The Complexity of Songs

The Complexity o​f Songs (en, de: Über d​ie Komplexität v​on Liedern) i​st ein i​m Jahre 1977 v​on dem Informatiker Donald Ervin Knuth veröffentlichter Fachartikel u​nd wissenschaftlicher Witz. Er analysiert d​arin die Länge v​on Liedern i​n Abhängigkeit v​om zu lernenden Text m​it den Methoden d​er Komplexitätstheorie. Der Artikel polemisiert z​udem eine angebliche Tendenz populärer Musik v​on komplexen Balladen h​in zu s​tark repetitiven Texten beziehungsweise Trivialität.[1] Die Erstveröffentlichung erfolgte 1977 i​n SIGACT News, 1984 w​urde der Artikel i​n den Communications o​f the ACM nachgedruckt.[2]

Zusammenfassung

Knuths Artikel eröffnet mit der Beobachtung, dass das Singen der meisten Lieder der Länge das Lernen von Text der Länge voraussetzt. Bei wachsender Liedzahl strapaziere diese Eigenschaft die Speicherkapazitäten des Gedächtnisses. Als ein einfaches Konzept zur effizienteren Verwaltung von Speicher führt er das Konzept des Refrains ein. In einem ersten Lemma beweist er mit einer elementaren Rechnung, dass dieses Konzept die benötigte Speicherkapazität um einen konstanten Faktor reduzieren kann.

Im direkten Anschluss analysiert er ein Konzept, das dieses Resultat weiter verbessert: Anhand des Liedes Echad Mi Yodea (he: אחד מי יודע, ji: ver ken zogn ver ken redn) beweist er die Existenz von Liedern mit asymptotischer Speicherkomplexität von .[A 1] Als konzeptuell vergleichbar nennt er das Lied Green Grow the Rushes, O,[3] (auch The Dilly Song) Alouette, Ist das nicht ein Schnitzelbank und weitere Lieder mit dieser Struktur. Als eine Verbesserung im Koeffizienten diskutiert er die Struktur des Liedes Old McDonald had a Farm ausführlich in einem Lemma.

In einer Untersuchung von Zählreimen anhand des Beispiels von 99 Bottles of Beer konstruiert er Lieder mit logarithmischem Speicherbedarf, also . Er betrachtet dafür das Schema mit den Versen . dabei setzt er

Dabei ist

ist die Verkettung von Strings und eine Einbettung der natürlichen Zahl in die englische Sprache. Aufgrund der logarithmischen Zahlendarstellung des Dezimalsystems lässt sich so eine Einbettung mit logarithmischem Speicheraufwand konstruieren. Offensichtlich haben dann die rekursiv erklärten Lieder mit , das leere Lied, und eine logarithmische Komplexität für große .

Dieses Resultat habe sich in allen Situationen, die eine Liedgeneration bei begrenztem Speicherplatz erfordern, als mehr als ausreichend bewährt. Eine nicht weiter optimierbare Struktur sieht er in dem Song That’s the Way (I Like It) der US-amerikanischen Band KC and the Sunshine Band. Die Entwicklung dieser Struktur sieht er durch die Notwendigkeit größerer Liedinstanzen bei minimalem Speicherplatz durch den Fortschritt moderner Drogentechnologie bedingt.[A 2] Er beweist in einem kurzen Argument dessen konstante Komplexität () und schließt sein Papier mit dem Hinweis auf das offene Problem des Studiums nichtdeterministischer Liedstrukturen. (siehe Aleatorik)

Rezeptionen

In einem Leserbrief an die ACM wies Kurt Eisemann (San Diego State University) auf eine bekannte Verbesserung der Komplexitätsabschätzung hin, indem die wie oben zu betrachten seien. Setzt man , habe man eine Verbesserung der von Knuth vorgeschlagenen Methode um . Eine Komplexität von könne man durch die Nutzung stiller Datenstrukturen erreichen.[4] Darrah Chavey griff Knuths Idee ernsthaft auf, um einen didaktischen Ansatz zur Erläuterung von Methoden der Informatik zu entwickeln.[5]

Anmerkungen

  1. Zur Notation siehe Landau-Symbol.
  2. Originalwortlaut: However, the advent of modern drugs has led to demands for still less memory space.

Einzelnachweise

  1. Steven Krantz: Mathematical Apocrypha Redux. 2005, ISBN 0-88385-554-2, S. 2, 3.
  2. Donald E. Knuth: The complexity of songs. (Memento des Originals vom 26. Dezember 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cs.utexas.edu (PDF) In: SIGACT News, Sommer 1977, S. 17–24.
    Reprint in Commun. ACM, 27, no. 4 (1984), S. 344–346, doi:10.1145/358027.358042
  3. Green Grow the Rushes, O (Wikisource)
  4. K. Eisemann, Letter: Further Results on The Complexity of Songs, Comm. ACM, 1985, 28(3), 235.
  5. Darrah Chavey: Songs and the analysis of algorithms. In: Proceedings of the twenty-seventh SIGCSE technical symposium on Computer science education (Philadelphia PA, United States: ACM, 1996), S. 4–8, doi:10.1145/236452.236475
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