Terykony

Terykony (internationaler englischsprachiger Titel Boney Piles) ist ein Dokumentarfilm von Taras Tomenko, der im Februar 2022 bei der Berlinale seine Premiere feierte.

Film
Originaltitel Terykony (ТЕРИКОНИ)
Produktionsland Ukraine
Originalsprache Ukrainisch, Russisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 80 Minuten
Stab
Regie Taras Tomenko
Drehbuch Taras Tomenko
Produktion Volodymyr Filippov,
Alla Ovsyannikova,
Andriy Suyarko,
Oleksandr Kovalenko
Musik Alla Sahajkewytsch
Kamera Misha Lubarsky
Schnitt Viktor Malyarenko

Inhalt

Eine der titelgebenden Bergbauhalden („Terykony“ = Haufen) in der Stadt Torezk

Nastya lebt in der Ukraine und war gerade einmal sechs Jahre alt, als eine von russischen Terroristen am Silvesterabend abgefeuerte Rakete ihr Leben für immer veränderte. Wie die Mehrheit der Einwohner von Torezk wurde sie in eine Familie von Bergarbeitern hineingeboren. Die kleine Bergbaugemeinde 82 km nördlich von Donezk wurde 2014 von den vereinten russisch-separatistischen Kräften befreit und befand sich in der „Grauen Zone“ entlang der Angriffslinie. Fast täglich geriet die Gemeinde unter Beschuss.

Ein paar Jahre später begleitet sie der Regisseur auf ihren Streifzügen durch ein vom Krieg versehrtes Land.

Produktion

Filmstab und Drehort

Der ukrainische Regisseur Taras Tomenko

Regie führte Taras Tomenko, der auch das Drehbuch schrieb. Er studierte an der Nationalen Universität für Theater, Film und Fernsehen in Kiew und an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität. Sein Kurzfilm Tyr wurde 2001 bei der Berlinale in der Sektion Panorama ausgezeichnet.

Der Donbass, wo sich auch Torezk befindet, war mit seinen 6,5 Millionen Einwohnern einst das größte Industriezentrum der Ukraine und zugleich wichtiger Kohleproduzent. 200 Jahre lang wurden hier rund 15 Milliarden Tonnen des fossilen Brennstoffes abgebaut. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden viele Bergwerke unrentabel und daher stillgelegt. Seit dem Ausbruch des Konflikts zwischen der Ukraine und den von Russland unterstützten Separatisten im Jahr 2014 ruht die Arbeit in etlichen Minen. Stillgelegte Kohlebergwerke drohen das Grundwasser zu verseuchen und machen den Donbass zunehmend unbewohnbar.[1] Auch durch den radioaktiven Restmüll droht dem Kriegsgebiet in der Ostukraine eine ökologische Katastrophe.[2]

Bei den titelgebenden „Terykony“ (ukr. für „Haufen“) handelt es sich um Bergbauhalden, die unverwechselbar typisch für die Gegend sind.

Filmmusik und Veröffentlichung

Die Filmmusik komponierte die Ukrainerin Alla Sahajkewytsch. Sie ist auch als Performancekünstlerin, Organisatorin elektroakustischer Musikprojekte und Musikwissenschaftlerin tätig.

Die Premiere erfolgte am 15. Februar 2022 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin, wo er in der Sektion Generation gezeigt wurde.[3]

Auszeichnungen

Internationale Filmfestspiele Berlin 2022

  • Nominierung im Wettbewerb Generation Kplus
  • Nominierung für den Berlinale-Dokumentarfilmpreis[4][5]

Einzelnachweise

  1. Guillaume Ptak: Umweltkatastrophe im Kriegsgebiet der Ukraine. In: Deutsche Welle, 21. Dezember 2021.
  2. Dmitri Durnjew und Stefan Scholl: Der Donbass wird unbewohnbar. In: Frankfurter Rundschau, 15. Dezember 2018.
  3. Let‘s Dance. In: berlinale.de, 14. Januar 2022.
  4. Programmpräsentation 19.01.2022. In: berlinale.de. Abgerufen am 19. Januar 2022. (PDF)
  5. Berlinale Dokumentarfilmpreis. In: berlinale.de. Abgerufen am 2. Februar 2022.
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