Tatort: Gier
Gier ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort, der erstmals am 7. Juni 2015 ausgestrahlt wurde. Es ist die 950. Folge der Reihe, der 36. Fall des österreichischen Ermittlers Moritz Eisner und der zwölfte Fall des Ermittlerteams Eisner/Fellner.
Episode der Reihe Tatort | |
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Originaltitel | Gier |
Produktionsland | Österreich |
Originalsprache | Deutsch |
Produktions- unternehmen |
e&a film[1] im Auftrag des ORF |
Länge | 88 Minuten |
Episode | 950 (Liste) |
Stab | |
Regie | Robert Dornhelm |
Drehbuch | Verena Kurth |
Produktion | Markus Pauser, Erich Schindlecker |
Musik | Tommy Schobel |
Kamera | Walter Kindler, Erwin Lanzensberger |
Schnitt | Ingrid Koller |
Erstausstrahlung | 7. Juni 2015 auf Das Erste |
Besetzung | |
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Handlung
Die junge Laborantin Roswita Mader verletzt sich bei einem Unfall mit Flusssäure in einer Chemiefabrik tödlich. Ihr mangelhaft verarbeiteter Chemikalienschutzanzug ist schuld. Da sie das Patenkind des Sektionschefs Ernst Rauter war, werden seine Mitarbeiter Moritz Eisner und Bibi Fellner mit dem Fall betraut. Der Wendler-Konzern, dem die Firma angehört, steht im Besitz von Peter Wendler, der aber aufgrund von sexueller Belästigung an seiner Ehefrau, Sabrina Wendler, im Gefängnis sitzt. Diese pflegt eine Affäre mit dem befreundeten Anwalt Dr. Viktor Perschawa. Eisner und Fellner können währenddessen dem aufgebrachten Helmut Mader nicht versprechen, eine bestimmte Person für den Tod seiner schwangeren Frau Roswita verantwortlich zu machen. Eisner und Fellner finden heraus, dass sie vermutlich Opfer eines undichten Schutzanzuges wurde. Der Hausangestellte Gupta Kumar beobachtet Sabrina Wendler dabei, wie sie Liebhaber Viktor Perschawa im Spaß mit ihrer Waffe bedroht. Das veranlasst diesen ihr zu erklären, dass er sich für den Tod von Roswita Mader verantwortlich fühle, was allerdings nicht Sabrina Wendlers Auffassung entspricht. Sie seien ohnehin schon zu weit gegangen und Perschawa brauche einen Neuanfang, womit er meint, den Wendler-Konzern verkaufen zu wollen, wogegen aber Sabrina Wendler ist.
Perschawa besucht Peter Wendler im Gefängnis, wobei sich beide sehr nah kommen, kurz darauf wird Perschawa in seinem Büro tot aufgefunden. Am Tatort finden Eisner und Fellner einen Knopf einer Jacke, die dem Täter gehören dürfte. Fellner erfährt von Perschawas Sekretärin Schneider, dass auch Sabrina Wendler einen Schlüssel zu Perschawas Büro hatte. Sie schließt daraus, dass diese die Täterin sein könnte. Eisner und Fellner kontrollieren in Sabrina Wendlers Villa die Waffe, die sich in der zugehörigen Box befindet und teilen ihr die Todesnachricht mit. Eisner verhört Peter Wendler in der Justizanstalt und stellt dabei fest, dass dieser recht clever ist. Eisner und Fellner machen Sabrina Wendler als Täterin fest, lassen ihre Villa durchsuchen und sie abführen. Sabrina Wendler wird von Eisner und Fellner aggressiv verhört. Zwischenzeitlich werden die Fingerabdrücke von Sekretärin Schneider und Gupta Kumar aufgenommen. Obwohl Sabrina Wendler in Untersuchungshaft bleibt, ist Fellner nicht zufrieden. Am Ufer des Donaukanals besprechen sich Eisner und Fellner und stellen Unstimmigkeiten fest, die immer mehr die Sekretärin Schneider belasten. Sie sprechen Schneider auf ihre Tat an: Sie gibt diese zu, der am Tatort gefundene Knopf gehört auch zu ihrer Jacke. Schneider tötete Perschawa, da er den Wendler-Konzern verkaufen wollte und sie dies nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte, schließlich arbeite sie seit Jahrzehnten für den Familienkonzern. Gupta Kumar sei ihr Komplize gewesen, der ihr die Waffe von Sabrina Wendler brachte, dieser sei nun untergetaucht und mit Geld von dem inzwischen entlassenen Peter Wendler versorgt.
Sabrina Wendler wird aufgrund ihrer erwiesenen Unschuld entlassen und kehrt in ihre Villa zurück, wo Peter Wendler sie erwartet und mit seiner Krawatte erwürgt.
Wendler erscheint auf der Beerdigung von Roswita Mader und wirft einen Blumenstrauß auf den Sarg, der mit der Tatwaffe (seiner Krawatte) zusammengebunden ist. Er spricht Helmut Mader sein Beileid aus und sagt ihm, er hoffe, ein wenig für Gerechtigkeit gesorgt zu haben. Damit spielt er auf die Ermordung seiner Frau an (diese hatte unterschrieben, mit der Lieferung undichter Schutzanzüge für ihre Firma einverstanden zu sein, weshalb Roswita Mader starb). Peter Wendler geht auf Eisner und Fellner zu und sagt, er sei soweit, seine Frau sei zuhause, werde aber nicht weglaufen. Eisner und Fellner verstehen, was er meint, und führen Peter Wendler ab.
Hintergrund
Der Film wurde vom 28. April 2014 bis zum 24. Mai 2014 in Wien und Niederösterreich gedreht.[2]
Rezeption
Einschaltquoten
Die Erstausstrahlung von Gier am 7. Juni 2015 wurde in Deutschland von 8,18 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 26,0 % für Das Erste.[3]
Kritiken
„In der aktuellen Folge 'Gier' […] bleiben die Fernsehermittler nun unter ihrem Niveau. Der böse Witz wirkt bemüht, die Chemieindustrie fungiert als billige Kulisse.“
„Die Episoden vom ORF waren jahrelang eine Zier des Formats, mit ihren anspruchsvollen Geschichten und profilierten Kommissaren. […] Die vergangenen Folgen waren dann eher zäh, aber verlässlich skurril […] Die Folge 'Gier' allerdings […] ist von Odenthalscher Fadheit.“
Weblinks
- Tatort: Gier in der Internet Movie Database (englisch)
- Tatort: Gier bei filmportal.de
- Gier auf den Internetseiten der ARD
- Gier bei Tatort-Fans.de
Einzelnachweise
- Tatort - Gier. e&a film GmbH, abgerufen am 3. Juni 2021.
- Tatort: Gier bei crew united
- Manuel Weis: Primetime-Check: Sonntag, 7. Juni 2015. Quotenmeter.de, 8. Juni 2015, abgerufen am 8. Juni 2015.
- Christian Buß: Wien-„Tatort“ über Säureunfall. Ätzend, dieser Chemie-Krimi. Spiegel Online, 5. Juni 2015, abgerufen am 5. Juni 2015: „Das ist alles sehr unübersichtlich, und die Verantwortlichen geben sich die meiste Zeit wenig Mühe, es übersichtlicher zu machen.“
- Holger Gertz: Aller Schmäh verdampft. In: Medien. Süddeutsche Zeitung, 7. Juni 2015, abgerufen am 7. Juni 2015.
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