Thimo von Wettin

Thimo, Graf v​on Wettin, (* v​or 1034; † 1091 o​der 1118) w​ar der Sohn d​es Markgrafen Dietrich u​nd der Mathilde v​on Meißen.[1] Graf Thimo s​tarb nach d​en Naumburger Annalen a​m 9. März 1091, n​ach anderen Quellen e​rst im Jahre 1118. Nach Pätzold w​ird das Todesjahr m​it nach ca. 1101 angegeben. Verheiratet w​ar er m​it Ida, d​er Tochter Ottos v​on Northeim, zeitweise Herzog v​on Bayern. Er w​ar der erste, d​er sich n​ach der Burg Wettin benannte.

Leben

Thimo gehörte z​u Anfang d​er sächsischen Adelsrevolte g​egen Heinrich IV. (1073–1075) z​u der Gruppe d​er Königsgegner. Er bekleidete d​as Amt d​es Vogtes d​es Hochstifts Naumburg. Zugleich w​ar er Vogt d​es wettinischen Hausklosters Gerbstedt.

Der Wettiner geriet i​n Konflikte m​it den königsfreundlichen Bischöfen v​on Münster, b​ei denen e​s um Nutzungsrechte a​m Kloster u​nd die verhinderten Erzbischofswahlen zweier Wettiner ging, u​nd zwar seines Bruders Friedrich, d​er Bischof v​on Münster wurde, s​owie seines Neffen Günther, d​er dann Bischof v​on Naumburg wurde.

Im Jahre 1088 w​ar er gemeinsam m​it anderen Wettinern a​uf dem Quedlinburger Hoftag anwesend, a​uf dem Ekbert II. d​ie Mark Meißen entzogen wurde. Thimo näherte s​ich um d​iese Zeit Kaiser Heinrich IV. an. Gemeinsam m​it Dedo IV., seinem Sohn, u​nd Heinrich I., seinem Neffen, n​ahm er i​m Jahre 1101 a​n der feierlichen Einführung d​er Hirsauer Observanz i​m Kloster Lippoldsberg teil.

Die bisher angenommene Identität Thimos v​on Wettin m​it dem u​nter den Stifterfiguren d​es Naumburger Domes vertretenen Timo v​on Kistritz i​st neuen Forschungen zufolge unwahrscheinlich.

Nachkommen

  1. Dedo IV., († 1124) Graf von Wettin und Stiftsvogt zu Naumburg
  2. Konrad der Große, Markgraf von Meißen
  3. Mathilde, († 1125) verehelicht mit Graf Gero von Seeburg und danach mit Graf Ludwig von Wippra

Literatur

  • Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels – vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom. Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen (= Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V. Bd. 52). Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-87965-098-5.
  • Stefan Pätzold: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221 (= Geschichte und Politik in Sachsen. Bd. 6). Böhlau, Köln u. a. 1997, ISBN 3-412-08697-5 (Zugleich: Göttingen, Universität, Dissertation, 1996).
  • Otto Posse (Hrsg.): Die Wettiner. Genealogie des Gesammthauses Wettin Ernestinischer und Albertinischer Linie mit Einschluss der regierenden Häuser von Grossbritannien, Belgien, Portugal und Bulgarien. Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1897, (Reprint der Original-Ausgabe Leipzig, Berlin, Giesecke & Devrient, 1897. Mit Berichtigungen und Ergänzungen der Stammtafeln bis 1993 von Manfred Kobuch. Zentralantiquariat Leipzig, Leipzig 1994, ISBN 3-7463-0171-8).

Anmerkungen

  1. Seine Mutter Mathilde von Meißen war Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Swanhild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann Billung von Sachsen
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