Thüringer Denkmalschutzpreis
Der Thüringer Denkmalschutzpreis ist eine seit 1994 vom Freistaat Thüringen vergebene Auszeichnung für besondere Verdienste im Bereich der Denkmalpflege.
Preis
Mit dem Thüringischen Denkmalschutzpreis können Personen, Projekte und Einrichtungen ausgezeichnet werden, die sich in besonderem Maße für die Denkmalpflege eingesetzt haben. Federführend für die Preisverleihung ist die Thüringer Staatskanzlei. Mit dem Preis soll auf außergewöhnliche, über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehende Leistungen im Bereich der Denkmalpflege aufmerksam gemacht werden, die damit Vorbildwirkung für neue Projekte entfalten können.
Auszeichnungswürdig sind vorbildliche Leistungen zur Rettung und Erhaltung von Bau- und Kunstdenkmalen sowie von archäologischen Denkmalen in Thüringen, die überzeugende Verbreitung des Denkmalpflegegedankens in der Öffentlichkeit, hervorragende wissenschaftliche Leistungen zur Theorie und Praxis der Denkmalpflege sowie langjähriges herausragendes Wirken auf dem Gebiet der Bau- und Kunstdenkmalpflege sowie der archäologischen Denkmalpflege.
Die möglichen Preisträger werden von den Thüringer Denkmalschutzbehörden, dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie sonstigen Körperschaften und Verbänden, die der Denkmalpflege verbunden sind, vorgeschlagen. Kriterien für die Auswahl sind unter anderem das persönliche Engagement, die zeitgemäße Nutzung historischer Gebäude, Finanzierungsart und denkmalpflegerische Gesamtqualität sowie die Möglichkeit des barrierefreien Zugangs zu den sanierten Objekten.
Die Preisträger werden von einer Fachjury ausgewählt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 40.000 Euro dotiert, das vom Freistaat Thüringen und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen jeweils zur Hälfte bereitgestellt und auf alle Preisträger aufgeteilt wird.
Kategorien
Der Preis wird in mehreren Kategorien vergeben:
- Gruppenpreis
- Einzeldenkmale
- Archäologische Denkmalpflege
- Anerkennung
- technische Denkmale
- Denkmalensemble
Preisträger (Auswahl)
Unter anderem wurden die Eigentümer folgender Denkmale ausgezeichnet:
Einzeldenkmale
- Stadthaus Arnstadt, ehemalige Möller’sche Handschuhfabrik, 2014
- Dorfkirche Dobraschütz, 2014 (Gruppenpreis)
- Geschäftshaus am Markt 38, Ronneburg, 2013
- Bernhardhaus, Hermannsfeld, 2013
- Haus Schulenburg, Gera, 2012[1]
- Palais am Prinzenberg, Meiningen, 2011
- Weißgerberhaus Hütergasse 13, Erfurt, 2010
- Evangelische Pfarrkirche St. Johannis in Obergebra, 2010
- Gründerzeitvilla Eichenberg, Gera, 2010
- Schloss Todenwarth bei Fambach, 2008
- Schloss Nimritz, Nimritz, 2006
- Kirche St. Ulrich, Suhl-Heinrichs, 2006
- St. Trinitatis-Kirche, Herbsleben, 2005
- Villa Zoeth, Pößneck, 2004
- Rittergut Positz, Oppurg, 2004
- Wohn- und Geschäftshaus Lukas-Cranach-Straße 11, Gotha, 2003
- Wohn- und Geschäftshaus Brühl 6, Weimar, 2003
- Burg Bibra, 2002
Denkmalensembles
- Regierungsstraße 61/62, Erfurt, 2014
- Gut Bendeleben, Kyffhäuserkreis, 2012
- Wohnungsbauten im Wohngebiet „Bieblacher Hang“, Gera, 2011
- Hof Sickenberg, 2010[2]
- Brandsköppshaus mit Nebengebäuden, Hinternah, 2010
- Schlossensemble Ettersburg bei Weimar, 2009
- Ursulinenkloster, Erfurt, 2008
- Hauptmannviertel, Mühlhausen, 2006
- Kellergadenring der Kirchenburganlage Belrieth, 2005
- Bürgerhauskomplex Jüdengasse 16, Bad Langensalza, 2002
- Gartenstadtsiedlung „Am schmalen Rain“, Gotha, 2001
Technische Denkmale
- Turmwindmühle Immenrode, 2013 (Gruppenpreis)
- Apostelbrücke Niedergebra, 2013
- Stadtmühle Bad Blankenburg, 2012
- ehemaliges Umspannwerk Jena-Nord, 2011
- Galopprennbahn Boxberg, 2011
- Seidenweberei Schulenburg und Bessler in Gera/Zwötzen, 2008
- Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn, 2006
- Porzellanfabrik Wagner & Apel in Lippelsdorf, 2005
- historischer Wasserturm am Bahnhof Treffurt, Treffurt, 2004
- Zuckerfabrik Oldisleben, 2003
- Bockwindmühle Langenroda, 2002
Anerkennung
- Gemeinde Krölpa, Konzept „Kulturort Schloss Krölpa“, 2014
- Förderverein St. Trinitatis e. V. und Stadt Ruhla für die Sanierung der St. Trinitatis-Kirche in Ruhla, 2014
- Gemeinde Unterwellenborn für die Restaurierung und Wiederherstellung des Kulmturms, 2014
- Landkreis Saale-Orla-Kreis für die denkmalgerechte Sanierung und Wiederbelebung der Grundschule Ebersdorf, 2013
- Stadt Arnstadt für die Sanierung des Rathaus Arnstadt, 2012
- Stadt Leinefelde-Worbis, Stadtteil Beuren für die Rettung der Burg Scharfenstein vor weiterem Verfall, 2012
- Stadt Rudolstadt für die denkmalgerechte Sanierung und nachhaltige Nutzung des Schillerhauses, 2011
- Gemeinde Bendeleben, Instandsetzung und Sanierung der Orangerie, 2009
- Stadt Römhild, Sanierung der Friedhofskirche in Römhild, 2009
- Stadt Greußen, Sanierung des Rathaus Greußen, 2008
- Stadt Pößneck, Erhalt und Umnutzung der ehemaligen Bilke-Schule zur Stadtbibliothek, 2007
- Städtischer Eigenbetrieb Jena, Sanierung der Adolf-Reichwein-Gesamtschule, 2007
- Gemeinde Treben für die Erhaltung und Nutzung des Herrenhauses des Rittergutes, 2006
- Gemeinde Döschnitz für die Erhaltung und Nutzung des Wohnhauses der ehemaligen Brauerei, 2006
- Stadt Rudolstadt für die Erhaltung und Nutzung des Alten Rathauses, 2005
- Stadt Mühlhausen für die Erhaltung und Umnutzung der Jacobikirche zur Stadtbibliothek, 2005
- Stadt Jena für die Erhaltung des spätmittelalterlichen Gebäudekomplexes Markt 16 (Jena), 2003
- Stadt Weißensee für die Sanierung und denkmalgerechte Nutzung des Rathaus Weißensee, 2003
- Stadt Dornburg für den Erwerb und Erhaltung von Nebengebäuden des Rokokoschlosses Dornburg, 2002
Weblinks
- offizielle Webseite. Preise: Thüringischer Denkmalschutzpreis. In: Thüringer Staatskanzlei. Abgerufen am 20. Mai 2020.
Einzelnachweise
- Gesamtkunstwerk von Weltrang, Thueringer-Allgemeine.de, aufgerufen am 11. April 2013
- Hof Sickenberg - Auszeichnungen. Abgerufen am 20. Mai 2020.