Tetsuo: The Iron Man
Tetsuo: The Iron Man (jap. 鉄男, dt. „der Eisenmann“) ist ein japanischer Cyberpunk-Film von Shin’ya Tsukamoto aus dem Jahr 1989. Da der Film Elemente von Cyberpunk und Body Horror miteinander verbindet, wird er oft gemeinsam mit dem Animefilm Akira genannt, der fast zeitgleich erschien.[2]
Film | |
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Titel | Tetsuo: The Iron Man |
Originaltitel | Tetsuo |
Produktionsland | Japan |
Originalsprache | Japanisch |
Erscheinungsjahr | 1989 |
Länge | 67 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16[1] |
Stab | |
Regie | Shin’ya Tsukamoto |
Drehbuch | Shin’ya Tsukamoto |
Produktion | Shin’ya Tsukamoto |
Musik | Chu Ishikawa |
Kamera | Shin’ya Tsukamoto, Kei Fujiwara |
Schnitt | Shin’ya Tsukamoto |
Besetzung | |
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Handlung
Der Film beginnt mit einem Mann (Metall-Fetischist), der sich auf einem alten Industriegelände ein Stück Metall in den Körper implantiert. Dies geht jedoch schief, die Wunde wird von Maden befallen. Der Mann dreht durch und läuft wild durch die Gegend, bis er von einem Auto angefahren wird.
Ein Büroangestellter entdeckt morgens beim Rasieren ein Stück Metall in seiner Wange. Anschließend geht er zur Arbeit, wird jedoch auf dem Weg dorthin von einer Frau angegriffen, deren Hand aus Metall und Schläuchen besteht. Im Laufe der nächsten Stunden mutiert der Angestellte immer mehr zu einem Maschinenwesen. In einer grotesken Traumszene wächst ihm ein riesiger, sich drehender Metallpenis.
Traum-, Real- und Jagdszenen wechseln sich ab, bis er schließlich, komplett verwandelt, auf den Metall-Fetischisten trifft. Die beiden duellieren sich und verschmelzen anschließend. Gemeinsam wollen sie nun die Welt in eine Welt aus Metall und Rost verwandeln.
Machart
Tetsuo – Iron Man ist ein japanischer Experimentalfilm, der in stilisiertem, kontrastreichen Schwarzweiß auf 16mm gedreht wurde. Der Film enthält fast keine Dialoge, die Protagonisten bleiben namenlos. Der gesamte Film ist mit Industrialmusik von Chu Ishikawa durchsetzt, der sich von Einstürzende Neubauten und DAF inspirieren ließ. Die Kameraführung ist hektisch. Hauptdrehort war die Wohnung von Kei Fujiwara, wo der Film innerhalb von vier Monaten abgedreht wurde. Bei der Nachbearbeitung fiel dem Regisseur jedoch auf, dass ihm noch Szenen fehlten und so kam es zu einem 18-monatigen Nachdreh.[3]
Inspiriert wurde Shin’ya Tsukamoto bei seinem dritten Film durch die frühen Werke von David Cronenberg und dessen Mutation des Fleisches, wie sie in Die Fliege oder Videodrome dargestellt wird. Der Film erhielt zwei Fortsetzungen Tetsuo II: Body Hammer (1992) und Tetsuo: The Bullet Man (2010).[3]
Rezeption
Seine Premiere feierte der Film 1989 beim FantaFestival in Rom, wo er als bester Film ausgezeichnet wurde.[3]
Weblinks
- Tetsuo: The Iron Man in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Tetsuo: The Iron Man. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Mai 2005 (PDF; Prüfnummer: 102 582 DVD).
- New Flesh Cinema: Japanese Cyberpunk-Body Horror and Cinema as Catharsis in the Age of Technology as Catharsis in the Age of Technology von Sarah Henry (engl.) University of Arkansas, Fayetteville, abgerufen am 23. Mai 2021.
- Carsten Henkelmann: Review. Sense of View, 21. Januar 1999, abgerufen am 5. März 2014.