Telit
Telit Communications PLC ist ein Unternehmen, das weltweit Drahtlos-Lösungen für den Einsatz von sogenannter Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) anbietet. Das Unternehmen ist am AIM gelistet (Ticker: TCM). Es bietet sowohl Mobilfunk-[4], als auch Short-Range-RF-[5] und GNSS-Module[6] sowie Managed und Value Added Services in Bereichen wie Application Enablement und Connectivity für Mobilfunknetze und Internet/Cloud. Die Geschäftseinheit Telit Automotive Solutions beliefert Automobilhersteller und Tier-One-Lieferanten aus dem Automotive-Bereich mit Produkten und Services; die Geschäftseinheit Telit GNSS Solutions deckt den M2M-Sektor mit Geopositionierungsprodukte ab.
| Telit Wireless Solutions | |
|---|---|
 Logo | |
| Rechtsform | Marke der Telit Communications PLC (AIM: TCM) |
| Gründung | 1986 |
| Sitz | Hauptsitz: London, Großbritannien Regionale Niederlassungen: EU (Triest, Italien), (Hamburg, Deutschland) Nordamerika (Raleigh, NC, USA) Lateinamerika (São Paulo, Brasilien) APAC (Seoul, Korea) MEA (Tel Aviv, Israel) |
| Leitung | Paolo Dal Pino, Executive Chairman[1] |
| Mitarbeiterzahl | > 1000 (2017)[2] |
| Umsatz | 375 Mio. USD (2017)[3] |
| Branche | Machine-to-Machine-Kommunikation Telekommunikation |
| Website | www.telit.com |
Telit hat seine Unternehmenszentrale in London und verfügt über regionale Hauptniederlassungen in Triest, Raleigh (North Carolina), São Paulo, Tel Aviv und Seoul. Das Unternehmen besitzt darüber hinaus ein weit verzweigtes Netz von Vertriebsbüros in Australien, Brasilien, China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Indien, Israel, Italien, Korea, Russland, Spanien, Südafrika, Taiwan, der Türkei und den USA.
Unternehmensgeschichte
Anfänge
Das 1986 als Telital und Telital Automotive gegründete Unternehmen bot als Ingenieurbüro zunächst multinationalen Telekommunikationsunternehmen Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen an. Seit 1997 erfolgen Herstellung und Vermarktung der Produkte unter dem Markennamen Telit. 1998 brachte Telit sein erstes M2M-Modul mit dem Namen Datablock auf den Markt. Von 1997 an wurden in großem Umfang Handys und anderen Geräten für die mobile Kommunikation an Endanwender oder Netzbetreiber weltweit ausgeliefert. Dazu gehört beispielsweise das erste Globalstar-Satellitenhandy.
Übernahmen
2003 wurde das Unternehmen von Oozi Cats übernommen. Seither stellt Telit ausschließlich Module für Machine-to-Machine-Kommunikation her. Dazu gehören Mobilfunk- und Short-Range-Module sowie Produkte zur Positionsbestimmung.
Im März 2011 übernahm Telit die M2M-Modul-Sparte von Motorola Solutions.[7] Der konsolidierte Pro-forma-Umsatz des Unternehmens inklusive der Neuerwerbung lag zum 31. Dezember 2010 bei ca. 180 Mio. USD. Das Unternehmen hat 2011 zudem GlobalConect Ltd. und Navman Wireless OEM Solutions akquiriert. Dank letzterem konnte Telit sein Portfolio im Bereich GNSS deutlich ausbauen.[8]
Im Juli 2012 gründete das Unternehmen den neuen Geschäftsbereich m2mAIR.[9] Über m2mAIR bietet Telit Services sowie Connectivity an.[10] Anfang 2013 übernahm Telit CrossBridge Solutions und erweiterte damit den Geschäftsbereich m2mAIR um ein Angebot für kleine und mittelständische Unternehmen in den USA.
Im September 2013 akquirierte Telit ILS Technology, eine US-Firma im Bereich Cloud und Application Enablement Plattformen (AEP).
Heute entwickelt, produziert und vertreibt Telit nicht nur M2M-Module für alle relevanten Drahtlos-Technologien, sondern über den Geschäftsbereich m2mAIR auch Managed und Value Added Services in Bereichen wie Application Enablement und Connectivity für Mobilfunknetze sowie Internet/Cloud. Zu den angebotenen Drahtlos-Technologien zählen Mobilfunk-Module wie GSM/GPRS-, EDGE, UMTS/WEDGE/HSPA+- und CDMA/Ev-Do-M2M-Module, Produkte für Short-Range-Technologien wie Wi-Fi-, ZigBee-, Short Range RF- (proprietäre und Point-to-Point-Netzwerke für unlizenzierte Frequenzbänder), Wireless MBus- sowie GNSS-Module (GPS und GLONASS).
2014 übernahm Telit das ATOP-Geschäft (Automotive Telematics On-board Unit Platform) der niederländischen NXP Semiconductors und gründete damit einen eigenständigen Automotive-Unternehmensbereich.[11] ATOP ist eine Lösung, die sich speziell an Automobilhersteller richtet. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, eCall oder ähnliche Funktionalitäten in einem einzigen, kompakten Paket zu implementieren.
Fusionsgespräche mit u-blox
Am 20. November 2020 veröffentlichte Telit eine Medienmitteilung, in der sie die Öffentlichkeit über Fusionsgespräche mit dem Schweizer Konkurrenten u-blox informierte. Der Vorschlag von u-blox sah vor, dass die Telit-Aktionäre 2,50 £ pro Telit-Aktie erhalten und im kombinierten Unternehmen einen Anteil von 53 % der Aktien halten würden.[12] Zuvor hatte Telit am 3. November 2020 bereits über Übernahmegespräche mit der kalifornischen Firma Lantronix, sowie dem britischen Hedgefonds "DBAY Advisors Ltd." informiert.[13] Am 7. Dezember teilte Telit in einer weiteren Pressemitteilung mit, dass am 4. Dezember um 7 Uhr Morgens (GMT) ein konkretes Angebot von DBAY zu 1,90 £ eingegangen sei. Um 11:06 (GMT) des gleichen Tages kaufte der Hedgefonds schließlich 471.516 Telit-Aktien. Der höchste gezahlte Preis lag bei 1.948 £ pro Aktie. Jedes nachfolgende Angebot müsste nach britischem Recht nun über diesem Preis liegen. Telit kommentierte den Preis von 1.948 £ dahingehend, dass der Wert ihrer Firma höher läge. In derselben Pressemitteilung wurde grundsätzliches Interesse an einer Fusion mit u-blox kommuniziert.[14] Am 7. Januar 2021 teilte Telit schließlich mit, dass sie die Gespräche mit u-blox einseitig beendet haben, mit der Begründung, dass man sich bei den Preisverhandlungen nicht einig geworden sei.[15]
Forschung und Entwicklung (F&E)
Telit besitzt mehrere eigene Forschungs- und Entwicklungszentren weltweit:
Das F&E-Zentrum im italienischen Triest ist die Haupteinrichtung für die technische Planung, das Design und die Entwicklung. Der Standort ist außerdem der Hauptsitz für die globale F&E-Tätigkeit bei Telit und konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von GSM-, GPRS-, EDGE- und GPS-Technologien.
Das F&E-Zentrum auf Sardinien ist das primäre Kompetenzzentrum für andere Wireless-Technologien und Spezialprojekte und entwickelt unter anderem hauptsächlich Technologien zur drahtlosen Short-Range-Kommunikation und Satellitenübertragung.
Telits F&E-Zentrum in Seoul ist der Hauptentwicklungsstandort für die CDMA-, WCDMA- und UMTS-Projekte des Unternehmens. Darüber hinaus fungiert es auch als Telits Kompetenzzentrum für spezifische Automotive-Produkte und robuste Designtechnologien.
Ein weiteres F&E-Zentrum befindet sich in Tel Aviv, es unterstützt die anderen Zentren bei der Entwicklung sämtlicher Mobilfunktechnologien.
Drei weiteres F&E-Zentren befindet sich in den USA: Das F&E-Zentrum in Kalifornien ist die Haupteinrichtung für die Entwicklung von GPS/Glonass-Modulen. In Chicago entwickelt das Unternehmen seine Produkte für den Geschäftsbereich m2mAIR Nord Amerika und in Boca Raton die Produkte für seine Cloud/Internet-Services und die Application Enablement Plattform.
Die neusten F&E-Zentren befindet sich in Caen (Frankreich) und Leuven (Belgien): Aufgeteilt auf zwei Einrichtungen arbeiten hier über 30 Ingenieure an der Forschung und Entwicklung für den Automotive-Bereich von Telit.
Weblinks
- Unternehmenswebsite: Telit Wireless Solutions
- Proactive Investors: Company Profile
Einzelnachweise
- telit.com: Board of Directors
- telit.com Telit Annual Report 2017, S. 6
- telit.com: Telit Annual Report 2017, S. 8
- New Telit 3G Module to Accelerate Market’s Move to Higher Speeds - See more at: http://m2mworldnews.com/2013/09/09/56399-new-telit-3g-module-to-accelerate-markets-move-to-higher-speeds/#sthash.Op1nbMtC.dpuf
- Telit: Short-Range-Lösungen für Landwirtschaft, Wind- und Solaranlagen
- Exakte Position auch in schwieriger Umgebung
- Telit and Motorola M2M Deal Final
- Telit kauft GPS-Chiphersteller Navman Wireless
- m2mAIR (Memento des Originals vom 4. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bezahlbarer M2M-Service auch für Mittelständler
- Telit übernimmt Telematikplattform ATOP und gründet Automotive-Unternehmensbereich
- Pressemitteilung vom 20. November 2020. Abgerufen am 3. Februar 2021 (englisch).
- Pressemitteilung vom 3. November 2020. Abgerufen am 3. Februar 2021 (englisch).
- Pressemitteilung vom 7. Dezember 2020. Abgerufen am 3. Februar 2021 (englisch).
- Pressemitteilung vom 7. Januar 2021. Abgerufen am 3. Februar 2021 (englisch).
