Taksim-Stadion
Das Taksim-Stadion (türkisch Taksim Stadyumu) am Taksim-Platz in Istanbul war das erste Fußballstadion des Stadtteils Beyoğlu. Es war Spielstätte und zugleich Heimstadion mehrerer Istanbuler Fußballvereine, wie Beşiktaş Istanbul, Galatasaray Istanbul und Fenerbahçe Istanbul.
Taksim-Stadion | ||
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Das Taksim-Stadion am 26. Oktober 1923 während des ersten Spiels der türkischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Gegner war Rumänien. | ||
Daten | ||
Ort | Istanbul, Türkei | |
Koordinaten | 41° 2′ 18,5″ N, 28° 59′ 12,5″ O | |
Eigentümer | Sanayi ve Ticaret Şirket-i Milliye-i Osmaniye | |
Baubeginn | 1921 | |
Eröffnung | 1921 | |
Renovierungen | 1923 | |
Erweiterungen | 1923 | |
Abriss | 1940 | |
Oberfläche | Naturrasen | |
Kosten | Heute umgerechnet ca. 263.000 TL[1] | |
Kapazität | 8.000 Plätze[1] | |
Spielfläche | 90 × 45 m | |
Heimspielbetrieb | ||
Veranstaltungen | ||
Lage | ||
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Geschichte
Ursprünglich stand an der Stelle eine um 1780 errichtete Kaserne der Artillerietruppe Topçu der osmanischen Armee. Nach einem Großbrand wurde diese 1806 als Topçu-Kaserne bzw. Halil-Pascha-Topçu-Kaserne (türkisch Taksim Kışlası oder Halil Paşa Topçu Kışlası) neu erbaut. Diese wurde 1903 nach einem Putsch türkischer Militärs schwer beschädigt und verlor danach ihre militärische Bedeutung. Der türkische Staat verkaufte das gesamte Areal der Kaserne 1913 an das türkische Industrie- und Handelsunternehmen Sanayi ve Ticaret Şirket-i Milliye-i Osmaniye.[3]
Später wurde der Kaserneninnenhof in ein Fußballfeld umgewandelt und diente Fußballvereinen wie Beşiktaş Istanbul, Galatasaray Istanbul und Fenerbahçe Istanbul als Spielfeld. Der umgestaltete Kasernenhof wurde in jener Zeit auch für Theateraufführungen genutzt. Nach dem Ersten Weltkrieg quartierten sich die in Istanbul stationierten französischen Truppen sowie senegalesische Soldaten aus den französischen Kolonialgebieten in der Topçu-Kaserne ein und nutzen den Innenhof ebenfalls als Spielfeld. Nach deren Abzug wurde der Innenhof zum Fußballstadion ausgebaut.[4]
Die Spielfläche des ehemaligen Kasernenhofes wurde 1921 offiziell in Taksim-Stadion umbenannt. Das erste offizielle Spiel der türkischen Fußball-Nationalmannschaft erfolgte am 26. Oktober 1923 als Freundschaftsspiel gegen Rumänien und endete mit einem 2:2-Unentschieden. Es war das erste Spiel der neu gegründeten türkischen Republik.[5] Die Tore für die türkische Mannschaft schoss der Nationalspieler Zeki Rıza Sporel, der ebenso am 17. Juni 1924 beim Spiel gegen Finnland den 4:2-Sieg für die Türkei erzielte.[6]
Der Bau war auf Grund von Beschädigungen der Rebellion von 1903 und eines längeren Leerstandes am Ende der 1930er Jahre in desolatem Zustand. Auf Grund eines geplanten Umbaus ließ die Stadt Istanbul die Kaserne samt Stadion und Spielfeld bis 1940 abreißen und auf deren Flächen einen Park anlegen. Bis 1951 wurde der auf dem Gelände geschaffene städtische Gezi-Park fertiggestellt.[7]
Einzelnachweise
- 2010 Avrupa Kültür Başkenti (Türkisch) hayal-et sergisi'nde Kışla. 1. Februar 2010. Abgerufen am 29. Mai 2013.
- Milli Küme. Erdinç Sivritepe, abgerufen am 4. Januar 2018.
- Erdoğan'ın projesine onay çıkmadı (Türkisch) gazetevatan.com. 17. Oktober 2013. Abgerufen am 4. Juni 2013.
- Kırca, Ali: Bu bina nerede? (Türkisch) Arkitera.com. 15. Juli 2009. Archiviert vom Original am 22. Juli 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 4. Juni 2013.
- 1923–1924 (Englisch) In: Walter Verani, Erdinç Sivritepe and Turkish Soccer. 12. September 1999. Abgerufen am 7. Juni 2013.
- Murat Bardakci: Askerin siyasete yerleşmesi, 31. März 1908 isyanıyla başladı (Türkisch). In: Sabah, 16. April 2007. Abgerufen am 28. Dezember 2008.
- Taksim Gezi Parkı'nın Tarihçesi (Türkisch). In: Aktif Haber, 1. Juni 2013. Archiviert vom Original am 11. Juli 2013 Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen im 4. Juni 2013.