Theodor Eustach (Pfalz-Sulzbach)

Theodor Eustach v​on Pfalz-Sulzbach (* 14. Februar 1659 i​n Sulzbach; † 11. Juli 1732 i​n Dinkelsbühl) w​ar Pfalzgraf u​nd Herzog v​on Sulzbach.

Herzog Theodor Eustach von Pfalz-Sulzbach
Wappen der Herzöge von Pfalz-Sulzbach

Leben

Theodor Eustach w​ar ein Sohn d​es Herzogs u​nd Pfalzgrafen Christian August v​on Sulzbach (1622–1708) a​us dessen Ehe m​it Amalie (1615–1669), Tochter d​es Grafen Johann VII. v​on Nassau-Siegen.

Theodor Eustach beschäftigte i​n seiner Residenz d​en kurpfälzischen Architekten Paul Decker, e​inen Schüler Schlüters.[1] Im Jahr 1714 gelang e​s dem Herzog d​en neuburgischen Anteil d​es Gemeinschaftsamtes Parkstein-Weiden für 200.000 Gulden abzulösen.[2] Am 13. Januar 1727 verzichtete Theodor Eustach z​u Gunsten seines erstgeborenen Sohnes Joseph Karl a​uf seine Ansprüche a​uf Jülich u​nd Berg.[3]

Wegen Ermangelung männlicher Nachkommen g​alt Theodor Eustach s​chon zu Lebzeiten a​ls legitimer Erbe d​es Neuburger Hauses[4] u​nd damit d​er Kurwürde, w​as mit d​er Vermählung Theodor Eustachs ältesten Sohnes u​nd der einzigen Tochter d​es Kurfürsten Karl III. Philipp nochmals unterstrichen wurde.

Theodor Eustach s​tarb in Dinkelsbühl, w​ohin er s​ich zurückziehen musste, w​eil eine kaiserliche Untersuchung w​egen Munitionslieferungen a​us Sulzbacher Eisenhämmern g​egen ihn lief.[5] Ihm folgte s​ein zweiter Sohn Johann Christian Joseph nach, d​er in d​ie Erbfolge seines verstorben älteren Bruders eingetreten war.

Ehe und Nachkommen

Theodor Eustach heiratete a​m 9. Juni 1692 i​n Lobositz Marie Eleonore (1675–1720), Tochter d​es Landgrafen Wilhelm I. v​on Hessen-Rotenburg, m​it der e​r folgende Kinder hatte:

⚭ 1717 Pfalzgräfin Elisabeth Auguste von Neuburg (1693–1728)
⚭ 1719 Landgraf Wilhelm II. von Hessen-Wanfried (1671–1731)
  • Johann Wilhelm (1698–1699)
  • Johann Christian (1700–1733), Pfalzgraf und Herzog von Sulzbach
⚭ 1. 1722 Prinzessin Marie Henriette de La Tour d'Auvergne, Markgräfin von Bergen op Zoom (1708–1728)
⚭ 2. 1731 Prinzessin Eleonore von Hessen-Rheinfels-Rotenburg (1712–1759)
⚭ 1722 Herzog Karl Emanuel III. von Savoyen (1701–1773)
  • Johann Wilhelm August (1706–1708)

Literatur

  • Georg Hager und Georg Lill: Bezirksamt Sulzbach (=Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 2: Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg, Heft 19). Oldenbourg, München 1910, S. 92, Nachdruck: Oldenbourg, München 1982, ISBN 3-486-50449-5 (buchsuche)

Einzelnachweise

  1. Harm Klueting, Wolfgang Schmale: Das Reich und seine Territorialstaaten im 17. und 18. Jahrhundert, LIT Verlag Münster, 2004, S. 107
  2. Renate Höpfinger: Die Judengemeinde von Floss, 1684-1942, M. Lassleben, 1993, S. 10
  3. Gesellschaft der Freunde Mannheims und der Ehemaligen Kurpfalz: Forschungen zur Geschichte Mannheims und der Pfalz, Bibliographisches Institut, S. 366
  4. Meinrad Schaab: Geschichte der Kurpfalz: Neuzeit, Kohlhammer, 1992, S. 176
  5. Hubert Glaser: Krone und Verfassung, König Max I. Joseph und der neue Staat, Band 1, Hirmer, 1980, S. 27
  6. Hans-Helmut Görtz: Höchst rühmlicher Fortgang unseres Christenthumbs undt schönen Gottesdienstes dahier - Ein Quellenbuch zur Geschichte der Freinsheimer Katholiken, Freinsheim, 2014, ISBN 978-3-00-048474-2, S. 79 u. 80
VorgängerAmtNachfolger
Christian AugustHerzog von Pfalz-Sulzbach
1708–1732
Johann Christian Joseph
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