kader der DDR-Nachwuchsnationalmannschaft aufgenommen. Nachdem er 1988 zwei U-18-Länderspiele bestritten hatte, gehörte er 1989 zum DDR-Aufgebot für die Junioren-Fußballweltmeisterschaft in Saudi-Arabien. Die DDR schied nach den drei Vorrundenspielen aus, Rath war in zwei Begegnungen als Mittelfeldspieler eingesetzt worden hatte sich mit zwei Toren auszeichnen können. 1989 wurde Rath in die Fußballolympiaauswahl der DDR berufen, mit der er mehrere Testspiele bestritt. Noch vor Beginn der Qualifikationsspiele für Olympia 1992 wurde die Mannschaft im Zuge der deutschen Wiedervereinigung zurückgezogen.
FC Vorwärts Frankfurt/O.
In den Spielzeiten 1988/89 und 1989/90 musste die 1. Mannschaft des FC Vorwärts nach dem Abstieg aus der DDR-Oberliga ebenfalls in der DDR-Liga spielen. In dieser Zeit bestritt der 1,90 m große Rath für die Frankfurter als nomineller Stürmer 59 Zweitligaspiele, in denen er 17 Tore erzielte. Nachdem der FCV 1990 die Rückkehr in die Oberliga geschafft hatte, gehörte Rath in der letzten Spielzeit der Oberliga 1990/91 zum Spielerstamm des FC Vorwärts, der sich noch während der Saison in den zivilen Frankfurter FC Viktoria umstrukturierte. Bereits am 1. Oberligaspieltag bestritt Rath das erste Erstligaspiel seiner Laufbahn. In der Begegnung FC Vorwärts – Hallescher FC (3:3) wurde er als linker Stürmer eingesetzt und erzielte schon nach 23 Minuten sein erstes Oberligator. Von den 26 Punktspielen der Saison absolvierte Rath 22 Partien als Linksaußen und wurde mit fünf Treffern bester Frankfurter Torschütze. Da der FC Viktoria in der Qualifikation für den DFB-Spielbetrieb nur die drittklassige Oberliga Nordost erreicht hatte, verließ Rath im Sommer 1991 Frankfurt.
2. und 1. Bundesliga
Zur Saison 1991/92 schloss er sich dem Berliner Zweitligisten Hertha BSC an. Auch bei den Berlinern gehörte Rath vom 1. Spieltag an zur Stammelf. Unter dem Ex-Jenaer Trainer Bernd Stange bestritt er 28 der 32 Punktspiele in der 2. Bundesliga, in denen er auf fünf Tore kam. Am 15. Oktober 1991 kam Rath im U-21-Länderspiel Deutschland – Marokko (2:0) noch einmal zu einem internationalen Einsatz. In der 42. Minute erzielte er das 1:0. Nach nur einer Spielzeit in Berlin wechselte Rath zur Saison 1992/93 zu Dynamo Dresden in die 1. Bundesliga. Dort blieb er für drei Spielzeiten, absolvierte hauptsächlich als Mittelfeldspieler 75 von 118 ausgetragenen Punktspielen und erzielte sechs Tore.
Rath führte Dynamo als Kapitän zum bisher letzten Erstligaspiel in der Vereinsgeschichte gegen Bayer Leverkusen (2:2) auf den Platz. Die Kapitänsbinde vermachte er dem Dresdner Fußballmuseum.[1]
Nach dem Abstieg von Dynamo Dresden wechselte Rath im Sommer 1995 zum SC Freiburg. Er war der erste Profi, für den Freiburg mehr als eine Million Euro Ablösesumme gezahlt hat.[2] Im zweiten Jahr war er dort nur noch Ersatzspieler, denn er bestritt lediglich zehn Begegnungen über die volle Spieldauer und stand auch nur 19-mal in der Startelf. In jeder der zwei Spielzeiten schoss er ein Tor.
Seine Karriere als Fußballprofi beschloss Rath in der Saison 1997/98 beim Zweitligisten VfB Leipzig, wo er zwischen dem 1. und 12. Spieltag noch zu drei Kurzzeiteinsätzen kam. Wegen eines Achillessehnenrisses im Alter von 27 Jahren, gefolgt von drei Operationen[2], wurde er Ende 1999 im Alter von 29 Jahren zum Sportinvaliden.
Privates
Rath lebt in Dresden-Niedersedlitz. Aufgrund dauernder Rückenbeschwerden ist er EU-Rentner.[2]
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3.
- Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-428-6.
- Uwe Nuttelmann (Hrsg.): DDR-Oberliga. 1962–1991. Eigenverlag, Jade 2007, ISBN 978-3-930814-33-6.
- DSFS: DDR-Chronik, Band 7, 1984/85–1988/89
Weblinks
- Thomas Rath in der Datenbank von fussballdaten.de
Einzelnachweise
- saechsische.de: Dynamos letzter Bundesliga-Kapitän brauchte Hilfe (26. Juli 2020), abgerufen am 16. Januar 2021
- Cornelius de Haas: Schlimmer als in Dresden. In: Sächsische Zeitung. 19. Oktober 2017 (online [abgerufen am 25. Oktober 2017]).